PDA

Vollständige Version anzeigen : Materialbruch in der Welle



TomFlensburg
23.05.2006, 21:14
Hallo Surfgemeinde,

bin dabei die ersten Schritte in die Welle zu wagen, aber habe ziemlichen Respekt davor weit raus zu fahren.

Was macht man wenn man ziemlich weit draussen, bei mittleren Bedienungen Materialbruch hat oder aus sonstigen Gründen nicht mehr zum fahren kommt? Schwimmt man samt Material rein oder macht man lieber direkt sein Segel los um wenigstens sich selbst und das Board zu retten? Und wie muss man sich das mit der Strömung vorstellen?

Gruss Tom

Northern Light
24.05.2006, 02:30
Interessante Frage Tom ;)
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass mit dem gesamten Material zurückschwimmen sehr anstrengend ist. Also wenn das Rig noch am Board angestöpselt ist. Vor allem wegen den Wellen die andauernd über das Material herfallen. Kommt dann aber hauptsächlich auf die Strömung drauf an, zieht sie dich in Richtung Strand ist alles ok und du kannst dich relativ gemütlich zurücktreiben lassen. Ganz wichtig, nicht in Panik geraten, egal was passiert. Zieht die Strömung in Richtung offenes Meer dann würd ich versuchen die heilen Teile vom Rig zu retten und anschließend zurück paddeln. Ist bei Wellengang aber mit Sicherheit nicht einfach den Kram auseinanderzubauen. Also im Notfall (viel kaputt, sehr weit weg vom Strand) Rig versenken, klingt hart, kostet aber weniger als das eigene Leben und anschließend ruhig zurück paddeln. Wenn mehrere Surfer auf dem Wasser sind dann auf jeden Fall auch mal den Hampelmann auf dem Board machen, mit etwas Glück sieht dich jemand, fährt zu dir und zieht dich zurück (Tampen aufbewahren).

Kommt alles sehr auf die Bedingungen/Umstände drauf an, wenn du ganz sicher sein willst um wieder an Land zu kommen dann nimm dir ne Fackel oder ähnliches mit...

muddy
24.05.2006, 19:17
Moin!


bin dabei die ersten Schritte in die Welle zu wagen, aber habe ziemlichen Respekt davor weit raus zu fahren.
Gruss Tom

... wie wärs denn damit, erstmal nicht soweit rauszufahren, wenn du dir noch nicht sicher bist? Ansonsten ist meinem vorredner nicht mehr viel hinzuzufügen. Kommt halt wirklich aufs revier und die strömung drauf an. Aber im zweifelsfall trenn dich vom rigg...

Welchen spot hast du dir denn zum anfangen ins auge gefasst?

Gruß Muddy

TomFlensburg
24.05.2006, 21:20
Danke schonmal für euren Kommentar. Sich vom Rigg zu trennen ist natürlich schon hart und das Risiko hierfür sollte natürlich erstmal minimiert werden.

Also derzeit fahre ich nur in den Ostsewellen. Bin auch soweit immer wieder reingekommen, also Wasserstart draussen in grösserer Dünung kein Problem. Wirklich weit raus bin ich da aber auch noch nicht gefahren, weil eben die Gedanken sind, was ist wenn mir draussen was bricht oder so. Ist mir im Stehrevier ja auch schon einige Male passiert im letzten Jahr.

Den Spot den ich ansonsten ins Auge gefasst habe ist Römö, weils dicht dran ist und da öfter Wind ist, als an der Ostsee. Natürlich erstmal wenn die Bedienungen nicht zu ruppig sind. War da schon par mal zum Wellenreiten, aber gesurft bisher nur bei ablandigem Wind, wenn es spiegelglatt ist.
Was lauern denn an Gefahren an einem solchen Spot wenn man immer nur soweit rausfährt, dass man nicht in der Brandung Wasserstarten muss, wenn die Halse mal wieder nicht klappt? Kommt man da noch locker schwimmend rein mit Material?

