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Vollständige Version anzeigen : Story: Surfing on Oil



Redaktion
08.12.2014, 08:21
Story: "Surfing on Oil" - Unsere Boards bestehen fast ausschließlich aus Erdöl. Die Produktion ist nicht nachhaltig und die Boards können kaum recycled werden. Für Fragen, Anregungen oder Kommentare rund um diese Story haben wir diesen Thread gestartet.

surfgerd
08.12.2014, 16:12
Schöne Story und nett das wir drüber gesprochen haben.

Wenn nur der grün Gedanke dahinter steht müssten wir alle die nicht direkt am Spot wohnen sofort aufhören. Für meinen Teile befürchte ich, 99% gehen für Kerosin und Diesel drauf und nur 1% für das Material.

Bei EPS sollte man sich mal den Dämmwahnsinn ansehen.

realsurfer
08.12.2014, 17:38
super story

gegoogelt mal

Henry Ford`s Hanf-Auto zeigte schon 1941 den Weg

Redaktion
08.12.2014, 17:45
...das kannten wir auch noch nicht. Danke für den Tipp.
Hier ist der Wikipedia Link dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Soybean_Car

Redaktion
08.12.2014, 18:29
@surfgerd

Da hast du mengenmäßig recht. Wir denken allerdings, dass auch eine Verbesserung im Kleinen sinnvoll ist. - Wenn es nachhaltigen und gesünderen Ersatz für PVC, Epoxy oder Carbon gibt, warum sollte man es nicht nutzen?

Und so klein ist der Hebel der Surfindustrie auch nicht. Cobra, der OEM Hersteller der wohl meisten Boards, stellt mittlerweile auch Teile für deutsche Autobauer her, wenn wir richtig informiert sind. Da ist es sicher nicht falsch auszuprobieren, ob aus Agrar-Müll ein EPS Ersatz gebaut werden kann, den du hinterher auf den Kompost werfen kannst.

surfgerd
09.12.2014, 10:17
@surfgerd

nicht falsch auszuprobieren, ob aus Agrar-Müll ein EPS Ersatz gebaut werden kann, den du hinterher auf den Kompost werfen kannst.

Sicherlich !

Finnenkratzer
09.12.2014, 14:56
Super - weiter so! Ich finde es prima dass ihr das Thema aufgreift. Und ich wäre auch durchaus bereit für so ein Board mehr auszugeben.

surfgerd
09.12.2014, 16:21
Super - weiter so! Ich finde es prima dass ihr das Thema aufgreift. Und ich wäre auch durchaus bereit für so ein Board mehr auszugeben.

Ich nicht !

realsurfer
09.12.2014, 16:42
habe da noch mal was gefunden :)

http://www.solarship.de/downloads/hanflaminat01.pdf

Finnenkratzer
09.12.2014, 17:15
Ich nicht !

Schade :-) Es kommt darauf an wie alt Du bist. Ich muss gestehen dass mir das früher auch scheißegal war - leider. Jetzt bin ich älter und denke mit graus an die Ansichten, die ich als junger Kerl hatte. Ich kann mich zwar damit raus reden dass es zu meiner Jugendzeit noch kein Thema war, aber das ist keine Entschuldigung. Noch erschreckender finde ich, dass - obwohl das Thema Nachhaltigkeit jetzt sehr wohl in Schulen thematisiert wird - es den meisten Jugendlichen immer noch schnurz ist. Dabei müsste es eigentlich umgekehrt sein, denn sie werden die Probleme die aus Umweltzerstörung hervorgehen viel stärker zu spüren bekommen als wir "Alten".

Todd
09.12.2014, 17:17
ich würde auch nicht mehr für ein Board ausgeben. Sind schon teuer genug. Wenn mir der Hersteller eines nachhaltigen Produkts verspricht und garantiert, dass die Teile mehr aushalten als die jetzigen, dann vielleicht. Ich weiß allerdings auch nicht, wo alle diese Naturprodukte herkommen sollen. Veganer schreien nach Veganem, Vegetarier nach Obst und Gemüse und alle finden den Naturtrend geil. Wo und auf welche Kosten müssen nachhaltige Rohstoffe angebaut werden?

Finnenkratzer
09.12.2014, 17:33
...Gemüse und alle finden den Naturtrend geil. Wo und auf welche Kosten müssen nachhaltige Rohstoffe angebaut werden?

Das führt meiner Ansicht nach hier zu weit. Es hat sehr viel mit dem veralteten Gedanken "Wirtschaftswachstum" zu tun, der uns ja leider immer noch von Politikern, Wirtschafts"experten" vorgegaukelt wird. Wenn wir jedoch von Nachhaltigkeit reden, dann ist es sehr wohl möglich - ja bedingt es sogar. Ich kann hierzu nur wärmstens die Dokumentation "Wachstum was nun" empfehlen. Kam letztens in Arte und ist momentan noch online ansehbar -> http://future.arte.tv/de/wachstum.

Redaktion
09.12.2014, 18:23
Müssen nachhaltige Boards denn wirklich teurer sein?

Die Sache mit dem Preis ist so eine Sache... Das sind ungelegte Eier, bis wir so ein Board tatsächlich in den Händen halten.

