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Vollständige Version anzeigen : Grosses Segel für kleines Brett



neuling
09.11.2004, 20:59
Was ist das Problem an grossen Segeln auf kleinen Brettern. Warum sollte man z.B. auf einem 103l Mistral flow kein 9-er Segel fahren. Vielen Dank

Gast
09.11.2004, 21:45
Also um es einfach auszudrücken, ein 9er Segel entwickelt Querkräfte mit denen ein relativ schmales Board einfach überfordert ist. 1-1,5 m² weniger sind für das Board Maximum. Ein 9er bringt dich nicht wesentlich früher ins gleiten, wird aber viel früher unfahrbar. Teste es und du weißt was ich meine ;)

Gast
10.11.2004, 17:55
das ist wahr, ich hatte auf die windvorhersage vertraut und mein waveschnittchen mitgenommen nach harderwijk(rip 253/76l) zur vorsicht aber noch ein 7er simmer mitgenommen. gekotzt hab ich dann als ich die oberen drei windstärken gesehn hatte.
also, ne 25er finne drunter und einfach mal ausprobiert..

man kann sagen, dass das ganze früher gleitet, aber DAS GANZE FUNKTIONIERT EINFACH NICHT..

ich denke das ist was das kann man auch nicht glaubhaft vermitteln, das zeug fährt ja, deswegen sollte es jeder ausprobieren, aber es macht wirklich keinen spass.

natürkich war das mit 76l auch sehr sehr optimistisch ausprobiert, aber ich denke auch mit etwas größeren brettern ist der effekt ähnlich und man sollte dann wirklich eher zu nem großen brett greifen..

gruß
chris

Gast
11.11.2004, 13:22
kleine bretter = kürzer und schmaler als große

großes segel: segeldruckpunkt ist viel weiter hinten.

folge: es ist durch die größere segelträgheit wesentlich komplizierter den aktiv segeldruck auf den mastfuß zu geben, er verschiebt sich richtung finne. das führt dazu dass man zu viel druck auf der finne hat (spinout) und/oder durch die querkräfte im segel das brett aufgekentert wird.
zum anfahren den segeldruckpunkt über den mastfuß zu bekommen und abzufallen wird zum balanceakt.

umgekehrt isses übrigens genauso. die kombi großes brett mit mini segel ist eine katastrophe... im endeffekt isses ja so das die segelgröße das brett vorgibt (dunki hatte früher beim worldcup immer 11 fertig aufgebaute brett/rigg kombis...)
is natürlich zu teuer und die boards und segel haben nen viel größeren einsatzbereich...

Wastl
12.11.2004, 16:05
Ich glaube, dass das Problem weniger in der Brettgröße liegt, sondern an der Größe der Finne.
Wenn du ein kleines Brett und eine große(!!) Finne
hast, dann könnte es funktionieren.
Bei zu kleiner Finne kann (wird!!) das brett sofort anluven, bevor du im gleiten bist.

Die Finne entwickelt immer die Gegenkraft zur Segelkraft.

Wastl

Gast
12.11.2004, 16:18
ein kleines board mit großer finne wird aber auch irgendwann unfahrbar. ;)

Gast
14.11.2004, 14:45
finnenlänge steht u.a. immer im verhältnis zu brettbreite am heck (one foot off)... formulabretter vertragen lange finnen nur weil sie so breit sind! bei der finnenlänge sind also grenzen gesetzt!

Gast
16.11.2004, 08:52
...richtig ist das ein größeres Segel gepaart mit einer größeren Finne den Einsatzbereich eines Boards erheblich verlängern kann.Mann sollte natürlich nicht auf ein Waveboard mit einer 24 Finne ein 9.qm Segel packen,da das Board ja auch nur für einen bestimmten(Wind)-Einsatzbereich geshaped wurde.Ich hab es z.b. mal mit meinem alten Mistral Explosion 285 ausprobiert auf dem ich normalerweise ein 7.0 er/36 Finne gefahren bin.es kam erheblich früher ins Gleiten als ich eine 42er Finne und ein 8,5 Segel draufgemacht habe.(Board ist eigentlich nicht für diese Segelgrösse ausgelegt)Aloah

