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Vollständige Version anzeigen : Extrem Druck im Segel aber nicht mehr Speed



Gast
28.04.2003, 18:15
Hi Ihr Profis und Cracks,

ich habe neulich ein 9.0 m^2 North Sails WARP3 bei etwa 5 Bft gefahren und war völlig überpowert (Bodenseewetter halt). Komischerweise war ich aber kein bischen schneller (GPS Messung) als mit dem kleineren Segel, bei erheblich weniger Druck im Segel.
Es hat sich so angefühlt, als würde ich das Brett mit voller Kraft vor mir herschieben im Gegensatz zu einem relativ lockeren Gefühl beim 7.5er Tuch.

Getrimmt wurde das Segel nach den North typischen Markierungen im Segel. Die Masthärte ist mit 30-32 angegeben und ich habe leider nur einen mit 29 und Verlängerung, so dass er etwas zu weich sein müsste. Optisch sieht es so aus, als würde alles stimmen und twisten tuts auch gut.

Wie kann ich den Mehrdruck bei Überpower optimal für mehr Speed einsetzen.
Oder vielmehr, wie muss ich den Segel-, Mastfuss-, Gabeltrimm verändern, damit dieser Mehrdruck auch in mehr Speed umgesetzt wird.
Oder macht es generell keinen Sinn, überpowert zu fahren???

Danke für Euren Rat

Nico

Indy
29.04.2003, 08:18
moin

der widerstand des brettes ich wasser wird ja nu nicht kleiner dadurch, das du ein größeres segel fährst.
versuch halt mal die schlaufen weiter nach hinten zu montieren. dann wird die benetzte fläche kleiner und der widerstand im wasser geringer. etwas kleinere finne tut meistens auch wunder.
probiers mal aus und du wirst erstaunt sein was ne andere finne alles bewirkt.

adios

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time is what you make out of it

Gast
29.04.2003, 08:58
Hi,

hmm das leuchtet mir schon ein. Aber warum spüre ich diesen Widerstand beim kleinen Segel so gut wie gar nicht, und beim großen kann ich meine Beine fast nicht mehr durchdrücken.
Ich meine nicht das Gewicht des Riggs oder so, sondern rein der Zug vom Segel. Wohlgemerkt, die gemessene Geschwindigkeit war ziemlich exakt gleich, so um die 40-45 km/h, bei 4-5 Bft schätze ich.

Die Finne ist ne 58cm Race Finne, also nicht die originale. Die Schlaufen habe ich ganz hinten und beim 9er habe ich den Mastfuss ziemlich weit vorne eingestellt. Beim 7.5er etwa 2cm weiter hinten.

Gruß Nico

Indy
30.04.2003, 08:03
wie gesagt du kannst mit der grossen kombination, die entstehende kraft nicht komplett in vortrieb umsetzen (zu hoher wasserwiderstand)das was überbleibt spürt man selbst in form von zuviel zug. was gleubst du warum die speed freak mit so mini brettern (zb.needles) und sehr kleinen und relativ dünnen finnen fahren. mit was für nem brett fährtst du denn da. ich denke bei soner breiten planke ist die endgeschwindigkeit eh begrenzt.
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time is what you make out of it

Gast
02.05.2003, 05:11
Hallo Indy,

Du hast recht, is genau so ne breite Planke. Starboard Start mit 1m Breite und 2,8m lang. War n Schnäppchen letztes Jahr für mich als Anfänger. Ich fahre ja erst ein Jahr.
Mit dem Ding wird man ja öfter belächelt, aber so richtig vorbeigekachelt is bis jetzt noch keiner. Zumindest bis 5-6 Bft nicht. Dann muss ich meistens wieder lächeln..hehe.

Mit der Grenzgeschwindigkeit ist logisch, nur müsste die dann ja mit dem kleineren Segel doch gleich hoch sein, oder nicht?
Übrigens bei der Überquerung vom Eisselmeer is der Hafer und C0 auch mit ner "breiten Planke" und 8.0 m^2 laut Angabe etwa 60 km/h gefahren. Und das bei ordentlich Wellen und bis 7 Bft.

Was solls am Wochenende sollen ja 5-7 Bft kommen. Da probier ich nochmal den Mastfuss weiter hinten aus. Und ein neues Brett steht ehh bald an. Yeahh. Vor allem ein leichteres mit weniger Volumen und mehr Speed natürlich.

Vielen Dank für Deine Hilfe

Gruß Nico

Gast
05.05.2003, 16:40
Hallo Nico,

bei 5 Bft mit einem 9qm Segel gefahren: Hut ab! Bei 5-6Bft überholt Dich keiner auf dem Starboard Start, Respekt ;-)

Bei überpowerten Fahren kann man bei den meisten Surfern sehen, dass die Segel offen gefahren werden und das Unterliek nicht mehr heruntergezogen wird. Damit ist die effektive Segelfläche nicht grösser als beim "richtigen" angepassten Segel, der Speed kann also nicht höher sein, da Du die Überpower nicht übertragen kannst.

Das Starboard Start ist ja eine breite Planke. Wenn Du bei 9qm, 5 Bft den beschriebenen Säbel von 58cm eingesetzt hast ist stark zu vermuten, dass das Board Dich ausgehebelt hat und quer über die Leekante driftet. Das macht sich wie von Dir beschrieben bemerkbar: Du hast das Board tatsächlich geschoben!
Also: Mehr Druck auf die Luvkante, deutlich kleineres Segel, kleinere Finne.

