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Vollständige Version anzeigen : Die schlechteste 'Boot' aller Zeiten



Gast
20.01.2004, 22:38
Tag zusammen!

Als wir am letzten Sonntag in der Halle 1 aufschlugen, hätte ich fast heulen müssen. Nur noch 4 Hersteller und die 'Surf' waren in der Halle vertreten, 1 Viertel der Halle Verkaufsstände für Surfmaterial, der Rest nur noch Klamotten, Wakeboarding, Kitesurfen, etc. Sogar Boote die für das Wakeboarden geeignet sind, wurden in die Halle verfrachtet um den Platz, den sonst Surfhersteller einnahmen, aufzufüllen.
Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als ich in den 80ern dort feuchte Hände bekam, beim Anblick der unglaublich schönen Custommades von Flamingo, etc.. Überall die Neuigkeiten der Hersteller zum Anfassen, zum Staunen und Träumen.
Diesmal hatten sich (wenn ich das richtig mitbekommen habe) nur noch Hifly, Gun, G-Sailboards und Deboichet dort hin bemüht. Kein Naish, kein Starboard, JP, Mistral, Fanatic, Lorch, F2, etc.

Ein ziemlich gefrusteter
Olli

Gast
20.01.2004, 23:41
tja,
das ende der boot für die stehsegler-gemeinde steht wohl unmittelbar bevor...
einige surfshop besitzer wir das sicherlich erleichtern,
weil sie zuletzt nur noch aus prestige-gründen dort vertreten waren, zu verdienen gibt es da nicht mehr viel bei den utopischen stand-gebühren,die die messe verlangt.

EMEL
21.01.2004, 08:17
EMEL
Jou Olli, ich muß Dir leider 100%ig Recht geben.
Ich habe selber meinen Frust unter der Rubrik Materialkritik
abgelassen.
Ich bin aber fest der Überzeugung, daß die Branche sich selbst ruiniert (hat).

Gast
21.01.2004, 10:24
Warum sollten die Hersteller auch zur Boot?

Dort sind nicht nur die gebühren hoch, sondern sie ist auch zu einer total uninteressanten Zeit, in der die neuen Modelle schon seit Monaten bekannt sind!

Was rang und Namen hat, geht zum Salon Nautique, das lohnt sich für die Hersteller 10x mehr!

Gast
21.01.2004, 12:05
Das ist auch auf anderen Messen so. Es kommen immer weniger Aussteller, wegen der überrissenen Preise. Ich frag mich was für eine Rechnung die Stratengen machen. Wenig Aussteller - gefrustetes Publikum spricht sich schnell rum - Resultat noch weniger Besucher = so muss es doch bergab gehen.
Wir haben einen Shop wo der Grundsatzt herrscht - zuerst kommt der Sport und dann der Umsatz, folge - die machen mit den zufriedenen Kunden - Umsatz ! Nehmts leicht der nächste Frühling kommt sogleich.

Gast
21.01.2004, 15:33
Die Hersteller sollen mir als Kunden Ihr neues Material präsentieren.
Die Messe ist doch eine gute Gelegenheit die verschiedenen Hersteller gleichzeitig anzuschauen.
In meinem Umkreis bin ich noch gut dran mit zwei Shops, aber auch die haben nicht alle Hersteller im Programm, erst recht nicht jeweils die ganze Palette vorrätig. Welcher Shop hat schon alle Segellinien von na sagen wir mal drei Herstellern aufgebaut im Shop stehen. Wer kann die gesammte Starboardpallette ausstellen?
Da macht eine Messe für mich absolut Sinn.

Das der Zeitpunkt für die Hersteller uninteressant ist, ist doch ein selbst gemachtes Problem.
Wenn Die Hersteller im Sommer/Herbst bereits die Palette für das nächste Jahr präsentieren liegt doch wohl eher da der Fehler.
Also für die meisten Europäer dürfte die Saison im Frühjahr anfangen. Hier haben sich die Produktzyklen einfach zu weit nach vorn verlagert.

Salon Nautique? Würde mich mal interessieren, wieviele Deutsche dorthin kommen. Und wenn ich richtig informiert bin, ist Deutschland noch immer einer der größten Märkte weltweit.