Gast
11.12.2004, 10:59
das mit den druckpunkten ist die genaue erklärung, wie schon hier erwähnt!

der segeldruckpunkt muss sich in etwa über dem lateraldruckpunkt des bretts befinden (alle die mal einen vdws kurs besucht haben wissen was ich meine).
nur so kann es funktionieren.

uralte bretter haben ihre position des ldp an einer anderen stelle als aktuelle, man sieht auf dem wasser viele surfer, die ein altes brett und ein neues segel fahren, de stehen irgendwie schief drauf, selbst auf raumwind wie auf amwindkursen nach vorne geneigt.
sie versuchen den ldp über den sdp zu bringen.
das selbe problem wirst du dann, eben wie von den anderen jungs beschrieben, mit einem zu grossen segel auf einem kleinen brett haben.
allerdings sind heutzutage boards um 100 liter und bis 250 so gebaut, daß man locker ein 7er segel fahren kann.

claudio koch

Gast
17.01.2005, 16:50
Ich bin der Meinung,
das es schon eine Kombination aus mehreren Shape Details ist.
Das Volumen ist dabei weniger entscheidend.
Der Grund,
Ein 80 Kg Fahrer mit 10 Kg Rig, braucht mehr Volumen, als ein 60 Kg Fahrer mit gleichem Rig.
Die Breite des Boards an der Stelle der Fußschlaufen (One Foot off) bestimmt die Finnengröße.
Ein Bsp.
http://www.star-board.com/products/hypersonic.asp
Bei Starboard finde ich gut das die Heckbreite angegeben ist.
Hier sieht man, das der Hypersonic 111 durchaus ein 10er Segel verträgt. Max. Finne hier immerhin 54 cm.
Der zweite Aspekt und nicht weniger wichtig, die Brettbreite, folgende Regeln gelten,

breite= segelflaeche
54cm = bis 5,3m²
57cm = bis 6m²
62cm = bis 7m²
65cm = bis 8m²
69cm = bis 9m²
75cm = bis 10,5m²

jetzt wird es ganz sicher den ein oder anderen geben, der das nicht glaubt.
Ich empfehle euch mal bei verschiedenen Hersteller auf die Spezifikation zu schauen, da werdet ihr feststellen das die Daten passen.

Grüße



>das mit den druckpunkten ist die
>genaue erklärung, wie schon hier
>erwähnt!
>
>der segeldruckpunkt muss sich in etwa
>über dem lateraldruckpunkt des bretts
>befinden (alle die mal einen
>vdws kurs besucht haben wissen
>was ich meine).
>nur so kann es funktionieren.
>
>uralte bretter haben ihre position des
>ldp an einer anderen stelle
>als aktuelle, man sieht auf
>dem wasser viele surfer, die
>ein altes brett und ein
>neues segel fahren, de stehen
>irgendwie schief drauf, selbst auf
>raumwind wie auf amwindkursen nach
>vorne geneigt.
>sie versuchen den ldp über den
>sdp zu bringen.
>das selbe problem wirst du dann,
>eben wie von den anderen
>jungs beschrieben, mit einem zu
>grossen segel auf einem kleinen
>brett haben.
>allerdings sind heutzutage boards um 100
>liter und bis 250 so
>gebaut, daß man locker ein
>7er segel fahren kann.
>
>claudio koch

Gast
21.01.2005, 22:45
>finnenlänge steht u.a. immer im verhältnis
>zu brettbreite am heck (one
>foot off)... formulabretter vertragen lange
>finnen nur weil sie so
>breit sind! bei der finnenlänge
>sind also grenzen gesetzt!

Weißt Du (oder andere) wie dieses Verhältnis ist?

Ist das Verhältnis 1:1, also Brettbreite(one foot off) entspricht der Finnenlänge?

Wäre echt interessant das zu wissen.

