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Vollständige Version anzeigen : Aufkreuzen



Gast
05.10.2003, 15:27
Ich habe total mühe mit dem aufkreuzen...! das heisst ich probiere möglichst hart an den wind zu fahren, jedoch schiebe ich dann mein brett quer! wenn ich dann jeweils abfalle verliere ich an höhe und komme nicht mehr an den ausgangspunkt zurück!!! vielleicht noch zum material dies wäre ein wizzard 272 (125 Liter) und ein 6.5 Neilpryde Supernova. könnte mir jemand helfen? ist es möglich das ich das segel falsch trimme?
merci schon im Voraus

Gast
06.10.2003, 08:50
Holla Marco!

Es gibt viele Faktoren die für erfolgreiches Höhelaufen verantwortlich sind. Meistens ist es eine Mixtur aus den unterschiedlichsten Dingen, die dafür verantwortlich sind, dass die gewünschte Höhe dann doch nicht erreicht wird.

Zunächst einmal sagst du, dass du das Brett quer schiebst. Das ist eindeutig. Die Finne greift nicht, was wieder mehrere Ursachen haben kann. Die Finne ist beschädigt (Profil durch Grundberührungen, etc. hinüber), sie ist zu klein für dein Gewicht, oder, was eigentlich immer dann auftritt, wenn jemand nicht in den hinteren Schlaufen oder mit falscher (Trapez-)Technik fährt.
Wie gesagt, ist es selten ein Faktor alleine sondern ein Mischmasch aus allen. Da du aber schreibst, du verlierst Höhe die du nicht mehr zurückgewinnen kannst, tippe ich stark darauf, dass du nicht in den hinteren Schlaufen fährst oder deine Trapeztechnik nicht stimmt.

Korrekt sollte das so aussehen: Du gehst auf tief raumem Kurs in die vordere Schlaufe und hängst dich ins Trapez ein. Dann luvst du auf Halbwindkurs an, drehst deinen Körper so, dass die Schultern parallel zur Brettlängsachse stehen (Blick trotzdem nach vorne), hängst dein Gewicht über das Trapez an die Gabel und den Rest auf den vorderen Fuß (Nicht nach vorne, zur Brettspitze neigen, wegen Schleudersturzgefahr). Dann schlüpfst du in die hintere Schlaufe, fällst noch mal ab beschleunigst auf Topspeed und läufst (erst) dann die Höhe die du möchtest.

Warum so und nicht anders?
Wenn du langsam bist, ist der Segeldruck groß, da dieser ja nicht vom Brett in Geschwindigkeit umgesetzt wird. Dieser Druck lastet letztendlich zum Teil auf dem Mastfuß und teilweise auf deinen Beinen. Warum? Wenn du nun bei langsamer Geschwindigkeit Höhe laufen willst, versucht das Segel dich quer über das Brett zu ziehen. Du hälst dagegen, indem du die Beine streckst und dein Gewicht und die zusätzlich aufgewendete Beinkraft gegen den Segeldruck hältst. Diese Kraft wirkt aber nun nicht in Fahrtrichtung, sondern im rechten Winkel gegen die Finne. Da du langsam bist, ist der dynamische Auftrieb des Hecks nur minimal und es kann so die Finne nicht unterstützen. Was daraus folgt würde deinem Problem entsprechen.
Beschleunigst du zuerst VOR dem Höhelaufen (deshalb muß also der raume Kurs gefahren werden), wirkt die Windkraft im Segel fast vollständig in Fahrtrichtung. Die Finne muß hier nur minimale Arbeit leisten. (Bei einem zerstörten Profil der Finne kann es hier allerdings auch zu Strömungsabrissen und damit zum Spinout kommen. Davon gehe ich aber jetzt nicht aus.) Der Windruck wird also in Geschwindigkeit umgesetzt. Das Heck produziert bei schneller Fahrt hohen Auftrieb (dadurch wird u.a. auch Schlaufenfahren erst möglich). Wenn du nun Höhe läufst, ist der Segedruck aufgrund deiner höheren Geschwindigkeit sehr gering, und du mußt weniger Druck auf das Heck ausüben -> Das Brett wird nicht mehr quer geschoben, die richtige Trapeztechnik beim Höhelaufen vorausgesetzt. Bei dieser drehst du die Hüfte ein (Oberkörper in Segelrichtung etwas Richtung Himmel) und hängst dein Körpergewicht so weit wie möglich auf den Gabelbaum.
Mit etwas Übung, dem richtigen Material und dem entsprechenden Trim kannst du es schaffen, in voller Fahrt locker vorne am Mast vorbei auf die andere Seite zu gucken. Taste dich aber langsam daran, da auch diese Technik, wenn sie fehlerhaft ausgeführt wird (das ist anfangs meistens so :p) sehr chleudersturzträchtig ist.