Schade, das die Industrie in diesen ach so harten Zeiten nicht an einem Strang zieht, und sich auf gleiche Produktzyklen, und damit auf eine gemeinsame Messe einigen können. Gibt es bald nur noch Nischenfirmen, deren elitärer Kundenkreis ohnehin nicht zu einer Messe geht?

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, das so eine Messe nicht viel mehr zu Publicity genutzt wird. Früher waren alle Top-Fahrer vor Ort. Und das in Düsseldorf, in direkter Nachbarschaft zu den Privatsendern. Noch billiger kann man denen doch gar nicht Stories, Interviews usw. anbieten. Aber dafür verstehe ich wohl zu wenig von Medien.

Klar, die großen Surffestivals (Fehmarn, Gardasee) mit großem Test machen sicher Sinn.
Die können dann ja im Juni/Juli stattfinden mit dem Material des nächsten Jahres, das es ab August zu kaufen gibt...

Werde dieses Jahr Freunde in Düsseldorf besuchen, und nebenbei noch zur Boot gehen.

GOGO

Gast
21.01.2004, 20:43
Das mit den fehlenden Herstellern ist ja schon traurig genug und dazu fand ich dieses Jahr von der Auslaufware her auch noch sehr mager .
Viele Sachen hätte ich sogar im Internet billiger bestellen können (Bsp. NP Freerace Trapez im Net für 55 Euro gekauft , auf der Messe hang es für 89 Euro...) .
Sehr Ärgerlich fand ich auch , das viele Shops ihre Boards und Segel nicht mal aus der Verpackung rausgenommen hatten . Früher konnte man auch mal aufgebaute Segel anschauen , das war dieses Jahr auch oft Fehlanzeige .

Gast
21.01.2004, 21:19
Hi Werni!Dann Bist Du wohl der einzige shop den ich kenne!Gib mal deine MAil bekannt!

Denn in meinen Augen fangen die Probleme doch irgentwo ganz anders an, denn seid doch mal ehrlich:Wenn Ihr morgen in irgenteinem shop anruft, werdet Ihr da wirklich BERATEN?ODER definiert doch mal euro Erfahrungen mit Service und so für euch selbst.-Ergo:Du bist allein mit Deinem "Problem".Die Profitgier steht in meinen Augen (vielleicht auch verständlicherweise)an erster Stelle, BEIM KUNDEN UND BEIM SHOP!ALSO jeder rennt so zur Boot, auch wenn Sie doch so schlecht sein mag wie alle hier schreiben. Dort geht alles nur noch über Preis, das Ende vom Lied, es wird dort gekauft wo es am billigsten ist!! Überlegt doch einfach mal wieviele shops es noch vor ca. 10 Jahren noch gab oder wer da noch selbst gebaut hat.

Man sollte anfangen umzudenken.
So denke ich zumindest.

Gast
22.01.2004, 07:41
@Gast:
Das sehe ich komplett anders als du, Gast. Ich habe in den knapp 18 Jahren, die ich als aktiver Surfer zur Boot fahre, noch nie ein Brett dort gekauft. 3 Segel stammen von der Boot, den Rest hab ich im Laden gekauft.
Als surfer habe ich nichts davon die Shops in meiner Gegend zu ruinieren, im Gegenteil. Kaufe ich die Bretter dort ( in den Shops) ohne großartig zu handeln, gehen viele Reperaturen auf Kulanz oder werden zum Freundschaftspreis gemacht. Komme ich zu einem Händler, der mich nicht kennt mit einem fremden Board das nicht von ihm stammt, zahle ich für die Reperatur als Dienstleistung und das kostet richtig Geld.
Auch war es bisher immer möglich, Bretter für einen Test mit zum surfen mitzunehmen gegen eine kleine Gebühr; ein weiterer Vorteil von Shops, und anschließend wußte man, ob man das Material überhaupt kaufen will, weil es einem persönlich gefälllt, oder nicht.
Bei uns war das früher sogar so, daß wir in die holländischen Shops bei uns um die Ecke gekauft haben, die noch mal 20-30% teurer waren, wenn du nicht gehandelt hast. Dort sind wir zum Kaffeetrinken hingefahren (der 10 Kaffee war immer noch gratis), dort hat man sich getroffen um zu Plaudern. Im Endeffekt haben die Bretter dann das gleiche wie in Deutschland gekostet, weil man mit den Besitzern zusammen surfen gegangen ist und man sich über Jahre hinweg kannte. Der große Vorteil kam aber immer zum tragen, wenn mal was defekt war.
Heute kann ich immer noch Bretter gegen geringe Gebühr (12 Euro/Tag) testen und weiß dann genau, ob mir das Teil zusagt oder nicht. Das gleiche gilt für Rigs. All das kann ich auf der Boot oder im Internetversandhandel knicken. Ich muß dann etwas kaufen, weil es einem Tester gefallen hat und nicht mir. Besser aus gedrückt: man kauft blind aufgrund der Erfahrungen anderer.
Persönlich teste ich lieber selbst und fahrer das Brett dann glücklich 5 Jahre lang, als mir in der gleichen Zeit 3-4 Bretter zu kaufen, die ich zum weinen finde und ständig kaufen und verkaufen muß. Mit dem Wertverlust wird das schnell teurer als der Kauf im Laden um die Ecke.
Leider gibt es davon immer weniger...

