DjMitsumi
10.09.2007, 16:13
Sers Leute,
wollte mal wissen, wer auch schon Probleme mit Surfen aufgrund komischer unverständlicher Regeln oder Gesetze hatte. Hier meine Story:
Ich lebe in der absoluten Surf-Diaspora, mitten im süddeutschen Raum. Der Sommer scheint schon fortgezogen zu sein, Wind lässt sich auch nicht blicken und die Tage werden allmählich kürzer. Urlaub ist derzeit nicht, zu wenig Urlaubstage und Geld. Die ersten Entzugserscheinungen setzen ein, war schon ewig nicht mehr auf dem Wasser. Versuche, meine innere Unruhe mit Surfvideos zu besänftigen scheitern kläglich. Und genau in einer solchen Stimmung kommt die E-Mail von einem guten Freund, der darin erzählt, dass er gerade in Brasilien 2m-Wellen surft. Ich will auch wieder aufs Brett, wenn schon kein Wind, dann eben statt Freestyle und Windsurfen Wellenreiten. Aber wie?
Also kreativ werden: irgendwie war doch da was von wegen Flusssurfen. Die Iller wäre schon mal in der Nähe. Aber nix mit stehender Welle. Also wenigstens die Strömung nutzen. Seil an Brücke, Alurohr von so nem Paddelteil als Griff und Mini-Malibu und ab geht’s. Auch wenn’s nur als billigen Ersatz taugt: es macht riesigen Spaß, ist so ne Mischung aus Wakeboarden, Windsurfen und Wellenreiten.
Mit dem Regen letzter Woche war das ganze dann schon etwas sportlicher, die Strömung hat schon ganz gut gezerrt. Und als sich gerade das geile Surf-Feeling einstellt und schon die ersten Moves richtig flutschen, man macht kurz Pause, überprüft den Knoten oben an der Brücke, da erscheinen zwei uniformierte Diener der Exekutive unseres Staates, stellen mit Kennermiene und anhand meines Neos fest, dass ich das wohl nicht zum ersten Mal mache und weisen mich auf das hinterhältig im Gebüsch platzierte Schild hin, welches die Aufschrift trägt, dass Flusssurfen 200 m oberhalb und unterhalb der Brücke im Zeitraum vom so-und-so-vielten bis 15.09. verboten sei. (200 m oberhalb der Brücke??? Alles klar….)
Doch ich habe Glück, diese beiden Polizisten sind jung und wollen einem armen Surfsüchtigen wie mich nicht boshaftig den Spaß verderben. Sie erklären mir, dass sie, Orginalzitat, „auch keinen Bock haben, mir den Spaß zu verderben, aber wegen dem Telefonanruf von einem sehr gesetzestreuen Radfahrer eben haben kommen müssen.“
Der eine überprüft die Länge von meinem Seil, bestehend aus 2 billigen Baumarktseilen mit je 10 m oder so und teilt seinem Kollegen mit einem breiten Grinsen mit, dass nach seiner fachkundigen Schätzung diese 20 m Seil wohl mindestens 200 m entsprächen. Tja, und weil es eben doch nette Polizisten gibt, meint sein Kollege zu mir „Sie wissen ja jetzt, es ist verboten, aber wir gehen jetzt einfach mal wieder, und was Sie machen, ist ihre Sache!“ Die beiden grinsen mich noch an, und wünschen mir noch viel Spaß!
Nach ner halben Stunde oder so wollte ich mein Glück auch nicht überstrapazieren und bin dann heimgefahren. Aber ich habe die ganze Zeit gedacht, warum jemand den Notruf bemüht, nur um mich und meinem Bruder den Spaß zu versauen. Und selbst wenn es diesen „gesetzestreuen Bürger“ unser ach so rebellischer, ja fast schon terrorverdächtiger Anschlag auf Recht und Gesetz stören sollte, könnte er ja auch mit mir persönlich sprechen, bevor er die Polizei bemüht, oder?
Hinzu kommt, dass dies nicht meine einzige Erfahrung der dritten Art war, insgesamt habe ich bereits 4 mal im unmittelbarem Zusammenhang mit Surfen ungewünschten Kontakt mit der Polizei. Kurzzusammenfassung:
Lange Haare + Surfboard = Drogenkontrolle
Surfen am Baggersee + angebliches Verbotsschild (hab ich bis heute nicht gefunden) = Aufnahme meiner Personalien
Surfen am vierten Advent am Surfsee + Verbot wegen „Schutz der Vögel“ (welche Vögel, aber egal) = Verwarnung
Ich bin sicher, ich bin nicht allein mit solchen Erfahrungen. Trotz allem, viel Spaß auf dem Wasser!
