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Vollständige Version anzeigen : Welchen Brett/Segel?



Gast
14.11.2003, 14:17
aloha,

ich würde mir gern noch dieses jahr (oder auch erst anfang nächsten jahres) mein eigenes material zu legen.
allerdings weiß ich nicht so genau was ich kaufen soll!?

ich würde mich mal zu den aufsteigern zuordnen, was meine surfkünste angehen. also wasserstart und halsen sind noch n kleines problem, aber das will ich nächstes jahr auf jeden fall lernen!!

die reviere in denen ich so surfe sind hier mehr oder weniger nur seen. und wenn ich in urlaub fahre, dann ist das wohl holland (brouwersdam) oder so irgendwas da oben.

bin 1.78m groß, 85kg

ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich ein freeride oder freestyle board kaufen möchte oder ein ganz anderes!? könnt ihr mir da hlefen? also ich möchte hauptsächlich schnell gleiten, schnell fahren und dann so ein paar mannöver machen und irgendwann dann auch ein paar sprünge ;-)

also welches board würdet ihr mir empfehlen?
welches segel sollte ich mir kaufen??

fänds echt cool, wenn ihr mir helfen könntet, weil ich kein bock hab, irgendnen scheiß zu kaufen! und unter surfern hilft man sich ja, oder!??

hang loose...lara

Gast
14.11.2003, 16:11
Hi Lara,

ich persönlich halte viel von dem JP 144 und von dem Fanatic Cross (fahre den 120'er, Du solltest wohl eher noch etwas mehr Volumen wählen). Der JP 144 ist sehr easy zu fahren und ideal um schnell Fortschritte (wie Du sie beschrieben hast) zu erzielen. Der Cross ist schon etwas rattiger (120'er) und sicher ein Kauf mit Perspektive. Leider ist der Fanatichobel sehr empfindlich an der Nose (Schleudersturz=ohoh...). Ansonsten kann ich Dir noch den guten, alten Xantos ans Herz legen, quasi als low-budget-Lösung (geht echt gut und ist der Vater aller Freerider ;-)).

c u on water...

Gast
15.11.2003, 10:15
Hallo Lara!

Die Brettauswahl würde ich von einigen weiteren Kriterien abhängig machen. Vielleicht kannst du uns dazu ja noch was posten.
- Wie ist es bei dir bestellt um Trapez- und Fußschlaufenfahren?
- Welche Segel fährst du bei welchen Windstärken?
- Was wäre der Haupteinsatzbereich des Brettes (Windbereich)?
normalerweise würde man über einen großen Windbereich mehrere
Bretter benutzen. Du hättest hier z.B. die Möglichkeit zu
sagen, 'jetzt dieses Brett für 3- mittlere 5 Windstärken und
später noch dazu ein zweites' oder du kaufst dir erst mal ein
Brett als Allrounder für den gesamten Windbereich. Das
funktioniert nicht ganz so gut, da du im oberen und unteren
Windbereich Abstriche im Handling, der Leistung und im
Komfort machen mußt. Prinzipiell ist das aber machbar und es
gibt Bretter mit einem sehr großen Einsatzbereich in dem du
Spass haben kannst.
Es ist wichtig zu wissen ob du deinen Schwerpunkt eher bei
Leichtwind - Mittelwind, bei Mittelwind oder bei Mittelwind
bis Starkwind siehst.
- Wieviel möchtest du maximal ausgeben?

cheers,
Oliver

Gast
15.11.2003, 11:53
- Wie ist es bei dir bestellt um Trapez- und Fußschlaufenfahren?
=> also trapez klappt ganz gut. fußschlaufen hab ich noch nie ausprobiert. will ich aber auch nächstes jahr lernen.

