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Vollständige Version anzeigen : Tipps für Zweitausrüstung



Gast
18.08.2004, 16:22
Hallo!

Ich hätte gerne mal einen Ratschlag zu meinem nächsten Board. Ich fahre seit einem Jahr einen F2 Powerglide 130. Ich wiege 68kg, kann Beach- und Wasserstart (letzteren nicht immer), Trapez- und Schlaufenfahren. Halsen klappt noch nicht so. Ich bin sehr zufrieden mit dem F2, aber bei kabbeligen Bedingungen wird es echt anstrengend. Deshalb wollte ich ein kleineres Board haben. Welche Größe würdet Ihr mir empfehlen? 100 Liter? Ich will damit auch mal kleinere Sprünge machen in der Welle.

Grüße!

Gast
18.08.2004, 17:40
Huhu Philipp!

Ist nicht unbedingt einfach zu beantworten, Deine Frage.
Zwar gibt es Boards, die laufruhig sind (auf das Kabbelwasser bezogen) und dabei wohl auch noch groß genug, um Deinen Halsenversuchen genug Volumen zu bieten, nur bin ich mir dann nicht im Klaren darüber, warum Du ein neues Brett in der
100-Literklasse suchst.
Die Halsen werden dann deutlich anspruchsvoller (dünne rails und schmaleres Brett), trotzdem sind 100 Liter für Deine 68 Kg immer noch ziemlich viel Brett für starken Wind.
Zu dem Volumen kommt ja immer noch der dynamische Auftrieb, der durch das Brett und die Finne in Fahrt generiert wird und dann bin ich mir nicht sicher, ob das 100 Liter Brett so viel ruhiger ist, als dein jetziges mit 130 Litern.
Natürlich gibts in der Klasse sicherlich ruhige Bretter, nur würde ich dann wenigstens zu einem Floater (oder knapp darüber), um den maximalen Einsatzbereich mit den beiden Brettern rauszuholen.
Sowas wie ein Carve 90, Fanatic cross 90, etc. kommt mir da in den Sinn.
Wenn Du allerdings noch für die Psyche etwas mehr Volumen möchtest (was ggf. auch sehr hilfreich sein kann), dann schau Dir mal den Mistral Radar 105 an. Den gibts bei surfkeppler für 479 € neu und das ist wirklich ein klasse Brett. Zwar nicht die letzte Generation, aber vielleicht genau das, was Du suchst. Der Carve 90, bzw. der aktuelle C94 ist meiner Meinung eines der ruhigsten Bretter, die Du mit Deinem Gewicht noch als Nicht-Sinker bekommst, er hat aber auch seinen Preis und er hüpft auch nicht unbedingt von alleine auf nem See. Mit gutem Chop bekommst Du ihn aber locker hoch und mit Deinem Gewicht läßt er sich auch noch mit unter 4m² noch super kontrolliert fahren, trägt aber auch Segel bis über 6.5m². Und nach Hause bringt er Dich dann auch noch, auch wenn der Wind fast ganz weg ist (so lange Du nicht zunimmst :) )

Wenn Du noch ein bischen warten möchtest, kannst Du Dir ja evtl. eine kleinere Finne für Dein Brett zulegen. Das macht (bei einer guten Finne) manchmal einen riesen Unterschied.

Ansonsten wünsche ich Dir viel Spass auf dem Wasser und vielleicht erzählst Du uns ja später mal in diesem Topic, wofür Du Dich entschieden hast und wie Du damit klarkommst. Das fehlt leider bei den meisten. Sie holen sich Ratschläge, bringen ihre Erfahrungen dann aber leider nur auf Nachfrage ein. Dabei wäre es so praktisch, wenn man zu bestehenden Topics auch direkt das Feedback der Betroffenen lesen könnte.

Cheers,
Oliver

Gast
18.08.2004, 18:34
Danke für die schnelle Antwort!

Halsen üben will ich ja noch mit meinem F2. Das möchte ich dieses Jahr aber soweit gelernt haben, dass ich mir nächstes Jahr ein vernünftig kleines Board zulegen kann. Ist vielleicht noch etwas früh darüber nachzudenken :o)

Wenn ich richtig verstanden habe, sind für mein Gewicht eher 90 Liter geeignet? Oder sogar ein Sinker?

Grüße, Philipp.

Gast
18.08.2004, 20:34
"Wenn ich richtig verstanden habe, sind für mein Gewicht eher 90 Liter geeignet? Oder sogar ein Sinker?"

hm... nein, sowas würde ich nie sagen wollen (die Ausführungen sind ja meist etwas anders als man es möchte :) )