Laut DMI ist da ja meist nur Strömung bei Ebbe und dann auch nicht so sehr. Weiss aber nicht wie stark man sich das vorzustellen hat.

BadHunter
29.05.2006, 08:25
Materialbruch hat ja nicht immer was mit Welle zu tun....

Schlimmer isses eigentlich noch, wenn Du eben ablandigen Wind hast! Klar, das Wasser ist schön glatt, aber das nützt Dir garnichts, wenn der Mast oder die Gabel oder sonstwas sich plötzlich verabschiedet.....
Bei ablandigem Wind kannst Du das erst recht vergessen, wieder ans Ufer zu kommen! egal, ob mit oder ohne Rigg!

Bei mir fährt auch immer ein komisches Gefühl mit, aber die heftigsten Bedingungen an Wellenspots hast Du doch eigentlich dicht unter Land, wo die Wellen brechen. Wenn da beim Waschgang mal was kaputt geht, dann spülts Dich automatisch an Land.

Eigentlich kann man nichts anderes tun als auf sein Material zu vertrauen, keine großen Sachen weiter draußen zu versuchen (den ersten Loop also nicht gerade 1 Km von der Küste entfernt zu üben...), Tampen und, wenn es das Gefühl beruhigt, so ´ne Box mit Notraketen mitnehmen.
Wenn was passiert erstmal, soweit möglich, abriggen, alles auf´s Brett binden, drauflegen und paddeln...

Gruß, Jens

TomFlensburg
29.05.2006, 11:41
Wird dann wohl nicht so schlimm sein, wenn man in der Brandung trotz Strömung wieder an Land gespühlt wird. Da kann ja dann nicht soo viel passieren, wenn man nicht zu weit rausgeht.

Bei ablandigem Wind fahr ich eh nur, wenn der Wind direkt ablandig ist und man ohne weit rausgehen zu müssen hin und her, der Küste entlang, heizen kann. Da hast Du natürlich Recht, dass das ansonsten gefährlich werden kann.

Aber nochwas zum Material. An Tampen sollte man natürlich nicht sparen, aber wie lange fährt ihr euren Mastfuss in der Welle. Bis er bricht oder lieber nach x-mal surfen wechseln?

Unregistriert
30.05.2006, 12:17
Schau dir den Mastfuß immer vor dem Surfen in den Wellen an! Was auch für das übrige Material gilt. Was offensichtlich morsch ist, wird ersetzt. Das gilt auch für neues Material. Das erst Mal mit einem neuen Mastfuß draußen vor Sardiniens Ostküste war ein Desaster. Das High-Quality Ding ist einfach abgerissen! Seitdem habe ich immer meine Nichtsurfer anm Strand, die aufpassen, dass mein Segel noch zu sehen ist. Und die Mastfüße fahr ich auf.

TomFlensburg
30.05.2006, 14:40
Na dann soll es mal losgehen. Wird schon schiefgehen.

Downunder
01.06.2006, 12:47
Vorsorge ist entscheidend:
- ordentliches Material
- surf nach Möglichkeit nicht alleine
- surf nicht weiter raus als Du im Notfall schwimmen kannst, insbesondere wenn das Wasser kalt ist
Wenn sich Brett und Rig trennen immer zuerst das Brett sichern. Im Wind treibt das Brett sonst sofort ab und zwar in der Regel schneller als Du schwimmen kannst und don't panic!

Danger
01.06.2006, 18:28
Falls die Situation jemals kommen sollte und Du merkst das an Land paddeln kaum möglich ist, oder Du gar verletzt bist und daher abtreibst: Trenne Dich niemals von Brett UND Rigg!!! Du bist vom Helikopter viel besser zu sehen mit nem im Wasser liegenden Rigg. Zusätzlich arbeitet das Rigg wie ein Treibanker und bremst das Abtreiben. Auch ist wird das treibende Material kippstabiler wenn es komplett ist. Lernt man schon im Grundkurs - zumindest damals ;-) Ich bin Mitglied bei der DGzRS und was man da so im Jahresbericht liest (grad was Surfunfälle angeht) lässt einen häufig den Kopf schütteln... Aber sowas kommt ja ein Glück recht selten vor!