- Welche Segel fährst du bei welchen Windstärken?
=> bin bis jetzt immer so mit nem 5,4 5,7 6,0 oder 6,2 bei so 3-4 bft gefahren

- Was wäre der Haupteinsatzbereich des Brettes (Windbereich)?
=> tja! schwere frage. ich würd mal sagen so leicht-mittelwind/mittelwind. also so 2-5 bft.

und wegen dem geld...keine ahnung. natürlich so billig wie möglich. möchte aber auch gutes material, das ich auch sehr(!) lange behalten kann.

wäre das JP Freeride ES 159 ein allroundboard? hat ja ziemlich viel volumen. aber ich glaub das brauch ich auch noch so die nächsten 2-3 jahre!!
und in 5 jahren oder so, werd ich mir dann eins mit ca.100 l kaufen.

lara
hang loose

Gast
16.11.2003, 02:03
Hallo Lara!

Wenn du noch nicht Fußschlaufen fährst, stehst du noch ziemlich am Anfang. Sei froh darüber - das beste kommt noch! :)
Die Art und Weise wie du ein Brett im Gleitzustand empfindest wird sich mit dem Erlernen des Fußschlaufenfahrens dramatisch verändern. Auch zum Springen, was du ja auch lernen möchtest ist das Fußschlaufenfahren eine der wichtigsten Voraussetzungen. Du wirst damit schneller, kontrollierter fahren, früher angleiten, größere Segel bei gleichem Wind fahren können und dich auch bei Kabbelbedingungen deutlich wohler fühlen.
Ich habe hier im Forum schon ein paar mal beschrieben wie man (Frau) das leicht lernen kann. Wenn es dich interessiert, such einfach mal danach. Ich hab es mal mehr mal weniger aufwendig beschrieben, also ruhig nach den detailierteren Versionen suchen.
Warum gehe ich hier darauf ein? - du hast ja schließlich nach einem Brett gefragt.
Ganz einfach, auf einem großen Brett lernt man diese Grundtechniken deutlich leichter. Meine Empfehlung sind Bretter mit mindestens 160 Litern.

"wäre das JP Freeride ES 159 ein allroundboard?"
Ja das ist es. Es ist aber bauartbedingt wie alle Sandwichbretter relativ empfindlich. In dieser Klasse gibt es etliche gute Bretter: Naish Titan, Starboard Carve 161, Go 165 (robuster), 180 (robuster), Fanatic X-, Sting-, e-Ray 160 (robuster), F2 Powerglide (robuster), etc.
Alle diese Bretter sind schnell, gute Gleiter und gut kontrollierbar.

"hat ja ziemlich viel volumen. aber ich glaub das brauch ich auch noch so die nächsten 2-3 jahre!!
und in 5 jahren oder so, werd ich mir dann eins mit ca.100 l kaufen."
Wenn du wirklich viel Surfen möchtest und auch auf Seen, wirst du dieses Brett länger fahren als du glaubst. Breitere und voluminösere Bretter erlauben wiederum größere Segel. Bei den böigen und schwachwindigen Bedingungen an unseren Seen heißt Segelfläche Gleitzeit und das ist es ja, was wir wollen - gleiten bis der Arzt kommt. Wenn du also heizen möchtest, wenn andere noch dümpeln, kommst du später um ein größeres Segel 9m²+ nicht vorbei. Ich surfe nu schon fast 2 Jahrzehnte und meine meistgenutzte Brettklasse sind Bretter um die 145 Liter. Ich wiege etwas weniger als du (ca 10Kg), da solltest du schon ein paar Liter mehr haben und wenn du Schlaufen fährst, kannst du durch gute Technik auch noch ein paar Liter runtergehen. Zum Lernen aber sind 160 L + wirklich hilfreich. Und diese Bretter passen dann auch genau in den Windbereich den du dir so vorstellst.
Das kleinere Brett wird nie ein Ersatz für das große Brett sein - es sei denn, du surfst wirklich nur bei starkem Wind und/oder an der Küste. Durch die höhere Winddichte und -stärke ist es dort eher möglich mit ausschließlich kleineren Brettern auszukommen. Auf Seen sind die großen Bretter aber der Renner.
Ich fahre z.B. einen Starboard Carve 145 bis gut in die 5 Bft. Erst dann wechsel ich auf ein kleineres Brett, es sei denn, der Wind ist sehr kontant, dann kann ich auch schon bei mittleren 4 auf ein Brett um die 95 Liter.