An die Grenzgeschwindigkeit des Boards bist Du vermutlich noch garnicht gekommen. Den Wasserwiderstand hast Du vermutlich selber erzeugt. Beachte die Tipps von Indy, mache Dich erst später an den Feintrimm.

Die Masthärte ist in dem genannten Bereich OK.

Mit Überpower fahren schaue Dir bei den Cracks ab! Sammle Erfahrungen (eine hast Du ja schon): Es macht eigentlich keinen Sinn satt überpowert zu fahren (ausser ich habe keine Lust umzuriggen ;-))


Gruss

Tom

Gast
06.05.2003, 12:23
Hi!
Wenn du überpowert mit dem 9er bist dann zieh noch etwas mehr am Vorliek (bis hinter die Max-Markierung). Die Finne sollte eigentlich ok sein, für Leichtwind evtl noch was grösseres (65 cm z.B.). Wie sind denn die anderen Einstellungen vom Segel, also GB-Höhe und Mastfussposition? Versuch mal den GB auf Mund-bis Augenhöhe zu fahren und den Mastfuss eher nach vorne als zu weit nach hinten. Fussschlaufen etwas weiter nach hinten wie oben schon geschrieben solltest du mal ausprobieren...

Gast
06.06.2003, 13:57
Hallo Nico!

Je nach Deinem Gewicht und Deinem Segel (Race, Freeride), ist die Größe selbst bei dem Wind völlig ok.
Breitere Bretter, wie der Start oder Formulas vertragen nicht nur größere Lappen, sie brauchen sie auch. Gute Formula Fahrer fahren 9.8 (allerdings Race) als Starkwindsegel, was für Leute, die noch nie auf solche einem breiten Brett gestanden haben einfach nicht nachvollziehbar ist.

Eine bessere Finne wird, wie vorher in diesem Topic schon erwähnt, wirklich Wunder wirken (verglichen mit der Serienfinne). Alles was Du dann zusätzlich in Geschwindigkeit umsetzt, wirst Du als Druck nicht mehr spühren.
Es ist aber richtig, das kleine, gut angepowerte Segel immer schneller sind, als große bauchige Lappen, da sie selber aerodynamischer sind. Sie liefern weniger Druck, haben aber die höhere Endgeschwindigkeit.
Eine Trimvorrichtung für das große Segel (verändern der Achterliekspannung und machen ab 9.0 m² wirklich Sinn) wird den Einsatzbereich auch noch einmal deutlich vergrößern.
Ich würde das Brett an Deiner Stelle aber nicht verkaufen (da diese Schinken wirklich klasse Leitwindbretter zum cruisen sind), sondern mir eher ein kleineres, gebrauchtes dazukaufen.
Damit deckst Du dann insgesamt einen viel größeren Einsatzbereich ab und mußt Dich auch nicht bei wenig Wind ärgern, daß Du mit dem kleinen Brett nicht ins Rutschen kommst.
In den Foren bei Starboard findest Du mit Sicherheit weitere gute Ratschläge und Tips zu Deiner Frage, da sich dort viele erfahrene Fahrer tummeln, die bereitwillig auskunft geben (wenn Dich Englisch als Forumsprache nicht stört...).

Cheers,
Olli

olli1111
06.06.2003, 14:42
Hallo Nico!
Je nach Deinem Gewicht und Deinem Segel (Race, Freeride), ist die Größe selbst bei dem Wind völlig ok.
Breitere Bretter, wie der Start oder Formulas vertragen nicht nur größere Lappen, sie brauchen sie auch. Gute Formula Fahrer fahren 9.8 (allerdings Race) als Starkwindsegel, was für Leute, die noch nie auf solche einem breiten Brett gestanden haben einfach nicht nachvollziehbar ist.

Eine bessere Finne wird, wie vorher in diesem Topic schon erwähnt, wirklich Wunder wirken (verglichen mit der Serienfinne). Alles was Du dann zusätzlich in Geschwindigkeit umsetzt, wirst Du als Druck nicht mehr spühren.
Es ist aber richtig, das kleine, gut angepowerte Segel immer schneller sind, als große bauchige Lappen, da sie selber aerodynamischer sind. Sie liefern weniger Druck, haben aber die höhere Endgeschwindigkeit.
Eine Trimvorrichtung für das große Segel (verändern der Achterliekspannung und machen ab 9.0 m² wirklich Sinn) wird den Einsatzbereich auch noch einmal deutlich vergrößern.
Ich würde das Brett an Deiner Stelle aber nicht verkaufen (da diese Schinken wirklich klasse Leitwindbretter zum cruisen sind), sondern mir eher ein kleineres, gebrauchtes dazukaufen.
Damit deckst Du dann insgesamt einen viel größeren Einsatzbereich ab und mußt Dich auch nicht bei wenig Wind ärgern, daß Du mit dem kleinen Brett nicht ins Rutschen kommst.
In den Foren bei Starboard findest Du mit Sicherheit weitere gute Ratschläge und Tips zu Deiner Frage, da sich dort viele erfahrene Fahrer tummeln, die bereitwillig auskunft geben (wenn Dich Englisch als Forumsprache nicht stört...).

Cheers,
Olli