Unregistriert
09.06.2006, 14:03
Ich habe von einigen hier in DK gehört, die (vermeidbare) Probleme mit dem Mastfuss bekommen haben. Hier ein paar abschreckende Beispiele:

z.B.: Mastfuss nicht ausreichtend festgeschraubt und kontrolliert. Folge: Der Mastfuss konnte bei einem Sprung rausrutschen -> 1 h Schwimmen bei 14C Wassertemperatur. Gut, wenn man ne schwimmweste an hat, die hält auch länger warm (Schwimmweste - eigentlich sogar Rettungsweste - ist übrigens Pflicht für alle Wasserfahrzeuge in DK.. auch wenn viele in der Welle verständlicherweise keine benutzen)

z.B.: Ein NP Race Mastfuss, bei dem der Surfer glücklicherweise bei einer Pause an Land schon sah, dass der Metallbolzen, der den Gelenkgummibolzen fixiert, halb rausgerutscht war - der hätte sich ne Stunde später auf dem Wasser wohl geteilt. Sowas ist hoffentlich selten ...

z.B.: ein 6 Jahre alter Mastfuss ohne Sicherungsgurtband: Das Ding riss durch und der Mann hielt sein Brett mit der einen und sein Rigg mit der anderen Hand. Er war aber nicht alleine und wir brachtem ihm einen Ersatmastfuss, so das er zurücksurfen konnte, und sparte sich damit mindesten 2h im kalten Wasser. Einer von Niel Pryde antwortete mir, dass man die Mastfüsse nach 2 Saisons austauschen sollte - das macht wohl kaum keiner. Aber ein Mastfuss ohne Sicherungsband gehört wohl auf den Müll.

Ne weitere Gefahr kann sein, dass einem das Rigg so aufs Brett fällt, das der Wind es so schnell wegtreibt, dass man nicht hinterher kommt. In einem Forum hier wurden einige Fälle beschrieben:

z.B. einer auf einem Formular Brett - alleine unterwegs auf einem Fjord. Ein Sturz und das Rigg fällt aufs Brett und sauaste davon. Der Surfer musste bei 12C über eine Stunde schwimmen und kam total unterkühlt mit letzter Kraft an Land. Ein Segler hatte aber das Material gefunden und geborgen. Wenn am aber ein Handy in wasserdichter Verpackung in der Schwimmweste dabei hat, kann man wenigstens selbst SAR / SOK rufen.

z.b. Ein Stürz bei / Beaufort in der Welle mit Strömung: entweder du hast dein Brett sofort oder es ist vor dir an Land

Also, man sollte sich wirklich in Schwimmdistanz zum Strand halten und dabei an die Wassertemperatur denken.

Die beste Versicherung ist sicher nicht alleine zu Surfen ... daran halte ich mich aber auch nicht immer - manchmal ist man ja der erste am Spot...

- bei ablandigem Wind aufs offene Meer zu gehen, halte ich für nicht sehr verantwortlich und schon gar nicht , wenn man alleine surft. Dass machen hier auf Seeland (DK) nichtmal die Profies . Lieber ne extra Autostunde investieren und nen andren Spott wählen. Offshore mit Riesenwellen, die einen zurückspülen, gibt´s in DE / DK wohl nicht so oft...

TomFlensburg
09.06.2006, 16:31
War inzwischen in Hanstholm surfen. Da kommt draussen eigentlich öfter mal einer an einem vorbei und viele gucken auch ob alles in Ordnung ist, wenn man im Wasser liegt nach einem missglücktem Sprung. Trotzdem, der Respekt bleibt.

Scheint ja für einige schon mal ne Schwimmtur gegeben zu haben. Vielleicht wäre es dann doch ratsam den Mastfuss hin und wieder auszuwechseln und dann den alten in ungefährlichen Gewässern auffahren.

Unregistriert
07.08.2006, 12:10
Hallo alle zusammen!

