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Vollständige Version anzeigen : Mastbase zu weit vorne? Oder hinten?



mbitze
19.11.2007, 09:33
Vor ein paar Wochen war ich bei richtig viel Wind mal wieder draußen in Heidkate und habe irgendwie mein Material nicht richtig getrimmt bekommen. Gefahren bin ich ein 4,0er Segel mit einem älteren 75L Brett und das Problem war, dass ich beim Rausfahren ständig angeluvt habe und beim Springen häufig schräg aufgekommen bin und daher Spin-Outs hatte. Sollte man die Mastbase dann weiter nach vorne schieben? Oder nach hinten?

Wäre für ein paar Trimm-Tips dankbar.

Heiopeiko
19.11.2007, 10:58
Vor ein paar Wochen war ich bei richtig viel Wind mal wieder draußen in Heidkate und habe irgendwie mein Material nicht richtig getrimmt bekommen. Gefahren bin ich ein 4,0er Segel mit einem älteren 75L Brett und das Problem war, dass ich beim Rausfahren ständig angeluvt habe und beim Springen häufig schräg aufgekommen bin und daher Spin-Outs hatte. Sollte man die Mastbase dann weiter nach vorne schieben? Oder nach hinten?

Wäre für ein paar Trimm-Tips dankbar.

Hi mbitze,
wie Du das beschriebst könne mehrere Faktoren Ursache für die Luvgier sein.
Früher hieß es: Zum Kreuzen Mast nach vorn, auf Raumwind nach hinten. So ist das aber bei kleinen Boards nicht pauschalisierbar. Am besten versuchst Du mal an einem Surfag verschiedene Einstellungen zu vergleichen. Dabei dann drauf achten, dass andere Komponenten "neutral" getrimmt sind - also in mittiger Position. Dann einfach mal nacheinander alles Testen: Mast vorne/hinten, Finne vorne/hinten, evtl. eine kleinere/größere Finne einbauen, Gabel rauf/runter.
Wenn das alles nichts hilft, dann liegt es vielleicht auch an der Fahrtechnik. Bei solchen Fehlern, die manche sich über Jahre angewöhnen ist eine Videoaufnahme oft hilfreich. Sieht das, was Du auf dem Wasser machst so aus wie das, was die anderen machen?
Und zu guter letzt kannst Du noch nen Kumpel auf dein Board stellen und sehen ob er auch die gleichen Probleme hat.
Wenn alles nichts hilft ist das Board verhext und du solltest es verbrennen oder bei ebay versteigern ;-)

Gruß, Heiko

mbitze
20.11.2007, 15:43
Also beim Fahrstil muss ich mal schauen, ob ich auf dem kleinen Brett viel anders mache als auf seinem größeren Bruder, aber ich denke nicht. Vieleicht sollte ich wirklich mal was an der Finne versuchen, den Gabelbaum fahre ich fast immer auf mittelhoch bis hoch weil ich das einfach angenehmer finde. Naja, beim nächsten mal einfach ausprobieren. Vielen Dank nochmal mBitze

Der Freerider
20.11.2007, 18:06
Kann auch sein das du einfach nur die Luvkante beim fahren zu sehr belastest, ist mir bei viel wind auch am Anfang passiert.
Das liegt daran, das man af nem größeren brett mehr spielraum hat, das kleine reagiert sofort auf ne falsche Belastung.
Einfach versuchen den Druckpunkt mehr in die Mitte zu legen.
matze

Boddenflitzer
21.11.2007, 03:17
hier noch meine 50ct:

Ich fahre ein 77l Brettchen und kenne das Problem bei viel Wind, großen Wellen und vor allem bei schwierigen onshore Bedingungen. ( Frage -> wie viel Wind war, und wie war die Windrichtung bei dir) Hier muss man meistens beim Anfahren der Welle sehr stark in den Wind fahren, um dann in der Luft in einem Halbbogenkurs wieder abzufallen. Wenn du Wind von links hast, heisst es, dass du das Heck mit dem Hintern Fuss in Richtung Wind ziehst (als wenn du einem Spinnout auf dem Wasser wieder ausgleichen willst-> hinterer Fuss zieht im Richtung Arsch und vorderer Fuss schiebt gleichzeitig nach vorn), die Boardspitze dreht dabei ca 90^Grad nach rechts (was sehr viel ist und anfangs ungewohnt erscheint), also von Wind weg. Um wieviel Grad du in der Luft horizontal drehst/abfällst hängt massgeblich vom der Absprungrichtung ab, die 90^Grad beziehen sich auf die onshore Bedingungen in den man sehr stark Höhe zieht um die Rampe zu kriegen.

Die Ursache deiner spinouts bei der Landung ist, so denke ich, massgeblich ein fahrtechnisches Problem. Passiert auch schnell wenn man überpowert springt, dass man bei der Landung wegrutscht. Da braucht man erst mal Gefühl und Erfahrung damit man das Brett in der Luft schon ausrichten kann, um dann bei der Landung, wie hier schon gepostet wurde, die Kante oder die Finne nicht zu belasten. Die einseitige Kantenbelastung bei viel Power und heftigen Bedingungen, kommt auch noch davon, dass man sich während des Sprungs "sicherheitshalber" zu Stark gegen das Segel lehnt. Klar wird dieser Druck durch die kleine Wavefinne bei der Landung nicht aufgefangen. Hier muss man cool bleiben, und dosiert das Segel, während der Landung, etwas aufmachen.

