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Vollständige Version anzeigen : Unterschiede der Segelarten



hamsterstilekiller
13.05.2007, 15:08
Servus,

ich bin momentan auf der Suche nach günstigen Segeln. Momentan habe ich ein Bic Techno 283 mit 152l erworben und suche dafür passende Segel um die 6 qm.
Von wirklichem Fahrkönnen kann nicht die Rede sein, da ich lediglich letztes Jahr im Urlaub 2 Wochen auf Sardinien geübt habe. Beachstart,Halse,Wende und ein bisschen Gleiten sind aber schon drin, bzw waren es. Aufgrund des verwirrenden Angebots hätte ich gerne mal die Unterschiede der Segelarten, sprich Freestyle,Freeride ... erläutert bekommen.
Am besten immer mit Pro und Contra. Aufgrund meines scheinbar vorhandenenen Talents durch Snowboarden und Skaten neige ich vielleicht dazu, nicht unbedingt auf Anfänger ausgelegte Segel, allerdings auch nicht zu empfindliches Material zu bevorzugen.

Danke

Der Freerider
13.05.2007, 15:35
moin hamsterstilekiller,
Also es kommt drauf an was genau du machen willst, deiner beschreibung nach müsste ein freeridesegel gut passen.Freeride segel gleiten gut an, bringen schon gut speed und lassen sich in manövern gut kontrollieren.Wavesegel dagegen sind nicht so angleitstark, jedochh besser im handling und robuster.Freemovesegel sind eine zwischenstufe von freeride und wave:Besseres handling als freeride, schlechter als wave.Angleiten und
speed sind meist schlechter als beim freeride-segel, jedoch besser als beim wave-segel.
Es gibt noch race-segel die aber nur aufs heizen, also speed ausgelegt sind.
Diese sind aber zum anfangen nicht zu empfehlen.
Diese angaben sind ziemlich allgemein und unterscheiden sich natürlich von segel zu segel.
Ich würde dir also ein freeride- oder ein freemove-segel empfehlen.
Zur größe wär dein gewicht nicht schlecht, bei 152L kommen mir 6m² etwas klein vor.
Hoffe konnte dir helfen,
matze

hamsterstilekiller
13.05.2007, 16:40
Danke für die Info. So ähnlich hab ich mir das schon schier gedacht. Ich selbst bin 1,73 groß ,73 kg schwer und überdurchschnittlich starkt gebaut. Problem ist mehr, dass das Segel auch von meiner Freundin, ebenfalls Einsteigerung, gleich groß, aber deutlich schwächer zu fahren sein sollte. Da ich mich selbst als Spielkind bei allen Boardsportarten bezeichnen würde, würde mir ein gutes Handling bestimmt sehr zu gute kommen. Wenn sie nicht allzu agressiv wären würde sich bestimmt auch meine Freundin freuen. Die Segelgröße habe ich gewählt weil ich damit auf Sardinien bei fast jedem Wind einigermaßen zurecht kam. Da das Geld nicht ganz so locker sitzt würde ich für ganz schwachen oder starken Wind die doch sehr alten Segel meiner Eltern nehmen.

Hangman
13.05.2007, 16:48
Was ganz hilfreich ist:
Du kannst auf die einzelnen Internet seiten der Hersteller gehen und dir deren Beschreibungen/Charakterisierungen der Segel durchlesen.
Jedoch sind diese immer mit Vorsicht zu genießen!!!
Jedoch enthält alles eben dieses gewisse Fünkchen Wahrheit.
Du musst nen bisschen lernen zwischen den Zeilen zu lesen...
Wenn du die groben Kriterien der einzelnen Segeltypen kennst, kannst du dir die spezifischen Beschreibungen der einzelnen Segel anschauen und durch hervorhebungen von bestimmten Merkmalen auf die Schokoladenseite des Segels schlussfolgern...
Wenn andere Merkmale nur kurz, am Rand oder gar nicht erwähnt werden, kannst du davon aus gehen das sie meist nicht zu den Stärken des Segels gehören ;)
Wenn du ein Segel ins Auge gefasst hast ist es sinnvoll nach Testberichten im Netz zusuchen. Die gibt es entweder von Zeitschriften oder eben auch von privaten surfern als Erfahrungsberichte...
Oder du fragst einfach hier noch mal ob jemand was über das Segel weiß... ;)

Hang loose

hamsterstilekiller
13.05.2007, 16:55
Danke, so bin ich bisher auch vorgegangen. Bei meinen Preisvorstellung ist es leider teilweise nicht wirklich möglich nach diesem System vorzugehen weil die Hersteller nichts mehr über das Material wissen. Was zum Bsp ist North Instinct 5,7 von diesem zu halten ?

oder PACIFIC easyride 5.6
North Sails Katana TX Segel 6,0 QM

Hangman
13.05.2007, 16:57
So also gleich noch mal ---> gab ja jetzt zusatz infos

Bei 73kg reicht ein 6er Segel für dich aus. Damit kommst du dann bei oberen 3Bf und spätestens ab ner 4 ins gleiten. Deine Freundin wahrscheinlich schon bei ner unteren 3 Bf. Ich würde dir nen Segel zwischen 6,0-6,5 qm empfehen wenn du an nen 6er Segel denkst, weil alles darüber eigentlich zu unhandlich für nen Einsteiger ist ---> es geht zwar fühlt sich aber beschissen an und benötigt ordentlich kraft in den Armen weil man es am Anfang ja doch noch etwas öfter aus dem Wasser ziehn muss.
Da du dich als Spielkind :) bezeichnest würde ich dir nen Freemove segel empfehlen oder nen softes Freestylsegel. Die sind auch robuster gebaut als die Freeridesegel... wenn dann die Schleuderstürze kommen...

