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Vollständige Version anzeigen : Wasserstart - Anleitung



Redaktion
02.04.2005, 21:14
Der Wasserstart ist eines der wichtigsten Manöver eines Funboardeinsteigers. Wer nach mißglückten Halsen nicht immer aufs Board steigen und das Segel aufholen will, der kann den Wasserstart zuerst auch in hüfttiefem oder schultertiefem Wasser üben. Beim Lift aufs Board gilt: Je leichter der Wind, desto genauer müßt ihr euch die Theorie einprägen. Der häufigste Fehler dabei ist, das Körpergewicht nicht auf den Mastfuß zu verlagern. Bei starkem Wind ist es nicht zu wichtig, bei weniger Wind aber braucht es sehr viel Feeling.

1. Board und Segel müssen in der Ausgangsposition im rechten Winkel zum Wind positioniert werden. Halte nun mit der einen Hand das Heck fest und ziehe den Gabelbaum mit der anderen über das Heck.

2. Der Gabelbaum liegt nun über dem Heck. Mit der vorderen Hand hälst du den Mast und mit der anderen den Gabelbaum.

3. Greife nun mit beiden Händen an den Gabelbaum und neige den Mast leicht in Richtung des Windes. Versuche nun deine Arme durchzustrecken, damit Wind ins Segel kommt.

4. Beide Arme sind weit nach oben gestreckt. Miit dem hinteren Arm steuerst du den Segelzug. Umso mehr du ihn dichtholst, desto eher zieht es dich aus dem Wasser. Jetzt solltest du das Segel ausbalancieren, deinen hinteren Fuß aufs Heck setzen und das Segel ganz nahe zum Körper ziehen.

5. Laß dir Zeit. Du mußt dich jetzt voll auf dein Körpergewicht konzentrieren. Es sollte soviel wie möglich nach vorne zum Mastfuß hin verlagert werden. Neige dein Becken nach vorne und positioniere den hinteren Fuß in der Heckmitte. Das Board darf seinen Halbwind-Kurs jetzt nicht verlieren. Du kannst dies mit der Riggsteuerung (dichtholen oder öffnen) ausgleichen.


6. Strecke deinen Mastarm sehr stark und hole den Segelarm etwas dicht, damit du genug Zug im Segel bekommst. Der Segelzug wird dich langsam aus dem Wasser ziehen. Aber merke dir: Dein Gewicht muß weiterhin voll auf den Mastfuß verlagert werden. Jetzt setzt du den anderen Fuß aufs Brett - fertig. Schon kann es weitergehen mit einem neuen Halsenversuch.

Viel Erfolg!
Jürgen/Red.

Unregistriert
03.05.2005, 14:09
Ich möchte noch den meiner Meinung nach zu kurz gekommen Knackpunkt während des Liftes etwas näher erläutern. Ich bin selbst kein Surffreak (Könnerstufe 2-3), aber seit ich beim Lift auf dieses Detail achte, klappt der Wasserstart auch bei Leichtwind, den wir sowieso meistens haben.

nähere Erläuterung zu Pkt 4:

Sobald man die hinteren Verse zwischen vorderer und hinterer Fußschlaufe auflegt, beginnt meist das Brett anzuluven => mit der Masthand etwas Druck Richtung Mastschiene geben und das Brett wieder ausrichten; so Halbwindkurs (leichter Raumschot bei weniger Wind).
Jetzt wie beim Beachstart Verse ranziehen, dadurch stellt sich das Segel bei ausgestreckten Arme auf und nimmt mehr Wind auf => LIFT. Jetzt der Knackpunkt: Wer sich jetzt nur darauf verläßt das der Wind einen aus dem Wasser zieht und man nur mit dem hinteren Fuß auf einen Stuhl aufsteigt, der steigt gleich wieder ab, da zuviel Druck mit dem hinteren Fuß das Brett gnadenlos anluven läßt.
DAHER circa 60% Kraft auf die Masthand und 30% auf den Fuß geben und den Gabelbaum nach unten drücken (wirkt dem anluven durch Fuß entgegen); die Segelhand steuert den Druck im Segel => typische Bild wie bei einem Klimmzug, da die Arme sich jetzt beugen. Nun (etwas übertrieben) mit der Nase (Kopf) Richtung Masthand, dadurch dreht die hintere Schulter zum Segel und man ist nah am Rigg und daher wie das Segel sehr aufrecht. Den vorderen Fuß nachziehen und Segel auffieren, sonst gibt´s einen Schleudersturz.
Hoffe jeden Novizen weitergeholfen zu haben
Gruß Marc

King of the Lake
04.09.2005, 11:48
Der Wasserstart funktioniert natürlich auch Clew First (Schothorn voraus) :-P

Tilo H-Berg
21.10.2005, 22:55
Der Wasserstart funktioniert natürlich auch Clew First (Schothorn voraus) :-P

.. und natürlich auch rückwärts. Das hat auch noch den Vorteil, dass man die Boardspitze unter Wasser drücken kann und das Board einem deshalb etwas "entgegenkommt". (Bei dieser Variante ziemlich weit auf Raumwind starten!)Im Anschluss ein Stückchen rückwärts anfahren, und dann je nach Geschmack nach Lee oder Luv das Board unter dem Segel durchdrehen (ähnlich nose-tack mit Finne in der Luft).

zu den "Knackpunkten" oben:
Nach meiner Erfahrung ist es entscheidend, nah ans Board zu kommen, wenn Eurer Gewicht über der Mitte des Boards ist, habt Ihrs schon so gut wie geschafft. Stellt Euch vor, dass Ihr Euch über den Mastfuß abstützt, d.h. Druck auf die Masthand. Bei wenig Wind immer zuerst den Mast möglichst weit aufrichten, dann die Segelhand dicht nehmen.

Unregistriert
23.05.2006, 17:10
Wasserstart kann man auch einfacher lernen. Bei mir gings folgendermaßen:
Ab ins Bauchtiefe Wasser - Brett etwa quer zum Wind - Segel am langen Arm hochhalten - Hinlegen (ins Wasser, nicht aufs Brett, Schwimmweste hilft hier prima, sonst Strohhalm mitnehmen) - Heckfuß aufs Brett - Vorderfuß gegen die Baordkante.

In dieser Position mit Körper im Wasser kann das Brett gesteuert werden. Mast nach vorn abfallen, Mast nach hinten anlufen. Dchtholen Druck im Segel u.s.w. wie als wenn man draufsteht.
In dieser Stellung kann man sich prima in eine gute Liftposition bringen und bei der nächsten Bö aufsteigen (wenn keine kommt.... %$&§). Ansonsten üben, üben .....