Also erst ins Trapez und die Schlaufen, maximal beschleunigen und erst dann Höhe laufen.

Da ich hier nur gemutmaßt habe, woran es liegt, hoffe ich, dass ich den Punkt getroffen habe und dir das hier etwas hilft. Wenn nicht, schildere mal bitte genau dein Gewicht, die Bedingungen, Finnengröße, Mastspurposition, Gabelhöhe und Körpergröße und wir versuchen es einfach noch einmal :)

cheers,
Olli

Gast
06.10.2003, 09:14
Im ausführlich geschilderten Text ist genau mein problem wiedergegeben... ich danke dir vielmals nun gehe ich es einmal ausprobieren und falls es nicht hinhaut schreibe ich nochmals...
doch noch etwas: kann es sein, dass ich das segel zu stark am achterliek (ist doch der gabelbaum oder?) nach hinten trimme und somit das profil zu flach ist um aufzukreuzen?
gruss marco

Gast
06.10.2003, 10:35
Das kann durchaus sein, Marco. Oft verhält sich das mit Vor- und Achterlieksspannung nicht immer wie in den Herstellerangaben beschrieben. Deshalb ruhig etwas experimentieren. Ist schnell gemacht und kann wirklich unglaublich viel ausmachen, der Trim. Genauso kann bei vielen Brettern 1cm auf der Mastspur das Fahrverhalten komplett ändern. Wenn ich neues Material hab, spiel ich immer erst mal ein - zwei Tage damit rum (im Trim) bis ich weiß, was mir zusagt. Danach kann ich dann das Fahren in vollen Zügen genießen.

Gast
06.10.2003, 11:33
Hi,

Ich habe ein ähnliches Problem: "Ich treibe immer weg wenn ich surfe".

Ich fahre ein "AHD Inspiro 68", mit eine Neilpride Soul 6.5. Ich fange an am tiefen-halbwindkurs zu surfen, aber wenn ich mich ins Trapez aufhaenge, dann dreht sich mein Brett in Raumschotkurs. Dann bin ich super im gleiten, aber ich fahre so schnell dass ich keine Zeit habe in die Fussschlaufen zu kommen, dadurch meine Fusssteuerung ist sehr schwach und normalerweise bin ich so schnell, dass ich irgendwann stuertze.

Meine Mast habe ich in der Mitte des Brettes und meine Trampen habe ich am Land getestet und sehen gut aus! Mein Segel trimme ich relativ Flach!

Kann mir jemand noch ein paar Tips bitte geben?

Schoene Gruesse,

Estrella

Gast
06.10.2003, 13:05
Yiiihaaa!!! endlich funktionierts... so macht surfen noch richtig spass!!! zwar habe ich nun müde arme weil das mit dem trapez fahren noch nicht so richtig klappt aber spass macht es nun doppelt als vorhin. in den schlaufen fahre ich nun auch schon mehr oder weniger nun ist mein einziges problem noch das anluven beim trapez-schlaufen fahren... aber ich habe den text im forum schon gesehen und werde ihn probieren in die praxis umzusetzen...
gruss marco

Gast
06.10.2003, 20:01
Hallo Estrella!