Der JP ist also schon genau die richtige Brettklasse für meinen Geschmack. Aber auch Bretter wie der Go 180 sind wirklich gut. Nicht ganz so empfindlich und komfortabler durch das weiche Eva-Deck. Trotzdem aber in einem weiten Windbereich zu fahren, schnell und superleicht auf dem Wasser zu handlen.
Persönlich finde ich Naish Titan, Starboard Carve und Go klasse. Das ist aber reine Geschmackssache und hier geht nichts über Testen und Selberfahren der Bretter.

Zum Segel. Nun wirds schwierig. Ausgegangen von den Segeln die du bisher so gefahren bist, lagst du deutlich unter dem Minimum für dein Gewicht. Meine Frau zum Beispiel fährt mit knapp 60 Kg in diesem Windbereich am liebsten Segel um die 7/7.5 m² aber auch mit meinem 8 fühlt sie sich pudelwohl. Bei guten 4 Windstärken ist sie allerdings mit dem 8 schon sehr am Anschlag :)
Für den Anfang sollte man das Segel nicht zu groß wählen. Da du aber nicht am Anfang bist, sondern dich ja schon unter die Aufsteiger mischst, solltest du kein zu kleines Segel wählen.
Das hat mehrere Gründe.
- Du kommst häufiger ins Gleiten und fällst bei Windlöchern nicht so schnell aus dem Gleiten.
- Mehr und konstanterer Segeldruck wird dir beim Erlernen des Fußschlaufenfahrens sehr helfen und dich bei der Festigung deiner Trapezkünste unterstützen. Auch dieses Können hält dich länger im Gleiten.
- ... und Gleiten heißt letztlich Praxis und Übung und daraus resultiert ja bekanntlich Fortschritt :)

Für den Einstieg würde ich dir also bei gut 80 Kg mindestens ein 7.5m² wenn nicht sogar ein 8m² Segel empfehlen (vorausgesetzt du bist ambitioniert).
Die heutigen camberlosen Segel in dieser Größe sind viel leichter als früher und bringen enorme Leistung.
In deutschen Foren werden sehr häufig nur die hier bekannten Marken empfohlen, also Neil Pryde, North, Gaastra, etc.
Ich habe viele von diesen Segeln gefahren oder wenigstens getestet, bin aber auf ganz andere Marken gestoßen, die mich deutlich mehr überzeugt haben. Da ich viel in Holland surfe, wurde ich auf Tushingham aufmerksam. Die sind dort, wie in England auch, sehr häufig vertreten. Nachdem ich ein bischen getestet hab, verkaufte ich meine Neil Pryde V8s und hab mir Tushingham gegönnt.
Die Segel sind superleicht, bombig zu kontrollieren, sehr druckpunkt- und Profilstabil und werden auch derbe overpowert nicht zickig. Meine kleineren Größen sind Thunderbirds ohne Camber(bis 8.0), das größte (9.5m²) ist ein Lightning mit 2 cambern.
Sie sind nicht oder nur selten als Vorjahresschnäpchen erhältlich und angesichts des Preises für neue, aktuelle Segel mußte ich schwer schlucken. Die Leistung und der Spass mit den Teilen hat mich aber doch überzeugt und ich zähle nicht zu den Großverdienern - der Spass und meine Zeit auf dem Wasser waren mir hier wichtiger.
Auch Sailworks Retro (haben auch nen netten Test in der Surf bekommen) finde ich wirklich genial. Allerdings sind die Trimmkräfte für das Vorliek dort wirklich der Hammer. Ohne Trimkurbel würde ich diese Segel aber niemandem ohne Kraft empfehlen. Nur Leute mit drahtigen Armen setzen diese Segel wirklich weit genug durch. Dann aber sind sie spitze.
Ich bin weder mit Tushingham noch mit Sailworks noch mit einem Importeur oder Händler dieser Teile verwandt, verheiratet oder sonstwie verseilschaftet. Aber seit ich sie getestet hab, muß ich dafür ständig Reklame laufen. Bei Brettern sieht das bei mir anders aus. Da gibt es viele die ich wirklich gut finde.
Ich will dich nicht zum Kauf einer Marke überreden, aber was anderes würde ich von meinem heutigen Standpunkt nicht mehr empfehlen da ich festgestellt hab, wieviel mehr Spass ich mit den Segeln habe und wie lange und einfach sie zu kontrollieren sind. Ich habe mich wirklich geärgert, dass ich sowas nicht schon früher gefahren bin :)
Nichts desto trotz sind Gaastra, Pryde, North, Arrows und Co sicherlich auch klasse Segel. Nur die aktuellen Modelle möchte __ich__ nicht haben, was sich bei zukünftigen Modellen auch wieder ändern mag.