**** the System – wenigstens ein bisschen!
wollte mal wissen, wer auch schon Probleme mit Surfen aufgrund komischer unverständlicher Regeln oder Gesetze hatte. Hier meine Story:
Ich lebe in der absoluten Surf-Diaspora, mitten im süddeutschen Raum. Der Sommer scheint schon fortgezogen zu sein, Wind lässt sich auch nicht blicken und die Tage werden allmählich kürzer. Urlaub ist derzeit nicht, zu wenig Urlaubstage und Geld. Die ersten Entzugserscheinungen setzen ein, war schon ewig nicht mehr auf dem Wasser. Versuche, meine innere Unruhe mit Surfvideos zu besänftigen scheitern kläglich. Und genau in einer solchen Stimmung kommt die E-Mail von einem guten Freund, der darin erzählt, dass er gerade in Brasilien 2m-Wellen surft. Ich will auch wieder aufs Brett, wenn schon kein Wind, dann eben statt Freestyle und Windsurfen Wellenreiten. Aber wie?
Also kreativ werden: irgendwie war doch da was von wegen Flusssurfen. Die Iller wäre schon mal in der Nähe. Aber nix mit stehender Welle. Also wenigstens die Strömung nutzen. Seil an Brücke, Alurohr von so nem Paddelteil als Griff und Mini-Malibu und ab geht’s. Auch wenn’s nur als billigen Ersatz taugt: es macht riesigen Spaß, ist so ne Mischung aus Wakeboarden, Windsurfen und Wellenreiten.
Mit dem Regen letzter Woche war das ganze dann schon etwas sportlicher, die Strömung hat schon ganz gut gezerrt. Und als sich gerade das geile Surf-Feeling einstellt und schon die ersten Moves richtig flutschen, man macht kurz Pause, überprüft den Knoten oben an der Brücke, da erscheinen zwei uniformierte Diener der Exekutive unseres Staates, stellen mit Kennermiene und anhand meines Neos fest, dass ich das wohl nicht zum ersten Mal mache und weisen mich auf das hinterhältig im Gebüsch platzierte Schild hin, welches die Aufschrift trägt, dass Flusssurfen 200 m oberhalb und unterhalb der Brücke im Zeitraum vom so-und-so-vielten bis 15.09. verboten sei. (200 m oberhalb der Brücke??? Alles klar….)
Doch ich habe Glück, diese beiden Polizisten sind jung und wollen einem armen Surfsüchtigen wie mich nicht boshaftig den Spaß verderben. Sie erklären mir, dass sie, Orginalzitat, „auch keinen Bock haben, mir den Spaß zu verderben, aber wegen dem Telefonanruf von einem sehr gesetzestreuen Radfahrer eben haben kommen müssen.“
Der eine überprüft die Länge von meinem Seil, bestehend aus 2 billigen Baumarktseilen mit je 10 m oder so und teilt seinem Kollegen mit einem breiten Grinsen mit, dass nach seiner fachkundigen Schätzung diese 20 m Seil wohl mindestens 200 m entsprächen. Tja, und weil es eben doch nette Polizisten gibt, meint sein Kollege zu mir „Sie wissen ja jetzt, es ist verboten, aber wir gehen jetzt einfach mal wieder, und was Sie machen, ist ihre Sache!“ Die beiden grinsen mich noch an, und wünschen mir noch viel Spaß!
Nach ner halben Stunde oder so wollte ich mein Glück auch nicht überstrapazieren und bin dann heimgefahren. Aber ich habe die ganze Zeit gedacht, warum jemand den Notruf bemüht, nur um mich und meinem Bruder den Spaß zu versauen. Und selbst wenn es diesen „gesetzestreuen Bürger“ unser ach so rebellischer, ja fast schon terrorverdächtiger Anschlag auf Recht und Gesetz stören sollte, könnte er ja auch mit mir persönlich sprechen, bevor er die Polizei bemüht, oder?
Hinzu kommt, dass dies nicht meine einzige Erfahrung der dritten Art war, insgesamt habe ich bereits 4 mal im unmittelbarem Zusammenhang mit Surfen ungewünschten Kontakt mit der Polizei. Kurzzusammenfassung:
Lange Haare + Surfboard = Drogenkontrolle
Surfen am Baggersee + angebliches Verbotsschild (hab ich bis heute nicht gefunden) = Aufnahme meiner Personalien
Surfen am vierten Advent am Surfsee + Verbot wegen „Schutz der Vögel“ (welche Vögel, aber egal) = Verwarnung
Ich bin sicher, ich bin nicht allein mit solchen Erfahrungen. Trotz allem, viel Spaß auf dem Wasser!
**** the System – wenigstens ein bisschen!