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Vollständige Version anzeigen : Segel für Wiedereinsteiger



lordofchaos
13.01.2009, 20:51
So, nachdem ich nun ein Board gefunden habe (Mistral Explosion)
brauch ich jetzt noch ein passendes Segel.

hab da folgende gefunden
North NATURAL 2008 - 7.0m²
North DRIVE 2008 - 7,0m² (Boom 212 / Imcs20-22 / Mast 430)
F2 GLIDE 7,0m² (Boom 210 / IMCS21 / Mast 430)

welche würdet Ihr den nehmen .....

Kann mir jemand etwas über diese Segel erzählen ?
MERCI B) :D

PS:
Revier: Bayerische Binnenseen
Gewicht: 95kg

Grüße
Freddy

Surf-Max
13.01.2009, 21:01
Moin Freddy!
Über diese Segel kann ich nix erzählen. Aber dass alle drei mit 430er Masten und IMCS 21 gefahren werden, das dürfte für einen Wiedereinsteiger zumindest gewöhnungsbedürftig sein. Aber das ist wohl der Trend heute. Ich fahre mein 7er mit einem 490er Mast und habe entsprechende Leistung. Ein modernes 7er zieht vermutlich so wie ein altes Sechser. Und ich fahre gern kleine Segel, also passt mir dieser Trend überhaupt nicht. Geholfen hab ich dir hiermit vermutlich nicht. Es sei denn, du holst dir älteres Material, zahlst weniger dafür und fährst halt einen längeren Mast. Das hängt natürlich auch von deiner Größe ab. Ich fahre gern lange Masten! Und - wie gesagt - möglichst kleine Segel.

Grüße
Max

Wolfman
16.01.2009, 10:43
Hallo Leute,

ich hab das North Natural 7,0 von 2007 und kann sagen, dass es hält, was die Tests (und die North-Werbung) versprechen. Gute Angleitleistung (für ein NoCam-Segel) und sehr einfaches Handling (auch bei stärkerem Wind, wenn man es dann flacher trimmt). Ich habs extra gekauft, weil das GUN Booster (Vorgänger des Cannonball, 3 Camber) meiner Frau zu schwer und unhandlich war (und ich dessen extreme Angleitpower nicht mehr so brauche, weil ich inzwischen noch ein 8,5er Frühgleitsegel hab). Auch meine Frau, die noch nicht so gut surft, kommt mit dem Natural prima zurecht.

Und das North Natural (2007, 2008 und auch 2009) fährt sich mit nem 460er Mast (IMCS 25), nicht mit 430er.

Mit den beiden anderen Segeln hab ich keine Erfahrung. Das North Drive dürfte aber konstruktionsbedingt (weniger Latten, leichter ...) und mit dem kürzeren Mast deutlich weicher sein. Bei deinem Gewicht ist das m.E. kein Vorteil. Das F2 Glide (ich hab mal kurz gegooglet) dürfte in die gleiche Kategorie fallen wie das Drive.

Das Natural ist sicher haltbarer als die beiden anderen und für einen Wiedereinsteiger auch sehr gut geeignet. Außerdem hast du länger was davon, wenn du besser wirst. Mir an deiner Stelle wärs den vermutlichen Mehrpreis wert!

HL Wolfman

Wolfman
16.01.2009, 11:13
Hi Freddy,

hab gerade in deinem alten Thread gelesen, wie weit du schon warst (und deshalb bald wieder sein wirst). Deshalb nimm auf keinen Fall ein Anfängersegel, du kommst mit jedem camberlosen Freeridesegel zurecht und wirst viel mehr Freude an deren höheren Leistungen haben. Und 7,0 qm ist auf den Seen das mindeste, was du brauchst. Bei entsprechender Größe und deinem Gewicht könnten es auch 7,5 qm sein, damit kommst du mit deinem Können auch schnell zurecht!

Wieviele Liter hat denn dein Explosion jetzt - 145? Damit und mit 7,0er Segel brauchst du satte 4 Bft., um ans Gleiten zu kommen. Mit einem größeren Segel reduzierst du diese Schwelle etwas.