Hang loose

hamsterstilekiller
13.05.2007, 18:19
Wo sind Slalomsegel einzuordnen ?

Der Freerider
13.05.2007, 20:44
Slalomsegel sind glaub ich so raceorientierte Freeridesegel,also auf speed und aufs carven ausgelegt.Hangman weiß aber sicher besser bescheid ;)

Hangman
14.05.2007, 12:10
Slalomsegel sind meist Freerace-Segel.
Sie besitzen Camber (Cams) diese sorgen für ein tieferes und Stabileres Profil des Segels. Jedoch leidet das Handling der Segel enorm unter dem Einsatz von Cambern. Die Latten rotieren nicht mehr so leicht ( bis hin zu schwer) um den Mast und das Segelprofil kann sich in Manövern nicht mehr neutral stellen. Des Weiteren ist das Aufriggen von Camber-Segeln etwas komplizierter als das von Segel die nur einfache Segellatten besitzen.
Der Vorteil von solchen Segeln ist, dass sie eine hohe Entgeschwindigkeit haben und meist deutlich schneller angleiten als Segel ohne Camber.
Anfängern würde ich von Camber segeln abraten, Aufsteigern nur bedingt.
Wenn man jedoch schon vorher weis das man ordentlich Racen will, dann sind solche segel genau das richtige.

Nun zu deiner Frage der Einordnung der Segel volgende Reihenfolge (diese ist nur von mir und kann individuellen schwankungen unterliegen --> daher sie gilt nur grob):

Wave - Freemove - Freestyle - Freeride - Freerace - Race

Die meisten Hersteller bieten mehre Segel Typen an so das sich zwischen den einzelnen Kategorien überschneidungsbereiche bilden. So kann ein Freestylsegel auch noch als Freerider oder als Freemove und vielleicht sogar als Wavesegel eingesetzt werden. Jedoch ist es hauptsächlich auf Freestyle ausgelegt und besitzt in dieser Kategorie das Optimum...
So reichen Wave segel auch z.B. teilweise bis in den Freeridebereich hinein.
Generell lässt sich eigentlich sagen um so kleiner die Segel werden des do mehr Surfer greifen auf Wavesegel zurück. So werden Freeride und Racesegel auch nur bis ca. 4,5qm produziert alles darunter wird dann mit "Wavesegeln" abgedeckt. Selbst im Freestyle verhält es sich so.

Hang loose

Der Freerider
14.05.2007, 18:46
auch gut hangman, hab ich also doch recht^^

hamsterstilekiller
15.05.2007, 08:25
Hab jetzt sehr billige Angebote für das Neil Pryde Soul 6,2, North Gabel und Carbon Mast
bekommen und werde mir bei selbiger Person denke ich auch gleich noch was im unteren 5 qm Bereich mitnehmen. Damit sollte ich ja für den Anfang ganz gut ausgerüstet sein!??

Noch was, hat mir jemand einen Link, in dem beschrieben steht wie man richtig aufriggt. Gemacht hab ich das schon öfters, allerdings habe ich jetzt gelesen dass man darauf achten muss, dass bestimmte Bereiche locker bleiben.....

Wie hoch muss ich die Trapezleinen einstellen? So, dass ich genau hineinkomme wenn ich aufrecht neben dem Segel stehe....?


Merci

Hangman
15.05.2007, 10:36
So zum aufriggen gibt es verschiedene Seite. Eigentlich besitzen alle größeren Firmen ne Aufrigganleitung auf ihrer Seite im netz...

Hab gerade mal geschaut:

Die von North ist sehr gut und sehr ausführlich und weist auf alle eventualitäten hin!!!
(die hätte ich auch gern mal als Anfänger gekannt, dann hätte ich schon immer nen perfekt getrimtes segel gehabt)
Also bei Northsails auf die Windsurf internetseite gehen... dann irgendwie über die Produkte kommst du zum "DOWNLOAD AREA" und da liest du dir am besten die "Wave-Segel Aufrigg-Aleitung" durch. Das sind 7 Seiten dessen studium sich wirklich lohnt.
Manche Segel besitzen auch nen Heft vom Hersteller in der Segeltasche mit dabei in der das Aufriggen kurz erklärt wird

Hang loose

hamsterstilekiller
15.05.2007, 11:40
Vielen Dank für die schnelle und perfekte Hilfe. Hab mir auch aus lauter Vorfreude ein Buch für Aufsteiger gekauft um gleich alles richtig einzuüben!

Hangman
15.05.2007, 13:23
Vertraue bitte nicht 100% auf das Buch!!!
Dort werden zwar viele Knackpunkte und wichtige Details erläutert, jedoch liegen viele Fehler in DIR selbst!
Wenn du etwas lernen willst übe es ersteinmal wie es im Buch steht damit du eingefühl dafür entwickelst. Danach kannst du an den Strand gehen und erfahrene Surfer die das Manöver dann auch schon KÖNNEN fragen wie sie es machen. Aus den Gesprächen lernt man meist mehr als in den Büchern oder Videos, zu mindest wenn du jemanden findest der es dir gut und detailiert erklären kann ;)
Bitte sie dich beim fahren mal ab und zu zu beobachten und dir bescheid zu sagen wenn sie einen Fehler in deiner Technik entdecken oder dir einen Tipp zu geben wie man etwas besser/leichter/ einfacher machen kann...

Hang loose

hamsterstilekiller
15.05.2007, 17:28
Die Grundlagen sind ja schon mal gut. Ein persönlicher Kontakt ist natürlich noch besser, von meinen Versuchen muss ich aber gestehen, dass man selten so hilfsbereite und am Ende auch noch kompetente Surfer antrifft wie hier im Forum. Jetzt schaun wir mal einfach mal was so geht.