Klar kann dir geholfen werden. Die Lösung ist so einfach, dass es schon wieder zu leicht anmutet. Du mußt in die vordere Fußschlaufe, bevor du im Gleiten bist (also im Angleiten).
Mann kann auf einem ausreichend großen Brett bei 0 Wind in die vordere Schlaufe. Ich schaff das auf meinem Mistral 276 (103) Liter mit 78 Kg ohne abzusaufen.
Wenn du die Böe kommen siehst, machst du dich bereit. Beim ersten guten Zug gehst du EINFACH (und genau das ist es) in die vordere Schlaufe und hängst dich ins Trapez ein. Reicht der Zug, bleibst du drin und beschleunigst weiter, reicht er nicht, gehst du wieder raus.
Daran würde ich mich dann erst einmal gewöhnen. Kannst du es, belastest du mit der Ferse die Luvkannte und luvst auf Halbwindkurs an (je nach Gewicht und Brettvolumen mußt du da schon ein paar Brötchen vorher gegessen haben :p).
Auf Halbwindkurs drehst deinen Körper so, dass die Schultern fast parallel zur Brettlängsachse stehen (Blick trotzdem nach vorne), hängst dein Gewicht über das Trapez an die Gabel und den Rest auf den vorderen Fuß (Nicht nach vorne, zur Brettspitze neigen, wegen Schleudersturzgefahr). Dann schlüpfst du in die hintere Schlaufe. Wenn du dein Hauptgewicht auf dem Gabelbaum (über das Trapez) fährst, kannst du das hintere Bein frei bewegen. Im Prinzip, mußt du kurzzeitig in der Lage sein, nur auf dem vorderen Fuß stehend zu surfen, was mit Trapezunterstützung auch leicht ist. Klingt kompliziert, ist es aber nicht.
Der Trick für den Anfänger ist es, nicht erst im Vollgleiten in die hintere Schlaufe zu gehen sondern genau wie bei der vorderen, wenn du meinst, dass der Druck reicht. Reicht er nicht, gehst du wieder raus.
Wenn du in der Schlaufe bist, lass die Schultern, wie oben beschrieben, fast parallel zur Brettlängsachse und verlagere dein Gewicht nur nach Bedarf. Auf keinen Fall sofort beim Einstieg in die hintere Schlaufe das Gewicht nach hinten (zum Heck) verlagern. (Wenn du das machst, lufst du an, verlierst Geschwindigkeit und das Brett sinkt mit dem Heck ab, danach folgt meistens der Fahrer dem Heck.) Den Fuß in der Schlaufe nur leicht absetzen. Du wirst erstaunt sein, wie sicher du dich fühlst, wenn du erst einmal drin bist. Dann fängt der Spass so richtig an. Ich habe schon so viele zufriedene Gesichter gesehen, sattes zufriedenes Grinsen von Leuten die vorher gezweifelt oder gar Angst hatten.

Du kannst das 'in die hintere Schlaufe gehen' auch mit jemandem an Land üben. Achte beim Einsteigen aber darauf, dass du nur sehr wenig Gewicht auf dem hinteren Fuß hast, sonst stimmt etwas nicht. Dein Partner kann sich auf der anderen Seite bei Flaute mit dem Trapez ins Segel einhängen und so den Winddruck 'simulieren'.

Viel Glück beim Probieren,
olli

Gast
06.10.2003, 23:33
Hi Olli!

Alle Achtung, super Kommentar!! Dem kann man wohl nix hinzufügen...

Hang loose,
Kris

Gast
07.10.2003, 09:37
Vielen Dank Olli, wie Kris sagt: deine Antwort ist sehr aufklärend!
Ich muss aber noch dazu sagen, dass wenn noch nicht im gleiten bin, es ist sehr schwer in die vordere Schlaufe zu kommen, ich stehe ziemlich quer und unbequem da und trotz meiner Leichtgewicht ( 50 kg :) ) ich saufe ein bisschen ab!
Zweitens: bei meine Rennmaschine ( Hast Du mal eine AHD Inspiro gefahren :) ? ) gibst kaum Angleiten...man kommt super schnell ins gleiten und ich habe keine Zeit in die Schlaufe zu kommen...ich werde es aber wieder versuchen!