HL Wolfman

Steve-O
16.01.2009, 13:45
Hi Freddy
Ich habe das Natural in 6.6 aus 2007.
Ich kann nichts negatives darüber berichten, allerdings würde ich es mir nicht nocheimal kaufen.
Ich würde dir das Neil Pryde Solo empfehlen,habe es in 5.0 und 6.0 und komme damit deutlich besser zurecht als mit dem Natural. Es liegt irgendwie leichter in der Hand und wirkt agiler.
Das Natural ist etwas Robuster würde ich sagen,aber Du willst damit ja auch nicht in die Welle.
Gruß Steve-O

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=110307911088&cguid=cab30c1f11e0a0e2035286a2ff7b88ec

Wolfman
16.01.2009, 16:57
Hallo Steve,

wieviel wiegst du denn, welches Board und wo bei welchen Winden surfst du? Die Segelgrößen, von denen du berichtest, sind für Freddy bei seinen Seen und seinem Gewicht zu klein. Und dass sich (bei entsprechendem Wind) 5,0 und 6,0 etwas anders anfühlen als 6,6 ist wohl normal. Besser wäre es, gleiche Größen zu vergleichen.

Glaubt man den Tests auf http://www.windsurfing-test.de/index.php?loc=home, dürfte das 2008er Natural noch mal besser sein als das 2007er.

Die Solos kenne ich nicht, weder in deinen Größen noch in 7,0 oder 7,5. Ich würde mir aber schon deshalb keine NP Segel kaufen, weil da die Kombination mit anderen Masten schwierig werden kann (NP hat eben einen etwas eigenen Schnitt). Ein späterer Wechsel des Materials kann da schwierig werden. Auch wenn NP einen guten Ruf hat, ich will mich nicht auf eine Marke festlegen (ich kann eben meinen GUN Mast weiter verwenden, wenn ich mir statt des GUN Segels ein North kaufe ...). Und NP sind nicht gerade preisgünstig. Trotzdem käme ein 7,0er oder 7,5er Solo für Freddy auch in Frage ...

HL Wolfman

Steve-O
17.01.2009, 16:04
Hallo Wolfman,
prinzipiell gebe Ich dir recht,das man gleiche Größen vergleichen sollte.
Ich bin aber auch schon ein 7.0er Solo zum Testen gefahren und auch da hatte Ich den Eindruck
das es sich besser und leichter anfühlt.Gerade beim Halsen.
Das ist natürlich mein ganz persönlicher Eindruck.
Auch ein Neil Pryde Segel kann man bedenkenlos mit Masten anderer Hersteller kombinieren.
Wenn Du es so genau nimmst,dürftest Du bei North Segeln auch nur North Masten verwenden.

Beim North Natural ist der Segelschnitt ab 7,0 mehr aufs Angleiten als aufs Handling ausgelegt.
Noch ein Grund mehr für einen Wiedereinsteiger sich für das Solo zu entscheiden.
Trotzdem ist und bleibt das Natural ein Top Segel und der Rest wohl auch ein wenig Geschmacksache.


Gruß Steve-O

Gegen den Wind
18.01.2009, 18:41
Gaastra Matrix, kommt früh und mit genügend gewicht auch bis ins unendliche fahrbar...

Wolfman
20.01.2009, 09:17
Hallo Steve, hallo Freddy, hallo Leute,

zunächst denke ich, dass Freddy mit einem Freeridesegel von 7-8 qm jedenfalls halbwegs richtig liegt. Ob er ein eher handlingorientiertes Segel nimmt oder ein eher (an-)gleitstarkes oder den Mittelweg, hängt von seinen Prioritäten ab (und es gibt vielleicht noch ein paar Eigenschaften, die die Entscheidung beeinflussen können). Ein paar Anmerkungen aber noch zu den bisherigen Posts:

Ein NP Segel mit anderen Masten zu kombinieren und umgekehrt ist nicht unproblematisch. Man sieht das ganz gut am Mast-Test der SURF: http://www.surf-magazin.de/smo/surf_artikel/show.php3?id=3893&nodeid=4. Die NP Masten haben die höchsten Biegewerte (IMCS-Wert Biegung - nicht zu verwechseln mit dem bekannteren und auf praktisch allen Masten zu findenden IMCS-Werten für die Härte) und die größte Durchbiegung im Topbereich. Praktisch alle anderen Masten weisen nicht diese extreme Charakteristik auf. Und die NP Segel sind so geschnitten, dass sie gut dazu passen. Die anderen Firmen stimmen ihre Segel und Masten auch aufeinander ab. Deshalb passen grundsätzlich Masten und Segel derselben Firma am besten zusammen. Eine Kombination zweier Firmen ist umso problematischer, je unterschiedlicher diese Biegewerte sind. Deshalb bekommt man mit den "Extremvertretern" (einerseits NP, andererseits sicher Maui Sails) am ehesten Probleme bei der Kombination. Und aus diesen Tabellenwerten erklärt sich, welche Kombinationen eher gehen und welche weniger (siehe auch mein obiger Post). Wenn euch das Thema interessiert und ihr ein wenig stöbert, werdet ihr auch die entsprechenden praktischen Erfahrungen der Leute finden. Solange wir nur von kleinen Fältchen als "Kombinationsproblemen" sprechen, ist das sicher halb so wild, das schadet dem Freizeitsurfer nicht viel, und das gibts auch bei Mast und Segel der gleichen Marke. Aber eine unpassende Kombination kann auch größere Falten und damit neben Performanceverlust höheren Materialverschleiß zur Folge haben.