cheers,
Oliver

Gast
22.01.2004, 09:05
Eigentlich habt ihr alle ein bißchen Recht!Aber ich glaub wir müssen uns damit abfinden das sich die Zeiten geändert haben.Die Boot wird in den nächsten jahren wohl nicht mehr das sein was sie ein mal war.Ich kann mich auch noch an die Zeiten erinnern wo wir Tütenweise Prospekte und Aufkleber mit nach Hause geschleppt haben.Aber spätestens ab dem Zeitpunkt wo wir dann für die Aufkleber Geld bezahlen mussten war zu sehen das die goldenen Zeiten vorbei wahren.Für mich war die Boot auch immer ein Anlass sich mit Leuten zu treffen die mann auf Regatten oder an irgenwelchen Surfspots getroffen hat wiederzusehen.Das fällt jetzt auch weg,da ja keiner mehr zu Boot fährt.Vielleicht sollte die Surfergemeinde die Boot ganz meiden und dann lieber selbst was aufbauen.Die Surffestivals a la Surf sind glaub ich die richtige Richtung.Neben dem Proukttest sollte mann dann eine Größere Ausstellungsfläche schaffen wo sich dann alle Hersteller präsentieren können(Ohne die Surfshops)Aloha

Gast
22.01.2004, 10:34
Wegen Shops:

an sich würde ich ja auch am liebsten beim Local-dealer kaufen.

Aber wenn ich mir im internet pro Board bis 300€ spare, dann muß ich leider woanders kaufen! Ich kann mir leider viel zeug nur auf diese weise leisten!
klar hat man die nicht so gute beratung und service, vor allem bei garantiefällen.
aber das ist mir die 300€ ersparniss schon wert, auf diese weise kann ich für das geld neues zeug fahren, für das ich sonst nur gebrauchtes bekäme!

Gast
22.01.2004, 11:41
Hallo egal,
Sorry, habe mich da schlecht ausgedrückt, nicht ich hab nen Shop, es ist ein sehr guter Shop in der Region = Schweiz, Zürcher Oberland. Der ist wirklich kundenfreundlich, hat reelle Preise und es gibt auch gratis Kaffee. An der Messe in Friedrichshafen hab ich bis jetzt ein Board (stellte sich später als 2. Wahl heraus) einen Gabelbaum und ein Segel sowie Schuhe gekauf. Das mit dem Board war ein Reinfall, der Verkäufer weit nördlich, da hätte sich die hin und her Fahrerei nicht gelohnt.
Mein Tip, wenn ein guter Shop in vertretbarer Nähe ist, kauft dort ein. Sollte die Geschäftspraxis mangelhaft sein, scheut euch nicht und äussert eure Wünsche und Anregungen. Man wird sichs überlegen ob man nen Kunden behalten will oder nicht.

Gast
22.01.2004, 20:12
Jo,

ich war seit langer Zeit auch mal wieder da...
Die "großen Hersteller" habe ich umsonst gesucht.
Dafür netten Smaltalk bei Gun.

Schade.