Schoene Gruesse!

Estrella

Gast
07.10.2003, 11:04
Hallo Estrella!

Glaube mir, wenn ich sage, es ist furchtbar leicht. Ich weiß, für jemanden der noch versucht das zu lernen, scheint es sehr schwierig zu sein. Es ist aber blos eine Frage der Technik, also der richtige Stand, der richtige Zeitpunkt, etc. Wenn du es einmal geschafft hast, klappt es immer! :)

Wie ich sagte, versuch es bei sehr wenig Wind. Dieser muß nicht zum Gleiten reichen. 1-2 bft sind da ideal. Das glaubt mir, wenn ich es erzähle, kaum jemand. Aber nachher haben alle immer gesagt: 'wenn ich das gewußt hätte... das ist ja so einfach'.
Es geht wirklich auch ohne Wind auf einem Winzlingsbrett. Zum Üben ist ein größeres Brett von Vorteil. Das dauert wirklich keine halbe Stunde, dann weißt du worauf es ankommt. Es geht nur um das Gefühl es ein paar mal gemacht zu haben. Wenn du also Freunde hast die größere Bretter fahren, leih dir mal eins für die kurze Zeit. Wie gesagt, versuch es bei wenig Wind.
Ideal ist ein Kurs zwischen Halbwind und Raumschot. Dann stehst du mit den Beinen parallel auf dem Brett mit dem Gesicht und dem Oberkörper in Richtung Brettspitze. Stell den eigentlich hinteren Fuß neben die luv-Fußschlaufe und gib mit den Armen Druck auf den Gabelbaum. Du wirst merken, dass du dein (eigentliches) 'vorderes' Bein (das nun nach hinten, luv in die Schlaufe soll) frei bewegen kannst. Steck den Fuß einfach in die Schlaufe und stütz zur Hilfe dein Gewicht mit den Armen auf den Gabelbaum (nicht nach hinten ziehen sondern nach unten auf den Mastfuß drücken). Sinn und Zweck dieser Übung ist es, zu sehen, wie einfach das geht und das Erfolgserlebnis. Du weißt jetzt, dass du es kannst.

Du schreibst: "Ich muss aber noch dazu sagen, dass wenn noch nicht im gleiten bin, es ist sehr schwer in die vordere Schlaufe zu kommen,..."
Es ist wirklich nicht schwer, nur machen Anfänger den (verständlichen Fehler) beim Versuch in die Schlaufen zu steigen ihr GANZES Körpergewicht zu sehr auf den hinteren Fuß zu verlagern wenn sie in die vordere Schlaufe wollen.
Steht dieser 'hintere' Fuß nun aber neben und knapp vor dieser Schlaufe, ist es auf einmal spielerisch leicht. Genauso wirst du das später auch machen, wenn du eine Böe einfallen siehst.
Beim ersten (kräftigen) Zug ins Segel steigst du einfach ein und hakst dich ins Trapez. Hält der Zug an und/oder nimmt noch zu, verlagerst du wie sonst auch dein Gewicht ETWAS nach hinten und kannst mit dem vorderen Fuß in der Schlaufe ganz normal fahren. Glaube mir, das haben so schon Leute in 5 Minuten gelernt, die es etliche Jahre nicht geschafft haben und waren dann hoch erfreut wie leicht es war und später frustriert, weil sie so viele Jahre ohne Fußschlaufenfahren 'verschenkt' haben.
Beim hinteren Fuß machst du dann das, was ich dir im ersten Post beschrieben habe.
Viele Leute haben Angst vor den Schlaufen, bist du aber drin, sind sie das einzig wahre. So macht surfen dann erst richtig Spass. Du kannst sehr viel schneller und kontrollierter fahren, größere Segel als vorher bei gleicher Windstärke etc.

