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Vollständige Version anzeigen : 10cm breiter oder qm mehr?



Gast
03.08.2004, 08:05
angenommen 70cm breiter Freerider mit 8.5qm Segel wŠre vorhanden. Was wŸrde z.B. mir (:-), 190cm, 90kg) mehr zum Gleiten verhelfen, 80cm (vielleicht noch eine Stufe weiter, 88cm?), oder 9.5 (oder sogar 10.5)?

serpalt

Gast
03.08.2004, 10:30
Huhu noch mal Serpalt!

Warum nicht alles kombinieren? Ein etwas breiteres Brett, ein 10.0er oder 10.5er Segel und eine größere Finne wirken sicherlich kleine Wunder.
Ich wiege im Augenblick ca 5 Kg mehr (zu viel Arbeit) als letztes Jahr - bin gerade bei 80 Kg angelangt. Dazu fahre ich einen Starboard Carve 145 mit einem Lighting in 9.4 und 2 Tushingham T-Birds (8.0, 7.0) und dazu 4 Finnen.
Beim 9.4 benutze ich bei absolutem Leichtwind eine 59 Select Superfast (da würde ich mir aber noch einen m² mehr Segelfläche wünschen) bei konstanterem Wind bis 4 Bft (in Böen natürlich etwas mehr) die 52er Starboard und bei den kleineren Tüchern eine 47 Select Eagle und noch eine 43er ...
In Vergleichsfahrten mit meinem Cousin (er bringt noch etwa 20 Kg mehr auf die Waage) hat er es dann mit einem Starboard Go 180 und einem 10.5 Retro im unteren Windbereich wirklich schwer auch nur annähernd in Reichweite zu bleiben, da das etwas schwerere Brett und sein zusätzliches Gewicht beim Angleiten doch heftig auf die Bremse treten. Hat er einmal die Gleitschwelle überwunden, ist alles in Butter aber ich denke genau diese willst Du ja möglichst früh überwinden.
Mit seinem 10.5 bin ich auch bei absolutem Leichtwind wirklich glücklich. Allerdings habe ich natürlich auch wieder 10-15 Kg (je nach sportlicher Betätigung) weniger als Du.
Leider lohnt die Anschaffung im Moment nicht, da ich beruflich bedingt wenig aufs Wasser komme. Nach obenraus fahren sich beide Tücher ziemlich identisch - das 10.5 Retro hält fast genauso lange durch wie das 9.4 Lightning.

Ich würde Dir ein Brett ab 145 Litern aufwärts empfehlen, dazu mindestens 10m² aber profil- und eigenstabil. Leider gibt es immer noch Leute, die nicht glauben wollen oder unterschätzen, wie genial es ist, ein Segel mit einem riesigen Einsatzbereich zu fahren, das dabei auch noch völlig neutral bleibt. Ich höre von vielen, wie geil doch ihr Segel ist, auf dem Wasser sieht das dann bei etwas mehr Wind plötzlich schnell anders aus. Vielen fehlt allerdings die Vergleichsmöglichkeit und so schieben sie dann Kontrollprobleme auf ihre nicht ausreichende Fahrtechnik was sie eigentlich adelt, jedoch ziemlich schade ist, da sie mit einer anderen Segel/Mastkombination vielleicht noch deutlich mehr rausholen könnten. Dazu kommt noch, dass das Empfinden für ein gutes Segel Neigungssache ist. Was für einen ein bomben Segel ist, ist für einen anderen vielleicht das nasse Handtuch. Alleine deshalb sollte man die Tücher, wenn möglich immer probefahren und auf den, zum Segel empfohlenen Mast, würde ich NIE verzichten.

Aber selbst mit dem 180 Liter Go und dem fetten Retro macht surfen noch viel Spass. Mir fehlt zwar die Spritzigkeit in Manövern, er geht aber auch flott um die Kurve wenn man richtig reintritt. Wenn man sich vor Augen hält, dass es hier um dicke Freerider, nicht um Waveboards oder kleine Freemovekisten geht, merkt man schnell, dass in punkto Manöver eh keine Wunder zu erwarten sind. Das würde sich nämlich ziemlich schnell auf die Gleiteigenschaften auswirken. Und gerade das Gleitverhalten soll doch bei einer Frühgleitkombi optimiert werden.

Bis rauf in die 5 Bft macht mir das Fahren mit dem Brett noch Spass, dann wechsel ich eh aufs kleine Brett. Dabei ist das 8er Segel fast überflüssig. Meistens wechsel ich direkt vom 9.4 auf das 7er. Alleine die Tatsache, dass meine Frau auch ein Frühgleitsegel braucht rechtfertigt noch das 8er. Sonst hätten wir uns das auch geschenkt.

Wenn Du möchtest, können wir uns auch gerne mal telefonisch unterhalten. Das habe ich bisher mit einigen Leuten hier gemacht, und ich denke, es hat ihnen auch weitergeholfen. Zu viele Fragen können in einem Forum nicht beantwortet werden und viele Klarstellungen und Empfehlungen werfen auch wieder neue Fragen auf, so etwas läßt sich besser im Gespräch klären. Zu verkaufen hab ich nichts, ich mache das aus Spass an der Freud - wenn ich schon ans Wasser komme, rede ich wenigstens gerne darüber wenn meine Freizeit das zulässt :) Und zufriedene Gesichter und 'Mitleidende' sind immer ein guter Lohn.
Bei Interesse, schreib mich kurz an, dann können wir was ausmachen: Unter spam@strider.de kannst Du mich erreichen.

Cheers,
Oliver