Wenn ihr was über verschiedene Segel und ihre Eigenschaften wissen wollt, ist diese Seite nach meiner Erfahrung sehr hilfreich: http://www.windsurfing-test.de/. Leider findet sich das NP Solo darin nicht, so dass auch hier ein Vergleich schwierig ist (ich geh aber davon aus, daß das Solo ein gutes Segel ist, wie es Steve aus eigener Erfahrung beschreibt). Wenn Steve aber schreibt, das Natural sei ab 7 qm mehr auf Angleiten ausgelegt als aufs Handling, gibt das nur den Vergleich von North selbst zu den kleineren Größen wieder. Im Vergleich zu anderen Freeridesegeln dieser Größe hat das Natural aber ein hervorragendes Handling (siehe Test)! Und wenn ich diese Tests lese und mir die vermutlichen Anforderungen von Freddy vorstelle, wäre es für mich mit die erste Wahl. Daneben vielleicht noch das Gun Flash (Preis/Leistung!). Aber auch weitere kämen gut in Frage (allerdings oft teurer, weil es nach meiner Erfahrung weniger Angebote gibt). Das zuletzt vorgeschlagene Gaastra Matrix ist für einen guten Wiedereinsteiger mit häufig weniger Wind am Spot vielleicht nicht so geeignet, weil es seine Stärken eher in anderen Bereichen hat ...

Ja, Freddy, jetzt mußt du dich entscheiden ...

Hang Loose

Wolfman

lordofchaos
20.01.2009, 09:24
..........
Ja, Freddy, jetzt mußt du dich entscheiden ...

.. 1,2 oder Drei, du musst dich entscheiden ...
Und ob Ihr richtig steht, seht Ihr wenn das Licht ausgeht :=)

mensch kinners, eine entscheidung ist echt nicht leicht *sfg*
Ich werd mal sehen, was in den Börsen gibt, eventuell warte ich noch bis
ende Februar und schau mich in München auf der F.RE.E (Ex CBR) um.

Für Tipps oder Segelverkäufe bin ich jederzeit zu haben :)

Gruß aus München
Freddy

Wolfman
20.01.2009, 09:37
Hi Freddy,

ich dachte mehr an das frühere "Herzblatt" - aber die Schwierigkeit ist immer gleich ... Du hast ja noch etwas Zeit. Und so ganz falsch wirst du es sicher nicht treffen, wenn du mal die Tests und Tips gelesen hast. Haste nochmal über die Größe nachgedacht?

HL Wolfman

lordofchaos
20.01.2009, 10:44
Ich tendiere zu 7,5m²
wobei ich auch noch ein 6.9er im Auge habe.
Vorteil 6,9er (so denke ich)
... einfacher zu handhaben (manöver üben
... leichter aus dem Wasser zu bekommen beim Wasserstart (wind vorrausgesetzt)
Nachteil
.... späterer Gleitpunkt
.... bei wenig wind Wasserstart schwieriger

Allerdings könnte ich im fortschreitenden Stadium auf z.b ein 8er oder 8,5er wechseln
und hätte für a bisserl mehr Wind ne gute größe

Beim 7,5er ist lohnt dann schon fast eher der sprung zu 9m²

*grübel*

schwierig das ist .....
gefährlich sie ist, die dunkle seite der Macht ...

Grüße
der verwirrte unschlüssige Lord

Wolfman
20.01.2009, 11:49
Hi Lord,

deine Entscheidung wird nicht einfacher, wenn du auch noch künftige mögliche Entwicklungen einbeziehst. Da spielen dann viele verschiedene Unwägbarkeiten mit rein. Vielleicht hilfts dir, wenn ich mal etwas mit mir vergleiche.

Als ich 1993 wieder einstieg (damals 70 kg), hab ich mir für die Urlaube am Meer ein 149-Liter-Brett und zwei Segel mit 6,4 und 5,4 qm gekauft. Damit kam ich ne ganze Weile zurecht. Allerdings gabs selbst am Meer (Korsika, Sardinien, Griechenland) oft Tage, an denen ich damit nicht zum Gleiten kam. Und wenn du schon am Gleiten warst, wirst du das schnell wieder hinkriegen und ohne Gleiten nicht wirklich Spass haben.