Du hast weiter geschrieben:
" bei meine Rennmaschine ( Hast Du mal eine AHD Inspiro gefahren ? ) gibst kaum Angleiten...man kommt super schnell ins gleiten und ich habe keine Zeit in die Schlaufe zu kommen...ich werde es aber wieder versuchen!"

Mir ist klar, dass du mit deinem 'Fliegengewicht' eigentlich immer gleiten müßtest :)
Die Technik ist jedoch für alle gleich und man kann das Segel auf etwas aufmachen *g*. Denk dran, die hintere Hand ist dein Gasgriff. Mach das Segel, wenn die Böe kommt etwas auf. Beim Einsteigen in die vordere Schlaufe nimmst du etwas weiter dicht. Du merkst ganz automatisch, ob der Wind zum Einsteigen reicht oder nicht.

Also noch mal in Kürze!
vordere Schlaufe (bitte wirklich bei leichtem Wind üben):
- Kurs zwischen Halbwind und Raumschot
- Gesicht und Oberkörper Richtung Brettspitze, Füße parallel zu einander auf Höhe der vorderen Schlaufen.
- Gewicht auf die Gabel und mit dem Fuß einfach das Stück in die vordere Schlaufe.

hintere Schlaufe (jetzt brauchst du Gleitwind, du bist aber noch im Angleiten, also gerade in der vorderen Schlaufe und machs bitte bei gemäßigtem Wind, da ist es kontrollierbar für den Anfang):
- Oberkörpfer nach hinten drehen, so dass die Schultern Richtung Segel zeigen, das Gewicht auf den forderen Schlaufenfuß und ins Trapez. So kannst du das hintere Bein anheben und frei bewegen. Wenn du das Bein zurück in Richtung hintere Schlaufe bewegst, hängst du so viel Gewicht wie möglich über die ARME AUF DEN GABELBAUM!!!!!!!!!!!!!! Der Rest des Gewichtes ruht auf dem vorderen Fuß.
- Dann einsteigen und den hinteren Fuß LEICHT belasten. Das Gewicht bleibt auf der Gabel, im Trapez und auf dem vorderen Fuß. Dann hast du es geschafft. Du darfst BREIT GRINSEN, dichtholen und heizen wie niemals zuvor :)))

und das wichtigste, ich weiß nicht, ob ich es bereits gesagt hab, ES IST LEICHT :)
Und ein größeres Brett erleichtert das Lernen dramatisch. Schau, ob du was mit 135 Litern und aufwärts bekommst. Selbst ein GO mit 180 Litern wäre bombig geeignet. Wenn du es auf dem großen Brett kannst, geht es automatisch auch auf deinem oder einem kleineren Brett. Das Brett soll dir nur helfen einsteigen zu lernen.

Viel Glück beim Üben und halt uns über die Fortschritte auf dem Laufenden!
Oliver

Gast
07.10.2003, 18:47
Hi,
Olli hat in seiner Antwort zum Verhaeltnis Gewicht und Finnengroesse gesagt. Ich habe naemlich das problem, dass ich recht haeufig mit Spinouts zu kaempfen habe. Ich wiege 90kg, mein Finne ist 29cm lang. Kann das Problem auch allein an meiner falschen Technik liegen, dass ich zu viel Gewicht=Druck auf die Finne gebe?
Das Gewicht kann doch aber sicher nicht beliebig auf den vorderen Fuss verlagert werden ...?
Guido

Gast
07.10.2003, 19:18
Hi Guido!

Meine Formulierung war da etwas lückenhaft :)
Die Parameter sind da etwas vielfältiger. Zu beachtende Variablen sind auf alle Fälle (nur mal die wichtigsten):
Gewicht, Segelgröße, Windstärke, Finnenfläche und Länge, Boardbreite und -Länge.
Um auf deine Frage zurückzukommen:
Ja, es kann sein, dass du viel zu viel Druck auf die Finne gibst :)
Bzw. das Gewicht kann bei Kursen hoch am Wind fast komplett auf den Mastfuß verlagert werden. Bei raumen Kursen und halbwinds wird das schon etwas schwieriger und erfordert viel Kraft und Übung.