Ich werde meine Lehre daraus ziehen und wohl nicht wieder zur boot fahren.

internet Handel und ebay lebe hoch...
da kauf ich lieber mal was, propiers aus und verkaufes halt wieder, bin nämlich leider kein Zahnarzt der sich alles im Shop kaufen kann...

hang loose

Gast
30.01.2004, 18:10
Mensch, bin ich froh, dass ich mir Benzin-und Eintrittspreis gespart habe....die Boot ist für Surfer tot!

Gast
31.01.2004, 10:37
Schuld an der Misere sind wir alle (Verbraucher + Hersteller).

Zu den Verbrauchern (wir):
Nehmt doch nur mal die 'GEIZ IST GEIL'-Message.
Wer kann sich davon freisprechen, einen guten Preis (Preisnachlaß) einer kompetenten Beratung nicht vorzuziehen? Sicher gibt es einige Surfer, die das machen und auch über den Tellerrand hinaus blicken! Weiter so!
Doch viele lassen sich von den allgegenwärtigen Testberichten (ver-)leiten und verzichten auf Beratung (ggf. Test) durch Shops.

Zu den Herstellern (das sind die Vorwürfe):
zu kurze Modellzyklen (laßt doch erfolgreiche Shapes mal 2 Saisons laufen und präsentiert dann mehr Innovationen in der neuen Evolutionsstufe)
zu wenig Präsenz vor Ort (s. Boot / ein guter Weg sind die surf-Festivals)

Frank

Gast
31.01.2004, 11:01
Wenn man ein Schüler oder Student ist, dann kann man sich surfen halt nur durch so eine "Geiz ist Geil" Mentalität leisten!
Wenn du im Jahr 1000€ zur Verfügung hast, kann man sich halt leider nur extrem billige Sachen kaufen!!! Und noch dazu kenn ich mich gut genug aus und kann auf die Beratung im Shop verzichten.
Wenn ich mehr Geld hätte, wärs was anderes. Dann würd ich auch mehr beim Local dealer kaufen, so geht das aber einfach nicht!

Zu den Produktionszyklen: für Leute wie mich ist das ideal, weil man nach 1-2 Jahren billige Boards bekommt und nicht irgendwelche Uraltteiler fahren muß.
Und der Wiederverkaufswert spielt eh keine Rolle, da moderne Boards bei häufiger Belastung nach 1-2 Jahren eh kaputt und nicht wiederzuverkaufen sind!

Gast
31.01.2004, 11:59
dieser Materialfetischismus hat die Hersteller doch zu den kurzen Zyklen veranlasst. Und genau das kritisiere ich!
Als Otto-Normal-Surfer reizt doch niemand in 1-2 Jahren das Potenzial eines modernen Shapes aus.
Die meisten Neukäufe sind reine Imagekäufe!

Gast
31.01.2004, 12:41
Stimmt schon, ein 2 Jahre alter Shape ist um nix schlechter als ein aktueller. In den letzten Jahren hat sich da nicht so viel getan.
Was anders wars Ende der 90er, als moderne Freemove und Freestyleshapes aufkamen. Da waren die Unterschiede zu einem 2-3 jahre alten Board sehr groß.

Trotzdem betrachte ich das ganze doch als Vorteil: auf diese Weise kann man sich alle 2 Jahre (länger halten die modernen Sandwichboards ja nicht mehr) für relativ wenig Geld ein neues Board kaufen.
Außerdem machts doch auch Spaß, sich immer wieder mal was neues zuzulegen, selbst wenn mans nicht unbedingt bräuchte. Jahrelang immer das gleiche Material zu fahren ist doch auch langweilig!

Und durch die kurzen Modellzyklen werden die Boards doch überhaupt erschwinglich: der Durchschnittspreis für ein neues Board beträgt so 1300-1500€! Wer kann sich denn das leisten?
Dadurch, daß es jedes Jahr ein neues Modell gibt, kann man sich im Herbst diese Boards zu halbwegs erschwinglichen Preisen kaufen (700-900). Diese Auslaufpreise werden der Qualität und dem "wahren" Wert doch viel eher gerecht.


Und sein wir doch mal ehrlich, soo schlecht gehts der Surfindustrie wirklich nicht!
Und daß die boot nix mehr kann ist doch auch nicht so schlimm. Dafür gibts jetzt diverse Testivals, das bringt doch viel mehr als sich das Material nur anschauen zu können!