Hersteller zahlen nicht gerade wenig für eine Form, wenn sie bei Cobra in Serie produzieren lassen. Gerade für kleinere ist das ein echter Brocken. Das darf man nicht vergessen.

Je nach Herstellung müssten kleine Hersteller gar nicht mehr den Weg über Thailand gehen, sondern könnten mit vereinfachtem Laminat-Aufbau vor Ort produzieren. Wir haben die Idee des Boardbaus mit dem EPS Ersatz auf Myzel Basis im Rahmen der Recherche mit einem Hersteller durchgesprochen und der war total begeistert, weil der Aufbau des Boards möglicherweise anders (einfacher) gestaltet werden könnte und Unabhängigkeit von Cobra bescheren könnte weil die Form auch in Deutschland aus Holz gebaut werden könnte.

Mit dem Myzel-"Schaum" von Ecovativedesign scheint das möglich zu sein. (Herausforderungen gibt es hier beim Raumgewicht). Und landwirtschaftliche Abfälle wie Spreu, die bei diesem Produkt genutzt werden sind auch nicht wirklich teuer.

Das Problem, das wir sehen, ist das Festhalten an eingefahrenen Produktionswegen. Wer sagt denn, dass ein Board genauso gebaut werden muss wie bisher, nur mit anderen Materialien? Vielleicht sehen wir so ein Board ja gar nicht bei den "Großen" sodnern von einem Startup oder ganz kleinen. Und wenn der Konkurrenzfähig oder günstiger ist, werden die Karten neu gemischt..

Redaktion
09.12.2014, 18:37
habe da noch mal was gefunden :)

http://www.solarship.de/downloads/hanflaminat01.pdf

Das ist total spannend! Danke für den Link!

surfgerd
10.12.2014, 12:28
Schade :-) Es kommt darauf an wie alt

Wahrscheinlich.

Kompostierbar, Wasser, Loch im Brett, Haltbarkeit.... da war doch was.

Ich bevorzuge XPS, dann Kompostiert mir mein Brett nicht unter den Füßen und wir haben viel weniger Abfall.

Guter Vorschlag wären Leinensegel, Bambusmasten und Holzgabelbäume das würde die Obsoleszenz drastisch erhöhen und den Absatz steigern, selbstredent alles Öko.

So jetzt muss ich aber wieder Pellets einwerfen die Sonne scheint grade nicht.

Sarkasmus aus

Wenn ich allein das Wegwerfplastik in Kühlschrank sehe wird mir übel.

Honu
10.12.2014, 14:34
Tja, Leinensegel gibt es noch keine, aber innovative Shaper experimentieren mit den verschiedensten Naturmaterialien. Es gibt bereits Wellenreitbretter aus Karton und Flaschenkorken. Dabei wird der EPS Kern durch eine Honeycompkonstruktion aus eben diesen Materialien ersetzt. In Verbindung mit Hanfgewebe und umweltverträglichem resin ist das meiner Meinung nach ein interessanter Lösungsansatz, der vor allem zeigt, dass es im Boardbau allen Skeptikern zum Trotz, auch völlig anders geht.

Schaut mal hier:http://www.richpeoplethings.net/surfboards.html

und hier:https://www.youtube.com/watch?v=BrIidL34rfw

Wer nichts ändern will findet Gründe. Wer Lösungen sucht findet Wege

Redaktion
10.12.2014, 16:44
Korrekt, das Surfboard mit Pappkern hatten wir im Oktober schon in den News. Haben wir aktuell auch nochmal im TV-Bereich gepostet.

Es gibt in Kiel jemanden, der bereits ein Board mit Flachs gebaut hat... wir recherchieren weiter.

wavemaster
10.12.2014, 18:31
Moin, moin,
ich sehe das nicht als problematisch an, dass unsere Bretter "Ölprodukte" sind.
Es gibt genug Anlagen, wie z.B. Stahlwerke, Eisenhütten u.s.w., die mit organischem Material befeuert werden.
Die alten Bretter ordentlich schreddern und dann verbrennen. Das spart andere Brennstofffe ein.
Gruß
Rolf

kiki68
11.12.2014, 10:17
...nicht dass noch ein Befahrverbot auf deutschen Gewässer für Boards mit EPS-Kern droht!!!
Aber im Ernst,ich glaube auch nicht,dass durch Surfboards ein relevantes Abfallproblem entsteht.
Wenn ich mich im alltäglichen Leben so umschaue kann jeder etwas für die Umwelt tun.
Der ganze Verpackungswahnsinn für alltägliche Produkte ist viel schlimmer.
Den Weg zur Arbeit mit dem Rad und nicht jeden kleinen Weg mit dem Auto fahren,ich glaube dass macht viel mehr aus.
Aloha,der SW Wind ruft!!!

Ralph
11.12.2014, 22:02
Ich denke auch, daß, im Vergleich zur Umweltbelastung durch Anfahrt/Flug zum Surfspot, das Müllproblem durch unseren Sport eher gering ausfällt. Allerdings bleibt ja nicht nur irgendwann ein Board übrig - dessen Herstellung sorgt schon für teils gefährliche Abfälle und ist energieintensiv. Ich wäre bereit, etwas mehr zu bezahlen, möchte aber natürlich kein 15kg-Brett mehr fahren.