PDA

Vollständige Version anzeigen : Boardkauf



Gast
15.09.2003, 22:11
Hallo Surfers,
das ist mein erster Eintrag hier und ich hoffe, dass ich nicht zu dumm klinge ;-)
Also, ich will mir ein neues Board kaufen, da ich denke der Zeitpunkt ist reif. Ich wuerde mich so als Intermediate einschaetzen. Ich bin den Sommer ein steinaltes(locker 10 Jahre) F2 Slalom Board(ca. 280cm, 105l) gefahren bei so 6 Windstaerken.Darauf habe ich meine Gleitfaehigkeiten gefestigt, erledige schon mehr als 50 Prozent meiner Halsen (durchgleiten klappt leider noch nicht ganz) und fahre auch schon ein paar Wellen ab(natuerlich nicht zu grosse). Alles in allem das Board macht mir keine Problem. Freunde raten mir nun zu einem kleinerem Board, da das besonders in Welle vorzuege bringen soll, und da moechte ich auch gerne weitersurfen. Ich habe mich schon mal ein wenig umgeschaut. Ins Auge gefasst habe ich dabei ein JP Freeride(258cm, 91Liter) von diesem Jahr. Das Geld spielt dabei keine grosse Rolle (was fuer ein Gleuck ;-) ).
Meine Frage ist, ob jemand positive sowie negative Sachen zu dem Brett gehoert hat. Koennt ihr mir vielleicht auch sagen, ob der Schritt von einem 105Liter Board auf ein 91Liter Board gross ist oder ob ich damit klar kommen muesste, zumal ich auch um die 90kg wiege und 1,85 gross oder klein bin. Das Brett wuerde demzufolge ein Sinker fuer mich sein. Meine Frage dabei ist eigentlich, ob ich fuer so ein Brett die Powerhalse perfekt beherrschen sollte oder ob das Brett auch zum festigen der Halse geeignet ist?
OH oh, das war jetzt ganz schoen lang. Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt.
In der Hoffnung auf ein paar interessante Ratschlaege,
Guido

Gast
16.09.2003, 09:55
Hi Guido!

Wellen, 105l, 6 Windstärken, 90 Kilo...
Für mich hört sich das nach jemandem an, der Spass sucht. Wenn der Wasserstart fest zu deinem Repertoir gehört, brauchst du dir um den Umstieg auf den JP keine Gedanken machen - wackeligen Untergrund bist du ja schon gewöhnt.
Die Frage nach der Eignung des Brettes um deine Halse zu festigen halte ich für überflüssig. Halsen festigt man bei weniger Wind (4-5) auf großen Brettern. Wenn aber 50% sitzen liegt es wahrscheinlich mehr an der mangelnden Routine denn an der Technik.
Was ich mich an deiner Stelle fragen würde ist:
hab ich ein Brett für weniger Wind?
welchen Windbereich peile ich mit dem neuen Brett überhaupt an?
welche Wellenbedingungen will ich mit dem Brett fahren?

Ich fahr mit nem 96l Brett gut in die 7 rein, wiege aber nur 75 Kg. Vielleicht solltest du dir eher überlegen ein Brett in die Richtung Freemove oder Wave-Slalom zu gönnen das noch genug Volumen- und Gleitreserven hat um auch mal durch eine Windabdeckung durchzukommen. Der JP ist sicherlich ein klasse Halsenbrett, wenn du aber doch eh mehr an der Küste fährst, warum dann nicht ein Brett das ein bischen waviger ist?
Mir fällt da das JP Freestyle Wave ein oder der Hifly Move 96 oder wenn das Geld keine Rolle spielt, sogar ein Lorch Silver Bird 260 (www.lorch-boards.de). Die lassen sich auch in der Welle auch über den hinteren Fuß fahren (weiß nicht ob du da mit nem Freerider glücklich wirst) und drehen ziemlich eng. Trotzdem sollten die aber noch schnell genug für ein bischen Heizen sein. Kannst du nicht vorher mal 2-3 Bretter probefahren?
Die meisten guten Shops bieten doch die Bretter zum testen an und wenn du es dann kaufst, wird die Testgebühr mit dem Kaufpreis verrechnet. Dann weißt du aber, ob DIR das Brett gefällt und das ist das wichtigste. Geschmäcker und Vorlieben bei Brettern sind vielfälltig und das, was meinen Kumpels gefällt, kann für mich - alleine vom Fahrverhalten her - auch das Gegenteil von einem guten Untersatz sein, obwohl das Niveau vielleicht ziemlich ähnlich oder sogar gleich ist.
Ich würde ein Brett nach Möglichkeit immer testen, dann weiß ich vor dem Kauf, ob ich mit dem Gerät Spass haben werde.