Inzwischen surfen wir an Seen (Comer See, Altmühlsee ...) und am Meer (Kroatien). Mit meinen gut 75 kg hab ich die Palette 8,5 - 7,0 - 5,6 - 4,8 qm, meist mit nem 130-Liter-Board. Am meisten bin ich letztes Jahr mit dem 8,5er gesurft, paar Mal mit dem 7er, selten mit den zwei kleineren (dafür pfeift's meist nicht genug - aber meine Kinder nutzen diese Segel auch bei weniger Wind). Mit dem 8,5er brauch ich gute 3 Bft., um Gleiten zu können. Mit dem 7er muß es schon stabil 4 Bft. haben (alles ohne Pumpen).

Für dich ist noch wichtig, dass ich mal ne Faustregel gelesen hab, dass man pro 10 kg Gewichtsunterschied 1 qm Segel mehr/weniger braucht. Wenn ich mit meinem Bruder unterwegs bin (gut 65 kg), surft der auch wirklich mit 1 qm weniger etwa gleich schnell.

Was könnte das für dich heißen? Zum Gleiten mit kleinen 4 Bft. müßtest du wohl ca. 9 qm haben (7+2, mit dem etwas größeren Board kommst du wohl etwas früher ans Gleiten). Das ist nicht die Größe, die ich mir an deiner Stelle als erstes zulegen würde. Aber für spätere Jahre wäre das eine Größe, die du noch vernünftig handhaben könntest und vielleicht mal haben willst (das müßte für dich jedenfalls gehen, vielleicht sogar noch mehr).

Wenn du jetzt ein 6,9er nehmen würdest, müßte die nächste Größe ca. 8,5 sein (+ 20% ist so der Richtwert für ne gute Abstufung). Nimmst du jetzt 7,5, könnte die nächste Größe dann gut 9 sein. Würdest du jetzt schon 8 qm nehmen, könntest du später noch bis 10 gehen. Das hängt alles davon ab, welche Windstärke auf deinen Seen öfter erreicht wird (ich glaube mal, mehr als ein 4er wird da nicht so häufig sein, außer bei Schlechtwetter?) und was du dir selbst auch zutraust und für die Zukunft vornimmst. Wenn deine 95 kg sich sportlich gestählt auf 1,95 m Länge verteilen, geht da etwas mehr als wenn du nur 1,80 bist ... Aber wenn ich an meine Frau (185 cm, 78 kg) denke, die nicht so viel Ehrgeiz hat und noch nicht am Gleiten ist und normalerweise das 7er Natural nimmt - da würd ich an deiner Stelle mindestens ein 7,5er nehmen.

Ich denke, auch mit dem kannst du jetzt am Anfang schon gut manövrieren, ob mit oder ohne Gleiten. Und du deckst mit ihm langfristig den Windbereich obere 4 bis 5 Bft. ab. Willst du mit zunehmendem Können auch bei noch mehr Wind surfen, wird natürlich ein kleineres Segel nötig (so 6 qm). Stellst du fest, dass es oft zu wenig Wind hat, muß halt das 9er her.

Mein Rat: nimm mindestens ein 7,5er zum Anfangen. Es kann sein, dass du später meinst, etwas mehr wäre noch besser gewesen. Aber ganz falsch liegst du damit sicher nicht. Dass du dir nach 3 normalen Surftagen weniger wünscht, glaub ich nicht ...

Ach so: was den Wasserstart angeht, kann ich wenig sagen, weil ich ihn noch nicht kann. Ich brauch ihn mit meinen Boards auch nicht, das ist bei dir genau so (wir haben ja keine Sinker oder Semisinker). Probieren und lernen kannst du ihn aber mit deinem Board auch. Voraussetzung ist nur, dass du dein Segel (egal wie groß) bei entsprechend starkem Wind beherrscht - weil du es bei einem Wind fahren mußt, der dich auch herauszieht. Du hast recht, bei größeren Segeln ist das etwas schwieriger. Aber ich würde da den Schwerpunkt einfach beim Surfen setzen und nicht beim Wasserstart. Der wird erst wichtig, wenn du bei deutlich mehr Wind auf ein kleineres Board umsteigen willst (dann ist der Schotstart nämlich sehr viel schwieriger oder unmöglich - wenig Auftrieb und Stabilität, Wellen usw. - aber dann brauchst du auch kleinere Segel dazu).

Ich hoffe, das hilft noch etwas.

HL - Wolfman