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Vollständige Version anzeigen : ON Fatboy 120 - Robuster Freerider?



krischan
06.09.2005, 12:36
Moin,

hab da mal wieder eine Frage an euch: Nachdem ich mir nach meinem Grundkurs letztes Jahr nun eigenes Material zugelegt habe, und vielleicht auch ein paar kleine Fortschritte gemacht habe (?), stellt sich mein uralt-Board von ich weiß nicht wann (94 oder noch älter, f2 Sputnik 124l) als nicht so wirklich das gelbe vom Ei heraus. Siehe dazu auch meine anderen Postings. Lange Rede kurzer Sinn, ich schau mich gerade nach was neuerem um. Sollte was Freeride-mäßiges bei 120l+x sein. Viel größer solltes nicht sein, hab nur 70kg und 120l fand ich bislang nicht allzu kippelig, denke auf jeden Fall das ich damit klarkomme, und so groß will ich auch nicht weil soll ja auch eine Investition für länger sein. Hab mich durch diverse Testberichte Gewühlt und das X-Cite Ride von JP als das (fast) Non-Plus-ultra gefunden. Einziger Haken: Das Ding soll ja super empfindlich sein, und als Anfänger kann ich das ganz bestimmt nicht gebrauchen! Gleiches beim Carve von Starboard... Dann sind mir wieder diese On-Boards eingefallen. Hatte nach denen ja schonmal im Forum gefragt, und eigentlich ganz positive Meinungen dazu bekommen. Nur die Frage: Sind die wirklich so robust wie's der Hersteller und einige Gerüchte behaupten? Wer hat Sonst Erfahrung mit den Teilen? Da die Dinger nicht so weit verbreitet sind hab ich abgesehen vom Hersteller www.on-boards.com kaum Infos gefunden. Die Neupreise sehen ja echt fair aus bei den Boards. Würde mich für das Fatboy 120 interessieren. Also müllt mich mal zu wenn ihr was drüber sagen könnt. Jetzt schonmal danke für Infos.

Krischan

Unregistriert
06.09.2005, 22:18
Moin, ich habe mir als Anfänger/Aufsteiger vor 3 (oder warens 2) Jahren das Free mit 141 Ltr von On geholt. Ist für den Preis ein spitzenmäßiges Brett. Hat alle anfänglichen Schleuderstürze überlebt, auch wenn die Nase jetzt schon ein wenig ramponiert aussieht, aber Wasser zieht es bisher keins. Hat einen schönen Nosekick, so dass du damit auch bei Sturm noch fahren kannst. (Bin bei 7-8Bft mit einem 3,2m² in Gold auf Fehmarn rumgegurkt). Allerdings mußt du schon bestimmt auf die Kante treten, um das Board zu drehen. Habe aber dennoch darauf Powerhalse und Duckjibe gelernt. Ein weiterer Vorteil ist das es sehr früh angleitet, da muß es sich nicht verstecken. Größter Nachteil an dem Board ist sein Gewicht (~8-9kg). Chop-Hops werden dadurch schon zu einem Kraftakt. Deswegen habe ich mir jetzt aber auch einen Ersatz für Tage mit mehr Wind geholt.
Das 120 habe ich persönlich nicht gefahren, es soll aber ähnlich gut fahren. Wenn du nicht gerade ein super loses Fahrgefühl suchst, und dir extreme Wendigkeit nicht so wichtig ist, ist das Brett, denke ich, erste Wahl. Meiner Meinung nach ein super Freerider!

krischan
08.09.2005, 16:44
Moin, heißen Dank erstmal für die ausführliche Info!!! Hört sich ja ganz lecker an und scheint echt das zu sein was ich suche. Das das Board etwas schwerer ist als die Konkurenz juckt mich glaub ich nicht. Die Panzerung erkauft man eben mit mehr Gewicht, das war mir schon klar. Und als Bloody-Beginner ist mir das erstmal wichtiger. Das es für irgendwelche Sprünge nicht so prickelnd ist geht auch in Ordnung, ganz so weitsichtig sollte der Kauf dann auch nicht sein :)
Aber warum gibt's sonst so wenig Feedback auf meine Frage? Liegt das daran, dass diese Boards so wenig verbreitet sind? Über ein paar mehr Meinungen würde ich mich schon freuen bevor ich mich als armer Student in Unkosten stürze :)
Gruß
Krischan

der wahre simme
09.09.2005, 11:59
Da bin ich ja, da bin ich ja....