Cheers,
Oliver

Gast
16.09.2003, 17:33
Danke fuer die Antwort Oliver,
tja, ich glaube, dass ich hier nicht die Moeglichkeit zu einem Test vor dem Kauf habe, ich werde aber mal nachfragen.
Wenn Du sagst "ein Brett das ein bischen waviger ist", bedeutet das nicht auch weniger Volumen oder nur andere Fahreigenschaften? Ich wollte auf keinen Fall noch weniger Volumen, da ich glaube, dass der Schritt von 105l auf 91l schon ziemlich gross waere. Ein wenig respekt habe ich schon von den unter 100l Brettern, da ich befuerchte, dass ich darauf ziemlich umherwackeln werde.Ich will mich halt nicht ueberschaetzen, sondern nur Spass haben und dazu das passende Brett.
Mein Gedanke ein Freeride Brett zukaufen kam daher, weil ich dachte es unter verschiedenen Bedingungen fahren zu koenne. Einerseit auf dem Ozean in der Welle, ich meine damit aber normale Wellen(keine riesen Brecher, fuer den Anfang jedenfalls) fuer Wellenbeginner eben ;-) , andererseits auch in Flachwasserrevieren, wo ich dann auch ein paar nette Manoever trainieren kann, genuegend Wind vorausgesetzt. Fuer Schwachwind habe noch mein F2 Xantos 310.
Meinst Du, das Brett waere dazu nicht die beste Wahl? Ich habe einfach den Namen "Freeride" damit assoziiert.
Sollte ich mich lieber was anderem umgucken?
Gruss,
Guido

Gast
16.09.2003, 19:41
Huhu noch mal, Guido!

Ich geh gleich mal mitten rein ins Geschehen. Waviger bedeutet nicht kleiner.
Der Charakter eines Brettes wird nur sehr bedingt durch seine Größe und sein Volumen geprägt. Stärker ausschlaggebend sind da die Outline, das Unterwasserschiff und die rails.
Scharfe rails bedeuten viel Speed, starke Beschleunigung und guten Grip beim carven. Andererseits ist ein Brett das eher Rundungen als Kanten (also 'runde Kanten') aufweist eher drehfreudiger. Viel V im Unterwasserschiff bedeutet gute Kontrolle in kabbeligen Bedinungen (das Brett rollt weniger und schneidet eher durch das Wasser als auf ihm zu titschen).
Ebenso beeinflusst die Finne (und ihre Position) und auch die Mastspur die Fahreigenschaften maßgeblich.
Eine Wavefinne bietet weniger seitlichen Halt, verträgt also nicht so große Segel. Dadurch dass sie weniger Angriffsfläche bietet und durch den starken Rake liegt ihr Schwerpunkt aber weiter hinten und das Brett kann sich leichter drehen. Stell dir im Vergleich einen Klotz von 80er Formulafinne vor. Es gibt noch viele weitere Parameter die Einfluß auf das Fahrverhalten nehmen (Rocker, Schlaufenpositionen, etc.). Ich habe diese hier auch nur flüchtig aufgeführt um zu verdeutlichen, dass du keinesfalls ein kleineres Brett als 100 Liter nehmen mußt.

Ich würde an deiner Stelle ein Brett nehmen, dass auch wirklich ein bischen wellentauglicher ist. Es kann aber durchaus um die 100 Liter Volumen haben, trotzdem wahnsinnig eng drehen und gute Kontrolle bieten.