Ich bin gerade auch dabei den Welleneinstieg zu wagen und habe die vorherigen Beiträge mit großem Interesse gelesen.

War letzte Woche in St. Peter-Ording. Hatte aber leider nur mäßigen Wind.
Ist SPO der richtige und sichere Ort für mein Vorhaben? Von der örtl. Surfschule hat man nur Dinge gehört die man eh schon weiß. "Bei einsetzender Ebbe geht die Strömung raus und bei Flut ...."

Wie gefährlich ist es wirklich?

Gruß Spinsurf

TomFlensburg
07.08.2006, 21:04
Inzwischen klappts bei mir ohne Probleme. Wenn Du den Wasserstart gut beherrscht ist kein Problem.

Am besten da surfen, wo auch andere sind. Man achtet da schon aufeinander.

Und geh am Anfang bei leichten Bedienungen raus. Also Wind möglichst von der Seite. Dann können die Wellen auch etwas grösser sein. Das hat man aber eigentlich ziemlich schnell raus. Meist ist eh nur Plätscherwasser hier bei uns.

Von Strömungen habe ich bis jetzt nur wenig gemerkt, egal ob SPO, Römö, Klitti oder GC. Das hört sich schlimmer an als es ist, wenn man davon liest. Allerdings war hier am WE einer laut Radio mehrere Km abgetrieben wegen gebrochenem Mastfuss. So viel zum Topic :) Der Rettungshelikopter hat sich dann noch die Rotorblätter am Segel kaputt gemacht. Ist aber keiner zu Schaden gekommen, zum Glück.

Also hab Respekt, aber keine Angst.

Gruss Tom

schneid_ei
06.05.2008, 08:54
Moin!

Ich finde, jeder Surfer sollte einen 2.5 m langen Tampen mitführen; damit lässt sich im Notfall einiges reparieren und andere Surfer können abgeschleppt werden. Denn ist jemand verletzt, kann er u.U. nicht mehr reinpaddeln!

Gruß Jens

DMac
07.05.2008, 12:13
ja, das mit dem tampen sollte man schon beherzigen. ich kann zum glück einen in die rückentasche von meinem trapez verstauen. aber wenn nicht dort, dann wohin damit? um die gabel binden, ans frontstück? wenns richtig welle hat, wirds schwierig, den da wieder ab zu bekommen, vor allem, wenn er schon ne zeit dran sitzt. irgendwie finde ich, dass man recht wenig möglichkeiten (außer eben z.b. im trapez oder am trapezhaken) hat, son tampen zu verstauen...
cu on water
dmac

Finnenkratzer
08.05.2008, 15:36
Tach,
das mit dem Tampen sehe ich genau so. 2,5m wären schon angebracht.
Damit kannst Du sehr viel provisorisch reparieren.

Man kann sogar bei nem abgerissenen Powerjoint-Stift (was viel öfter vorkommt als ein gerissener Powerjoint-Gummi) per Palstek den Mastfuß um die Baseplate herum festknoten und damit zurückdümpeln.

Bei Gabelbaumbruch am Kopfstück während der Rückfahrt - Gabelbaum abmachen, umdrehen, mit halber Gabel heimdümpeln. Oder wenn noch möglich mit dem Tampen das gerissene Stück fixieren.

Pflicht wäre natürlich Palstek und einige andere Knoten aus dem FF zu beherrschen.

Davon abgesehen sehe ich das Problem in der Welle eigentlich nicht so. Ihr Waverider haltet euch doch überwiegend da auf, wo die Welle bricht, was nun mal naturgemäß in der Nähe des Strandes ist. Problematischer finde ich da Freeride-Touren weit raus.