Fatboy is ein netter Flitzer! Hab ich mir auch zugelegt. Bin ebenfalls noch nicht all zu lange dabei und wollte endlich mal was modernes, sportlicheres haben. Ich wiege 70 kg, und obwohl mir erst empfohlen wurde, das ON mit 100L zu holen (Rodeo?) entschied ich mich doch für den FatBoy. Stimmt schon, dass der nich so super zum Choppen ist, aber damit hab ich auch erst angefangen. Liegt bestimmt nur an der Technik. Und Robust is der auch wie ein Sumoringer. Kannst nich viel mit falsch machen. Es sei denn, du willst schnell zum Freestylen wechseln. Dann solltest du dir echt den 100er holen.
Übrigens: ich hatte vorher nur alte Segel (NS Infinity von anudazumal), mit denen der Fatboy von 2005 nich zu fahren war. Irgendwie hing das mim Druckpunkt der Segels zusammen. Mit einem Gaastra von 2003 funzt das dafür um so schicker.

Greetz Simme

krischan
09.09.2005, 12:18
jau, das hört sich ja immer besser an!!! erstmal arbeite ich ja sowieso noch an den basics und freestyle ist glaub ich auch nicht das wo ich mich hinentwickeln möchte. einfach mal irgendwann mal flott über's wasser bügeln können ist eher mein ziel, und dafür scheint das ja zu passen. 120l dürften da in ordnung sein.
zum rigg: fahre ein 6,5er freerace von gunsails. ist nicht mehr das allerneuste und hat schon ein paar gebrauchsspuren. aber so alt wie mein jetziges board (94 oder älter) ist es lange nicht. und die beiden harmonieren ja nun überhaupt nicht miteinander.... denke mal das segel ist nicht älter als 4 jahre, also doch noch halbwegs aktuell...

danke und gruß
krischan

Unregistriert
09.09.2005, 23:57
Hallo,

als Wiedereinsteiger, habe ich (46Jahre 74kg) letztes Jahr meine Segel wieder auf einen aktuellen Stand gebracht. Das hatte die fatale Wirkung, daß ich dieses Jahr unbedingt mit neuem Board aufs Wasser wollte. Mein altes F2 Comet Slalom (3.15 m und ca. 145 L) ist zwar noch völlig intakt aber nach 15 Jahren will man mal was neues probieren. Obwohl der Wasserstart eigentlich immer klappt, wenn denn genug Wind da ist sollte es nicht zu klein ausfallen und robust sein, da ich schon öfters mal einen ordentlichen Schleudersturz aufs Pakett gelegt habe. Kurzum - ich habe mir für diesen Sommer den Fatboy 120 zugelegt und es nicht bereut. Er ist natürlich etwas kippeliger als mein alter Comet, dafür kann man damit noch raus wenn der Comet einfach zu unhandlich wird. Das kleinste Segel, das ich dieses Jahr in Spanien damit gefahren bin war ein GUN Wave MC 5.3 und das ging richtig gut. Für noch mehr Wind ist der Fatboy wohl doch zu träge, da würde ich dann eher das Move bevorzugen (105L). Bei weniger Wind habe ich zum Matrix 6.5 gegriffen. Das einzige Problem, das ich mit dem Board hatte waren öfter mal Spin-Outs. Das liegt aber wohl eher an meinen begrenzten Fähigkeiten als am Material. Mal sehen was ich mir noch für eine Reservefinne besorge, wahrscheinlich kleiner als die serienmäßige 36cm Finne.