Die Vorteile eines gemilderten Waveboards liegen auf der Hand:
- An der Küste im Kabbelwasser laufruhig
- drehen spontan und lassen sich auch über die einzelnen Füsse drehen -> Welleneignung

Sie gleiten eventuell einen Tick schlechter als ein kleiner Freerider sind vielleicht auch nicht immer ganz so schnell, das muss man aber bei Hack und starkem Chop auch erst mal aus nem Freerider rausprügeln. In dem Fall bin ich dann lieber auf nem Board mit viel V unterwegs, das vielleicht etwas langsamer im Topspeed ist. Dafür hab ich dann die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit in solchen Bedingungen und kann die auch viel lockerer und kontrollierter fahren.
Ein Brett dass ich noch vergessen hatte neben den 3en die ich eben genannt hab ist das Starboard Acid 88. Der hat auch über 90 Liter (im Gegensatz zu seinem Namen, ich glaub 95) und passt gut in diese Kategorie.
Für dich von Vorteil ist dabei (erst Recht, wenns gut um die 100 Liter ist), dass du bessere Chancen hast durch Windabdeckungen im Uferbereich zu kommen. Auf nem richtigen Sinker siehst du dann schon ziemlich nass aus :)
Mit nem Ticken Restvolumen kannst du das dann aber ggf. noch schaffen.

Diese Bretter hier sind auch keine Waveboards, wie du dir das vielleicht vorstellst. Sie sind nur ein guter Kompromiss zwischen Flachwasser und Welle. Aber mit nem Freerider einen Cutback in ner Welle zu versuchen, macht nicht viel Spass und da greifen diese Bretter hier deutlich besser. Trotzdem sind sie bei Hack auf Flachwasser auch klasse zu fahren. Spätestens wenn du die erste Halse mit so nem Teil fährst und mit dem Shiften nicht nachkommst, bist du verliebt :)

Btw. lorch hat nen Test zum Silverbird auf der Seite, bei den anderen hab ich nicht nachgeguckt.

Ich hoffe, ich habs nun etwas besser getroffen und du kannst damit was anfangen!

cheers,
Olli

Gast
16.09.2003, 21:03
Ohhhhhh Mann,
super Antwort (oder eher Beitrag?) Olli. So ein bisschen Surfboardkunde hat mir echt gefehlt. Ich bin wirklich begeistert von der Antwort. Die speicher ich gleich erstmal bei mir lokal ab. Die werde ich mir bestimmt noch oefter durchlesen.
Ich finde dieses Forum echt klasse. Hoffentlich gehoere ich auch bald zu den Leuten, die ihre Erfahrungen weitergeben koennen.
Dann werde ich mal losstiefeln zum naechsten Surfshop.
Guten Wind,
Guido

Gast
16.09.2003, 23:01
moin guido,
ich schließe mich olli an. ich kann dir nur wärmstens den lorch silverglider empfehle. hab ich selber. springt schnell an, wird schnell, halst vollkomen problemlos und ist bei kabbelwasser sehr laufruhig. zudem kann wer will auch sehr gut damit springen.
in flensburg unter 0461-64466 bei otto ist ein gebrauchter zu verkaufen.
gruß rolf

Gast
17.09.2003, 13:23
hm, also ich meinte nicht den silverglider sondern silver bird. Das ist auf der Homepage von Lorch das Freewave 260. Ob der Silverglider mit 125 Litern das Brett ist, das Guido sucht, möchte ich bezweifeln... nichts für ungut :)

cheers,
Oliver

Gast
17.09.2003, 13:52
moin olli,
ich meine natürlich auch den silverbird 260. den hab ich zu hause. kleine verwechslung.
gruß rolf

Gast
17.09.2003, 17:42
Hoert sich ja ziemlich gut an, was ihr ueber Lorch seid. Werden die eigentlich viel gefahren? Fuer mich kommt das Brett leider nicht in Frage, da ich in Kalifornien wohne. Die Versandkosten wuerden sicherlich betraechtlich sein. Aber fuer die Zukunft werde ich mir den Namen merken,
Danke,
Guido

Gast
17.09.2003, 19:56
Hi noch mal Guido!

Vielleicht kannst du dich ja mal bei star-board.com im Forum umhören. Die Empfehlungen sind dort ziemlich starboardlastig (liegt auch in der Natur der Sache :p) aber die Bretter sind meiner Meinung nach klasse und die Moderatoren ziemlich kompetent.
Auch die erfahrenen Teamfahrer wie Kevin Pritchard, Scott McKercher, Eric Girard, etc. geben dir gezielt Auskunft, wenn du sie direkt ansprichst.

cheers,
Olli