(Btw. wie lang in cm ist ein "one foot off" Abstand eigentlich? )

Cu pipliner

Gast
23.01.2005, 01:36
>>finnenlänge steht u.a. immer im verhältnis
>>zu brettbreite am heck (one
>>foot off)... formulabretter vertragen lange
>>finnen nur weil sie so
>>breit sind! bei der finnenlänge
One Foot Off steht für einen Abstand von 30cm vom Heck aus gesehen und liegt damit ca. an der hinteren Fußschlaufe.
Die Max. Finnenlänge steht hier genau im Verhältnis 1:1 bei One Foot Off, also der Brettbreite an diesem Punkt.
Wie schon gesagt gibt z.B. Starboard die Heckbreite extra an.
Die zugehörigen Hersteller Finnen liegen meist ca. 4-5cm unter der max. Größe und stellen dabei den besten Kompromiss aus Kontrolle und Angleitperformance dar. Mit einer Finne nach genauer Abmessung des Hecks, kannst du das max. Angleitpotential bei Leichtwind erreichen und hast trotzdem noch genügend Kontrolle über den Hobel. Aufkentern sollte kein Problem sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Finne für Leichtwind auch noch ca. 2-3 cm länger asl O.f.o. sein darf.


>>sind also grenzen gesetzt!
>
>Weißt Du (oder andere) wie dieses
>Verhältnis ist?
>
>Ist das Verhältnis 1:1, also Brettbreite(one
>foot off) entspricht der Finnenlänge?
>
>
>Wäre echt interessant das zu wissen.
>
>
>(Btw. wie lang in cm
>ist ein "one foot off"
>Abstand eigentlich? )
>
>Cu pipliner

Gast
23.01.2005, 18:10
Danke für die Antwort! :-)

Cu

Gast
17.02.2005, 10:27
Meiner Meinung nach funktioniert 9er Segel mit ca. 105l Board gut, obwohl die Marketingabteilungen das anders sehen...
Das einzige wahre Problem ist die Finnenlänge. Es hat sich Ansicht verbreitet, dass man 5 Bretter braucht um surfen gehen zu können. Menge von Regeln, über Grenzen der Boards, Finnen, Segeln usw. kommen aus den Marketingabteilungen. Die Burschen leben ja davon...die Shops haben zwar reichlich Rabatt (oft: LP:1,5 = Händlerpreis)und die anderen Schritte zum Endverbraucher werden auch nicht viel anders auschauen...offensichtlich reicht es noch immer nicht...
Ich habe es paar mal ausprobiert mit 9,7er (race)- und es geht locker. Kommst natürlich nicht so früh ins Gleiten, bei einer cca. 40er Finne funktioniert es aber.
Probiert es und glaubt nicht alles was die "Profis"- (es stimmt zwar /teilweise, aber unter der Bedingung, dass wir das (absolut notwendige;-)Material nicht Bezahlen müssen),sagen.
P.S.: Natürlich ist es alles nur meine persönliche Meinung;-)

Gast
20.02.2005, 08:55
Naja, 9 m² auf 105 Liter ist schon extrem. Hängt zwar maßgeblich von der Breite ab. Ich habe 8,8 auf 118 Liter mit 46er Finne. Brett 64 cm breit. Das ist für mich aber das kleinstmögliche Brett, da der Trimm einfach nicht mehr ideal ist. Mit hinterster Schlaufenposition gehts aber noch gut.

Gast
02.03.2005, 12:12
genau, sehr ausführlich mit den breiten, die als anhaltspunkte dienen können. wie du aus meinem text entnehmen kannst, spreche ich von modernen boards um 100 liter bis 250 länge, die breite ergibt sich daraus.

Gast
02.03.2005, 12:15
eine cola kostet beim aldi ein paar cent, in der kneipe beschwert sich doch auch niemand über 2 euro für eine cola!

aufschlag ist nicht gleich gewinn, irgendwie checken das nur wenige. ein golf kostet in der herstellung auch keine 25.000 euro...aber was hängt überall dran und was kostet das.
passt also nicht zu diesem thema, der rest ist gut!