Da ich mir vorgenommen hatte keine 1200 Euro für ein aktuelles neues Board auszugeben habe ich mir stattdessen zusätzlich zum Fatboy 120 einen gebrauchten Sting Ray TT 170 (155L) gegönnt. Da erfahrungsgemäß an der Costa Dorada meistens Flaute ist wollte ich auch bei weniger Wind aufs Wasser. Es wahren da zwar nie viele auf dem Wasser aber der Sting Ray TT 170 zusammen mit dem 8er GTX war in Sachen Geschwindigkeit und Höhelaufen in der Regel der schnellste. Wenn es dann für den Sting Ray zu heftig wurde bin ich auf den Fatboy umgestiegen. Hier kann ich auch nochmal bestätigen, daß der Fatboy robust ist, denn den federleichten Carbon-Renner Sting Ray TT 170 mußt du dagegen behandeln wie ein rohes Ei.

Fazit: Der Fatboy 120 ist ein robustes Brett, das man, wenn einem draussen mal der Wind ausgeht auch noch Schotstarten kann. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Allerdings muß ich auch sagen, daß ich noch nie soviel Vergnügen bei weniger Wind hatte wie auf dem Sting Ray TT 170 mit dem 6,5er Segel. (als wär da irgenwo ein Turbo eingebaut)

Frank

der wahre simme
10.09.2005, 17:27
Moin!

Ich hatte bei mir nich mehr die originale Finne dran, dafür eine sau weiche von Maui Fins. Hatte auch immer Spin Outs. Also ne neue: ein im Le Sacher Design, laut Händler Spin Out frei. Aber immer noch hier und da Spin Outs. Ich mein, es liegt auch zum großen Teil an mir. Aber dennoch, dass du der zweite bist, den ich das nun sagen höre is strange. Aber ich hatte vorher auch nur so ein altes Dinge mit 310 cm länge. Damit aber fast nie Probleme gehabt. Schon seltsam

krischan
22.09.2005, 17:09
Moin,

erstmal danke für eure Meinungen. Hört sich ja durchweg positiv an für das was ich will. Und auch außerhalb des Forums fast nur gutes von dem Board gehört. Da konnte ich einfach nicht anders und jetzt liegt's bei mir im Keller!!! Jetzt wart ich noch auf'n bissen Wind und dann geht's raus.... Jetzt kann's nur besser werden :)
Aber eine blöde Anfängerfrage an die vorigen beiden hab ich noch: Was sind denn Spin-Outs??

Gruß
krischan

Unregistriert
23.09.2005, 11:38
Hallo Krischan,

bei einem Spin-out verliert das Heck schlagartig die Führung. Wenn man das noch nie erlebt hat, dann denkt man zuerst die Finne hätte sich verabschiedet. Meistens liegt das daran daß zuviel Druck mit dem hinteren Fuß auf das Heck ausgeübt wird. Dieser Druck wird für die Finne irgenwann zu groß und die Strömungsverhältnisse am Profil der Finne werden so ungünstig, daß sich schlagartig Luft- oder Dampfblasen bilden. Die genaue Physik, die dahinter steckt kenne ich aber auch nicht.
So ein Spin-out läßt sich wieder beheben indem man den Druck vom hinteren Fuß nimmt und das Tempo zwangsweise für einen Moment drastisch reduziert bis die Finne wieder greift.

Frank

kavitator
23.09.2005, 11:41
das schreibt wikipedia zu Thema Kavitation (das dem Spin Out zugrunde liegt):

Kavitation ist die Bildung von Dampfblasen in Flüssigkeiten bei niedrigem Druck.

Der Siedepunkt einer Flüssigkeit hängt vom Druck ab. Je höher der Druck, desto höher der Siedepunkt (siehe Schnellkochtopf) und umgekehrt. Bei entsprechend niedrigem Druck kann der Siedepunkt zum Beispiel von Wasser auch soweit absinken, dass er unterhalb der Wassertemperatur liegt. Dann entstehen spontan Dampfblasen. Steigt der Druck wieder an, so implodieren (zerfallen) diese Blasen wieder, wobei ein leiser Knall entsteht.

Die häufigste Ursache für Kavitation sind schnell bewegte Objekte im Wasser wie zum Beispiel Laufräder von Pumpen, (Pelton-)Turbinen oder Propeller. Nach dem Gesetz von Bernoulli ist der Druck in einer Flüssigkeit um so geringer, je höher die Geschwindigkeit ist. Falls die Geschwindigkeit so hoch ist, dass der Druck unter den Verdampfungsdruck der Flüssigkeit fällt, geht diese in den gasförmigen Zustand über, und es entsteht Kavitation.