Du möchtest ein laufruhiges Brett bei mehr Wind und kabbeligem Wasser. Darunter wird vom Regattafahrer bis zum Anfänger jeder etwas anderes verstehen. Ich möchte Dir kein bestimmtes Brett empfehlen (auch kein Volumen oder ähnliches). Es geht mir nur darum, dass große Überschneidungen im Einsatzbereich der Bretter nur vergeudetes Geld sind.
Also würde ich das Brett vom Prinzip her so klein wie möglich und nur so groß wie nötig wählen. Natürlich gibt es heutzutage auch Bretter um die 100 Liter die genauso radikal sind wie kleinere. Das liegt aber immer am Shape.
Wenn es aber richtig zur Sache geht, hält man mit einem ruhigen Brett bei ruppigen Bedingungen länger durch - deutlich länger. Und Du sagst: "aber bei kabbeligen Bedingungen wird es echt anstrengend".
Dann sollte Dein Augenmerk auf relaxtem Fahren liegen. Das wären Bretter, die z.B. in der Surf als schnell, gutmütig und langweilig bezeichnet werden.
Für solche Bedingungen bieten diese Bretter den riesigen Vorteil, dass man sich auf das Fahren und Fahren-Lernen konzentrieren kann. Wenn Du nicht alle Nase lang darauf achten mußt, dass Dein Brett keinen Wheely macht oder unfreiwillig abhebt, verkantet oder ähnliches, kannst Du Dich auch Manöver, Deine Fahrtechnik, etc. konzentrieren und unter solchen Bedingungen (entspanntes Surfen) machen die meisten Leute nun mal die besten Fortschritte.

Als Beispiel wäre der Radar von dem ich eben sprach solch ein Brett. Wenn andere schon auf aktuellen Freeridekisten Angst um ihren Hosenboden haben, fühlt sich das Brett immer noch gut kontrollierbar an. Das Teil ist schnell und super wendig. Nur lehnen viele solche Bretter ab, weil sie nicht mehr ganz aktuell sind oder etwas altbacken aussehen.
Der Punkt ist, dass Du leicht bist. Wenn Du noch nicht ausgewachsen bist (ich weiß ja nicht, wie alt Du bist), also vielleicht noch zunimmst, wäre das Brett eine gute Grundlage.
Steht Wachstum bei Dir aber nicht mehr zur Debatte, würde ich evtl. noch runtergehen im Volumen. Das würde je nach Brett den Windeinsatzbereich vergrößern.
Der Mistral läßt sich zum Beispiel mit Segeln von ca. oberen 4m² bis 7,5m² fahren.
Der Carve 90 von mittleren 3m² bis 6.5m² fahren. Das macht bei Wind schon einen ziemlichen Unterschied.
Ich habe zum Beispiel 2 alte Bretter als Vergleich mit etwa dem gleichen Volumen.
Einen Axxis 272 mit 96 Litern und einen Mistral 276 mit 103 Litern. Der Axxis ist zwar weniger voluminös aber vom Shape her deutlich lebendiger. Das macht ihn für einen erfahrenen Surfer zum Spassbrett. Für einen nicht so erfahrenen Surfer bei kabbeligen Bedingungen kann das dann aber ziemlich Stressig werden (mit einer kleineren Finne läßt er sich aber auch noch etwas beruhigen). Der Mistral liegt dabei satt im Wasser. Er schlägt vielleicht etwas hart in die Welle, wird aber längst nicht so 'unruhig'. Eigentlich gegensätzlich zu meiner Aussage mit der Größe aber hier spielt der Shape und die Finne die entscheidende Rolle.
Das größte Problem ist aber, dass ein Brett, das mir gefällt, für Dich die Niete sein kann. Wenn du also irgendwie kannst, würde ich ein paar Bretter um die 90-110 Liter testen. Dann merkst Du selbst am besten, was Dir gefällt und Spass macht.
Für den Anfang kannst Du aber mit dem Radar kaum etwas falsch machen. Es ist ein Carbon-Sandwich also relativ leicht und deutlich mehr wert, als sein Verkaufspreis das andeuten würde. Ich kenne ein paar, die ihn fahren, aber keinen, der ihn momentan verkaufen würde. Spricht eigentlich voll und ganz für das Brett :)


Cheers

Gast
18.08.2004, 21:04
Hi!

@olli
Alle Achtung :-) Du gibst dir echt viel Mühe, lobenswert!

Eigentlich ist ja schon alles gesagt. Ich würde hier auch mal zu Boards im Bereich 90 Liter raten und evtl. ausprobieren. So gibt es im private´ads eine Fanatic Rip 268 mit knapp 89 Litern. Iat ein ausgewogenes Board und vermutlich sehr günstig oder vielleicht auch die ON-Boards, preislich sehr gute Boards.
Die Boardklasse um 90 Liter gibt sehr viele Boards her im Bereich Freestyle-Wave und Freeride oder Freemove. Hier ist wirklich fast jedes Board gut geeignet. Es kommt da eigentlich fast mehr auf den persönlichen Geschmack bzgl. Design und beim Testen auf die Tagesform an!

Wenn du ein Board in der Auswahl hast, kannst du ja mal anfragen!

Tschüß und viel Spaß!
Dirk

http://www.go-travel-more.de

++ SOULWAVE Klitmöller 11.9.-25.9.04
++ SURFWEEK Hyères 15.10.-31.10.04
++ SURFTOUR Tarifa 18.12.04-08.01.05

Gast
19.08.2004, 06:38
Mensch, Du gibst Dir echt Mühe! Vielen Dank, das ist wirklich nett!

Werde berichten, wenn ich mich entschieden habe.

Grüße, P.

Gast
19.09.2004, 19:33
Was haltet Ihr denn vom F2 Style 250? Hat 90l und soll laut Surf-Test ziemlich gutmütig sein.

Mal eine andere Frage: Wo kann man Boards eigentlich testen?

Grüße, P.