- ein paar Tuningtips bei Onshore-Wind und Landungsschwierigkeiten ( haben bei meinem Starboard Acid 77 geholfen):

+ größere Finne nehmen (z.B. statt der üblichen 22cm -> 24cm)
+ Finne in der US -Box von der Mitte etwas weiter nach hinten schieben 2-4cm
+ Mastfuss etwas weiter vor von der Mitte (1-2cm)
+ es ist auch etwas einfacher wenn die Schlaufen nicht so weit zurückgesetzt werden, weiter vor, entlastet da Heck. Ich fahre sie in der mittleren Einstellung, hatte sie vorher aber ganz vorn.
= war etwas unkomplizierter für mich, und musste auch nicht ganz so stark abfallen in der Luft. >>Größere Finne + weiter hinten = mehr Druckaufnahme bei der Landung
>>Mastfuss etwas vor = mehr Kontrolle
>>Schlaufen weiter vor = Heck wird nicht so stark belastet

weiterere Vorteil/Nachteile dieses Setups:
- mehr Kontrolle in großen Radien, enge werden aber dafür schwieriger bzw. langsamer
- beim waveriding muss (sollte man wegen besserer performance und um speed zu behalten) viel mehr über den vorderen Fuss gesteuert werden, was fahrtechnich anspruchsvoller ist

"dass ich beim Rausfahren ständig angeluvt habe" -> falsche Körperhaltung beim Gleiten -> Tampenproblem

Da ich sowas auch schon hatte ( als ich das mein 4,0er zum ersten mal bei 8bft eingeweiht habe) vermute ich das es an der Trapeztampen-Position lag. So ein 4,0 hat ein recht kurzen Boom, da merkt man es nicht sofort, dass man sich durch die Fehlstellung in eine falsche Fahrposition gezwungen hat, um den Druck auf beide Hände gleich zu verteilen.
Da man sein 4,0 wahrscheinlich am wenigsten kennt, und da man wahrscheinlich nicht für jedes Segel ein Boom hat wo die perfekte Tampenposition immer bleibt und man wahrscheinlich pi mal Daumen diese hastig an dem guten Tag vorschiebt, wär mein Tip achte (nimm dir die Zeit) darauf, dass du die richtige Tampenposition für dein 4,0er findest und sie markierst (Wenn nicht an der Gabel, dann eben ein kleinen Sticker aufs Segel). Cm-genaue Tampenstellung ist sehr wichtig. Hier noch ein netter Link, der mir auch schon als Orientierung geholfen hat.(eine gute Orientierung, Genauigkeit schwankt aber von Segelgröße, -typ und dem Tagessetup ein wenig)

-> öffnet als PDF, kannste gleich speichern und drucken
http://www.guycribb.com/userfiles/documents/The%20Truth%20About%20Harness%20Lines.pdf

Die restlichen mm machst du dann vor Ort, je nach dem wie viel Gabelbaumlänge du dann anlegst (heutige Wavesegel haben ja 4cm Trimmbereich) und ,man staune!!!, wie hoch oder tief deine Gabel ist (steht in dem Text auch noch mal drinn).
Mein Tip (kleine Ergänzung von mir) gehe von der mittleren Mastfussposition aus wenn du Ausmisst und testest. Setzt du ihn dann vor, müssen die Tampen ein wenig zurück, setzt du ihn von der Mitte ein wenig zurück, musst du die Tampen ein wenig vor nehmen.

P.S. Es kann aber auch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren gewesen sein, wie Finne, Mastfuß, Gabelbaumhöhe, altes Brett und neues Segel,..

-> guter post und gute Tips vom Heiko!!!

jetzt sinds ja schon fast 5€ von mit geworden ;-) Ich habs eben etwas genauer lieber

Hoffe ich habe nicht nur dir, sondern auch ein paar Anderen ein wenig helfen können.

Lockeres rumhängen,
Christian

mbitze
21.11.2007, 16:24
... das du dir soviel Zeit genommen hast. Es stimmt schon, dass ich mir beim Aufbauen nicht viel Zeit gelassen habe und die Trpeztampen wohl noch für das 5,4er eingestellt waren. Man sollte sich wirklich 5 Minuten Zeit geben, den ganzen Kram am Strand schon mal richtig einstellen. Dann hat man nachher weniger Probleme. Besten Dank und bis denne mBitze

fehmarnsurfer
22.11.2007, 09:53
Würde auch eher auf die Tampenposition tippen, gerade bei kleinen Segeln ist die optimale Position sehr wichtig (wg. doch relativ kurzem Boom).

Zudem:
Ich habe auch zu Anfang bei meinem 4.2er (wann fährt man das mal??) immer das Problem, dass ich bischen anluve, von daher muss man da aktiver fahren (Druckpunkt ist ebenfalls sehr klein, dadurch auch die Tampenposition schwieriger zu finden), aber nach kurzer Zeit geht das dann auch.
Problem ist natürlich auch, dass bei Bedingungen für die kleinen Segel zumeist auch der Wind extrem böig ist und man jedes kleineste Nachlassen vom Wind merkt.

Ich habe mir Markierungen an der Gabel gemacht (bzw. auf einem Blatt Papier notiert, wenn die Gabel eine cm-Angabe hat), so dass ich eigentlich auf dem Wasser nicht mehr nachjsutieren muss. Gerade beim kleinen Segel sind die Bedingungen auch sehr schwierig, da muß von Anfang an alles passen.