Wasser verdampft bei einem Luftdruck von 1013 mbar bei 100 °C. Bei einem höheren Luftdruck ist die Verdampfungstemperatur höher, bei einem geringeren Luftdruck niedriger. So verdampft Wasser bei einem Druck von nur 233 mbar aber schon bei einer Temperatur von 20 °C.

Beim Verdampfen entstehen im Wasser Blasen, da der Wasserdampf bei 20 °C einen um das 1300fache größeren Raum als das flüssige Wasser benötigt. Sofern der Wasserdruck wieder ansteigt, hört der Verdampfungsvorgang wieder auf, der in der Kavitationsblase entstandenen Wasserdampf kondensiert an der Außenwand der Dampfblase und die bereits gebildeten Dampfblasen fallen schlagartig in sich zusammen. Der vorher eingenommene Raum wird wieder um das 1300fache verkleinert. Das Wasser muß diesen Raum wieder ausfüllen und strömt implosionsartig mit einer enormen Gewalt zurück, wodurch im Wasser stärkste - wenn auch kurzzeitige - Druckstöße entstehen, die Größenordnungen von mehreren tausend bar annehmen können. Bei diesem Vorgang entstehen Druckwellen mit hohen Druckspitzen. Befinden sich die Dampfblasen in der Nähe oder direkt an einer festen Wand, z.B. den Laufradschaufeln, so entsteht bei der Implosion ein Flüssigkeitsstrahl ("Mikrojet") der mit hoher Geschwindigkeit auf die Wand bzw. Laufradschaufel auftrifft und diese durch die schlagartige Druckbelastung hoch beansprucht. Dies erklärt die kraterförmigen Materialabtragungen bei voll ausgebildeter Kavitation.

Die Ursache von Kavitation sind insbesondere bei Kreiselpumpen die örtlichen Druckabsenkungen im Schaufelkanaleintritt des Laufrades, die unvermeidlich mit der Umströmung der Schaufeleintrittskanten und der Energieübertragung von den Laufradschaufeln auf die Förderflüssigkeit verbunden sind. Kavitation kann aber auch an anderen Stellen der Pumpe, an denen der Druck örtlich absinkt wie z.B. an den Eintrittskanten von Leitradschaufeln, Gehäusezungen, Spaltringen usw. auftreten.

Weitere Ursachen sind entweder das Ansteigen der Temperatur der Förderflüssigkeit, das Absinken des Druckes auf der Eintrittsseite der Pumpe, die Vergrößerung der geodätischen Saughöhe oder die Verkleinerung der Zulaufhöhe.

der wahre simme
23.09.2005, 14:48
Da hat aber einer in der Verfahrenstechnik-Vorlesung mal aufgepasst, wa?

Und trotz der naturwissenschaftlichen Auflösung des Rätsels: Spin Outs nerven!

So long

krischan
01.10.2005, 19:46
Moin,

erstmal danke für die ausführlichen Erklärungen zum Thema SpinOut. Ich denke ich kann mir jetzt in etwa vorstellen was das ist :)
Nachdem ich mein neues Board jetzt auch einige mal testen konnte, will ich euch meine Meinung auch nicht vorenthalten. Kurz und bündig: einfach nur geil!!! genau sowas hab ich ich gesucht!! Zum Thema Robustheit: zum Glück noch nicht so ausgiebig getestet, aber einige Knuffs hat's schon problemlos weggesteckt, ich hoffe das bleibt auch so...
Also danke nochmal für eure Meinungen.
Achja, ein Tipp an alle die, die auch mit dem Gadanken spielen sich eigenes Material zuzulegen: Versucht nicht zu sparen indem ihr euch uralt-Material zulegt. Bin damit gerade auf die Schnauze gefallen!!! Bei dem neuen Board was ich dann im zweiten Anlauf gekauft habe (s.o.), war das Erfolgserlebnis beinah inclusive. Also nicht erst uralt kaufen, auf die Schnauze fallen und dann nochmal für was neues Geld raushauen. Reicht ja wenn's mir passiert ist. Fazit: Gleich was vernünftiges ist am Ende doch billiger!!!

Gruß
Krischan