flojoe
02.06.2008, 19:08
Tach, @ TomFlensburg...ich denke das gerade die Strömung, auch wenn man sie nicht besonders wahrnimmt, auf keinen Fall zu unterschätzen ist! Auf jedenfall sollte man bei den Locals nachfragen wie die Strömungsverhältnisse am fremden Spot bei Ebbe oder Flut sind, es kann durchaus vorkommen das im Wechselspiel Wind, Ebbe und Flut unterschiedliche Strömungsverhältnisse binnen kurzer Zeitabstände herrschen. Wissant in Nordfrankreich ist gerade so ein Beispiel, da kannst du ständig Leute am Strand höhelaufen sehen, das passiert auch Profis...stell dir vor, da geht etwas weiter draussen was zu Bruch! Aber auch am Mittelmeer Pals, Tarifa und anderen Spots hat man Strömungen die sich deutlich bemerkbar machen, alles schon selbst erlebt.
Sogennannte Brandungsrückströmungen, ermöglichen es auch manch erfahrenen Schwimmern nicht mehr an Land zu schwimmen, auf Mallorca fordert dies jedes Jahr Menschenleben.
Beim Surfen in der Welle sollte man, wenn man schon mit anderen diese Freude teilen will die Vorfahtrsregeln beherrschen, nur ein Wasserstart zu können reicht da nicht aus.
Grundsätzlich sollte man selbst in guter körperlicher Verfassung sein um 2-3 Waschgänge hintereinander ohne Probleme zu überstehen.
Das Material sollte auch immer sorgfältig geprüft werden z. B. Mastabrieb, Powerjoint, Northpinverbindung und Quickies ganz wichtig.
Ansonsten wurde alles schon erwähnt, also dann viel Spass beim wellenwedeln.

chrissurfer52
03.06.2008, 23:31
Ohne einem meiner Vorrdener widersprechen zu wollen kann ich nur weitergeben, was ein Freund letztens bei ähnlicher Diskussion meinte: Es passiert doch recht wenig, ich meine wir spieln ja kein Schach! Natürlich sollte man immer Respekt haben, aber wer Angst hat ist absolut fehl am Platz. Immer die Regel beachtet: If any doubt don't go out. Ansonsten find ich sind die Maßnahmen recht gut beschrieben. Vom Segel würde ich mich nur im äußersten Notfall trennen und auch nur wenn ich mir hundertprozentig sicher bin, so an Land zu kommen, das Problem ist sich auf dem board zu halten ohne Segel. Wenn man einmal runterfällt ist das Board alleine sauschnell weg. Ich habe einen Tampen am Gabelbaum fest zur Sicherheit. Wer ein Handy mitnehmen möchte, für den noch ein Tipp:
Anstatt teurer Wasserdichter Tasche, kann man ein Kondom nehmen und zuknoten. Klingt blöd soll aber funktinieren.

Surf-Max
16.10.2008, 23:24
Weiter draußen ist das Risiko eines Mastbruchs relativ gering. Die Masten brechen vor allem da, wo geringe Wassertiefe ist. Wenn dann die Gabel durchkentert, sieht der Mast alt aus. Oder die Gabel. Also ist das Risiko eines Mastbruchs weiter draußen - wo du nicht mehr stehen kannst - geringer als in Ufernähe.

Grüße
Max

Surf-Max
17.10.2008, 16:27
Aber Gabeln brechen irgendwann, ganz plötzlich.
Alu ermüdet mit der Zeit.
Ist eigentlich ein Schei?material!
Deshalb nie gebrauchte Gabeln kaufen!
Andererseits sind Carbongabeln sündhaft teuer ...

Gruß
Max

greenroom
19.10.2008, 20:02
Wenn der Mastfuß reißt kann man das doch notfalls auch mit einem Stück Tampen wieder zusammenbinden, stelle ich mir in jedem Fall vor, habs noch nicht probiert, aber bis zum Strand sollte sowas halten, oder? Jemand Erfahrungen?
Knoten in die Fußaufnahme im Brett schieben und Segel dran festbinden, das müsste doch eigentlich gehen?

waterman X
21.10.2008, 10:33
Hallo Greenroom,

schon mehrere Male hat es bei mir geklappt, den Vorliekstampen so am Mastteller zu befestigen, dass ich wieder an den Strand zurücksurfen konnte. Es kann sein, dass die Schraube des Masttellers den Tampen einklemmt und man noch nicht einmal knoten muss. Früher habe ich immer den Mastprotektor dazwischengeklemmt, damit das Board nicht beschädigt wird. Heute würde ich vermutlich mein Trapez dazwischenklemmen. Ansonsten versuche ich, die Powerjoints regelmäßig zu kontrollieren bzw. bei Rissen durchzutauschen.