Schwerere Fahrer sollten bei gleichem Material (Segel, Brett) und gleicher Windstärke immer eine größere Finne fahren.
Abhängig von der Fahrtechnik kann man den Spinout schon ziemlich weit rausschieben. In absoluten Overpower-Situationen wirds dann aber für jeden irgendwann haarig - zumindest beim Höhelaufen. Raumschots kann man - da der laterale Druck auf die Finne dann eher gering ist - schon viel Geschwindigkeit mit sehr kleinen Finnen rausholen. Bei Winkeln höher am Wind aber muß die Finne die Seitenkräfte des Segels verstärkt in Vortrieb umwandeln. Je langsamer du hier bei starkem Wind bist (mit großem Segel, etc.), desto größer wird die Wahrscheinlichkeit auf einen spinout.

Ein Beispiel:
Mit meinen knapp 80 Kg sollte ich auf meinem *board Carve 145 bei 9.4 m² eine Finne von 52 cm+ fahren (empfohlen). Bis ca 16 Knoten kann ich das auch mit ner 47 Finne ohne spinouts, solange ich nicht versuche das Maximum an Höhe zu pressen. Mit der 52 Finne (oder mit ner 59, macht dann aber nicht mehr viel Spass :p) kann ich spinoutfrei das Maximum an Höhe rausholen. Mit dem 8.0m² fahre ich bei gleichem Wind eine 39cm Finne mit dem selben Verhalten wie dem 9.4 und 47cm Finne. Mit einer 42 und dem 8.0 kann ich dann Höhe knüppeln wie ich will.

Du bräuchtest mit deinem Gewicht sicherlich etwas mehr an Finnenfläche (bei identischem Fahrkönnen, gleichem Brett, etc.), bei schlechterem noch mehr Fläche und bei besserem evtl. gleich viel.
Breitere Boards schreien nach langen Finnen. Fährst du eins über 75cm Breite, schau mal nach, was mindestens vom Hersteller empfohlen ist und leg noch was drauf.

Du mußt beim Höhelaufen auf alle Fälle mit dem Oberkörper nach vorne Richtung Brettspitze hängen und dein Gewicht über den Gabelbaum auf den Mastfuß bringen. Kannst du bei Kursen hoch am Wind vorne am Mast vorbeigucken, ist deine Technik sicherlich schon ganz gut. Über die Einstellung der Trapeztampen und die Höhe des Gabelbaums und des Segels kann man dann sicherlich aber noch mehr rausholen.

Treten die Spinouts bei dir eher nur beim Höhelaufen auf, kannst du die Finne etwas größer oder das Segel etwas kleiner wählen.
Treten sie aber vermehrt auch auf raumen Kursen auf, kann es sein, dass das Profil der Finne sehr anspruchsvoll, die Finne zu weich oder beschädigt (Katschen, etc.) ist. Letzeres angenommen, würde ich einfach mal eine andere Finne testen.

Ich hoffe, das hilft ein bischen,
Oliver

Gast
08.10.2003, 06:53
Vielen Dank Olli,
ich werd's beim naechsten Mal gleich ausprobieren. Also auf Raumwindkurs habe ich diese Probleme nicht. Den nutze ich nur um den spinout ausgleichen. Anscheinend muss mit dem kleineren Board und Finne meine Fahrttechnik verbessern um spinoutfrei Hoehe zu fahren. Achso ja, eigentlich passiert das meistens wenn ich mit meinem 6.0er Segel ueberpowered bin und ich mich nicht durchringen kann das Wasser zu verlassen ;-)
Guido

Gast
08.10.2003, 08:41
Danke Olli!

Ich werde mir ein Inspiro 76 (136 l.) ausleihen, und ich werde damit üben. Ich sage Bescheid, wenn ich es hingekriegt habe :)!

Estrella