Anderer Materialbruch:
Wenn beim Gabelbaum ein Holm abbricht, kann man tatsächlich mit dem einen verbliebenen Holm vorsichtig wieder nach Hause fahren. (natürlich nicht pumpen ;-)). Finnen brechen heute eigentlich nicht mehr, alte Finnen (Lexan, frühe GFK und Carbon-Finnen) unbedingt wegschmeißen, falls doch mal eine brechen sollte, Trapez unter dem Heck befestigen (durch die hintere Fußschlaufe fädeln), verhindert, das macht das Board zwar langsam, aber etwas kontrollierbarer.
Gebrochener Mast/Gerissenes Segel: Passiert meistens beim Waschgang in der Brecherzone, man wird dann bald am Strand angespült. Aufpassen, dass das Segel nicht allzu doll leidet. Falls man nicht angespült wird: Auf dem Wasser abriggen, Segel aufrollen, Mast durch die Fußschlaufen fädeln, Segel aufrollen, sich selbst auf alles drauf legen und paddeln...
Board gebrochen: Meistens bricht ein Board heute nicht mehr ansatzlos in zwei Teile; falls doch: Problem!!!
Deshalb bin ich gestern auf Röm zwar draußen auf der Außensandbank gewesen, wo eigentlich fast kein anderer mehr war, aber ich habe mich nicht getraut, dort zu springen...

So, das waren Erfahrungen aus mittlerweile 27 Jahren Windsurfen. Ansonsten gilt: nicht zu altes Material fahren, gesunden Menschenverstand walten lassen, rissiges Material auswechseln, nicht alleine fahren und: in Gefahrensituationen ist zwar ein wenig Adrenalin nicht schlecht, aber übersteigerte Angst vor solchen Situationen ist völlig unangebracht.

M.f.G.
waterman X

Surf-Max
21.10.2008, 17:03
Schön geschrieben waterman x!
Zwei Sachen hab ich kürzlich erlebt, die aber mit Brandung nix zu tun haben.
Plötzlicher Monofilm-Exitus: Ganz fies! Ich hab zumindest die Kontrolle verloren und bin gestürzt. Und hab anschließend keinen Wasserstart geschafft.
Und - bei idealen Bedingungen - ist mir der Maststopfen aus der entsprechenden Aufnahme oben im Mast gehüpft, und das Segel hat sich zieharmonikaartig bis zur Gabel zusammengefaltet. Das ist mir - mit demselben Segel - zweimal passiert. Beim ersten Mal hatte ich versucht, es auf dem Wasser wieder zu richten. Dabei bin ich ordentlich abgetrieben und durfte anschließend sehr lange schwimmen. Beim letzten Mal gings per Wasserstart ans Ufer. Ist zwar nicht einfach, geht aber. Jetzt hab ich das (Vario-) Topp des Segels so verändert, dass das hoffentlich nie mehr passiert!!!
Powerjoints gehen m.E. kaum noch kaputt, und wenn, dann sieht man es lange vorher.
Wer mit einem rissigen Powerjoint aufs Wasser geht ist selbst Schuld.

Grüße
Max

Syncro
04.11.2008, 17:50
ich habe schon oft schwimmen müssen....
einer meiner mastfüße haltet keine helitack, blöd ist es nur wenn man das erst beim umdrehen ganz ausen merkt (war zum glück flachwasser) das konnte ich nicht glauben und probierte es gleich noch mal aus (an einen tag 2 mal schwimmen^^), und heuer habe ich diesen mastfuß versehentlich in der welle eingesetz, folge 1,5h schwimmen mit brett in der einen und segel in der anderen hand, das ist sehr fein wenn die welle auf dir bricht, denn da kannst du alle 10 meter dein rigg nachtauchen. ist nicht schön, deswegen habe ich diesen mastfuß nun endgültig geschrottet, was für einen armen schüler nur schweren herzens gemacht wurde.
mit unterkühlung hatte ich nicht zu kämpfen da ich im sommer mit 2 badeshorts shorty und lycra gesurft bin, nur hatte ich ein "wenig" salzwasser geschluckt und musste kotzen.... 2 minuten surfpause, danach wieder zurrück und die verlorene höhe laufen^^.
cya on water

Surf-Max
07.12.2008, 16:24
Moin!

Ich finde, jeder Surfer sollte einen 2.5 m langen Tampen mitführen; damit lässt sich im Notfall einiges reparieren und andere Surfer können abgeschleppt werden. Denn ist jemand verletzt, kann er u.U. nicht mehr reinpaddeln!

Gruß Jens
Tja, der Tipp ist gut! Ich hab mir einen Tampen um das Trapezrohr gewickelt. Ist zwar etwas umständlich, dafür aber immer dabei. Zum Glück schon lange nicht mehr gebraucht ...

Grüße
Max

Hucky
16.12.2008, 17:59
Hey zusammen,

habe hier viele sinnvolle Tips Gelesen! Am wichtigsten ist aber auch sich nicht zu überschätzen!
Ansonsten denke ich haben wir hier in Nordeuropa ja überwiegend onshore maximal sideshore Bedingunngen damit es überhaupt Welle gibt.
Wenn man das Revier vor dem Surfen sich etwas ansieht und die Locals fragt, kann man sich vorher ja schon mal so einen kleine "Notfalllan" zurück an Land zu kommen ausdenken. Wo würde man evtl. angeschwemmt, etc.

Wenn man dann in Not gerät und andere Surfer auf dem Wasser zu sehen sind, ganz klar:
Auf das Brett setzten und "wike, winke" machen!!
Vielleicht sieht das ja einer der anderen Surfer.

Und da habe ich leider schlecht Erfahrungen gemacht. Es waren an verschiedenen Tagen mehrere Surfer auf dem Wasser (Ostsee) und selbst die Freunde des Surfers in Not haben ihn nicht vermisst und gesehen!!

Ein anderes mal war ich selber ohne Finne unterwegs (plötzlich war sie weg) und bin sehr weit abgetrieben. Aber keinen hat es am Strand interessiert. Auch nachdem ich den Kilometerlangen Fußmarsch hinter mir hatte bemerkte niemand das ich recht lange weg war.

Währe schön wenn alle mal wieder die Augen auf dem Wasser und am Strand nach ihren Freunden und auch anderen Surfern ausschau halten!

So denn...

Hucky

Surf-Max
18.12.2008, 00:05
Also, hier in D gehe ich nur bei auflandigen Bedingungen raus. Die mag ich halt,
und ich komme immer wieder heil ans Ufer - wenn auch nicht immer dort, wo ich gestartet bin.
Ansonsten geb ich dir Recht Hucky. Die Zeiten, wo man sich half auf dem Wasser, sind wohl vorbei.
Aber man sollte sich ohnehin nicht zu sehr auf andere verlassen. In Cabarete hatte ich mal abends kurz vor Sonnenuntergang - ziemlich allein auf dem Wasser - eine Art Blackout. Akute Drehschwindelattacke bei voller Fahrt. So was wünsche ich nicht mal Herrn Bush ...
Dass ichs damals aus eigener Kraft wieder ans Ufer geschafft habe, das ist wohl meine größte Lebensleistung bisher . Aber anschließend lag ich eine Woche wie tot im Appartment und konnte mich kaum aufrichten. Und die 'Ärzte' dort rätselten nur rum. Hitzschlag oder ähnliches? Na ja, da muss man auch erst mal drauf kommen ... War ne ziemliche Scheiße!

Grüße
Max