Mein Fazit. Große Bretter sind nicht uncool, unsportlich oder langsam. Im Gegenteil. Mittlerweile sind sie sogar richtig schnell und wendig. Sie unterstützen Lernfortschritte ungemein -mehr als mancher annehmen oder zugeben würde und sie bieten einem (bei entsprechend großen Segeln) sehr viel mehr Gleitzeit auf dem Wasser als (zu) kleine Bretter. Sie fördern die Halsentechnik und ermuntern einen auch dazu mehr auszuprobieren und zu tricksen.

Ich hoffe, das hat dir ein bischen geholfen.
cheers,
Oliver

Gast
16.11.2003, 11:28
dann kauf dir north-segel. habe meine schon seit 98 und hätte eigentlich gerne mal neue, weil power-wave-segel + 65kg körpergewicht = anstrengend. aber die dinger gehen irgendwie nicht kaputt...

Gast
16.11.2003, 15:41
Hi Oliver,

kann man irgendwo im Internet Dein ganzes Skript runterladen?
Mir ist das etwas zu oberflächlich ;-)

Gast
24.11.2003, 18:50
Hallo Lara,

ich stand letztes Jahr genau vor dem gleichen Problem, mein Ausgangspunkt damals:
- Schlaufen und Trapez ging schon einigermassen
- Wasserstart noch nicht
- 197cm / 95kg
- Ambitioniert
- Reviere: Bodensee + manchmal Gardasse + Sardinien (theoretisch)

Ich habs dann erst mal so gelöst:
1. Brett: Weil neue Bretter weniger aushalten (Schleudersturz) und meine Erwartung war, dass ich eh schnell besser werde (und dann was kleineres will :-), hab ich mir ein F2 Xantos mit 127 Litern gekauft (gebraucht für kleines Geld).
2. Rigg: Da hab ich was ordentliches gekauft in der Erwartung dass ich die Riggs auch als besserer Surfer noch benutzen kann. Also erstes Rigg: 8.0 Gaastra Matrix mit Fiberspar Mast (75%) und Techno-Limit Gabel. Zweites Rigg: 6.5 Gaastra Matrix mit North mast (XC60) Gabel s.o.

In der Saison war ich damit ca. 50 Tage auf dem Wasser (ja Sardinien war ich auch). Die Kombination hat sich bewährt. Das Board war anfangs eine Herausforderung, später (bei viel mehr Wind) manchmal zu gross. Weil ich Geschmack an der Sache gefunden und was gelernt hab gabs jetzt die nächste Stufe:

1. F2 Xantos verkauft
2. Starboard Carve 131L zugelegt (damit fahr ich 75% der Zeit, schliesse mich Oliver an: kleine Bretter kann man halt nur selten nutzen).
3. F2 Wave 95L gekauft (nur für echte Sturmtage > meine neue Herausforderung)
4. Noch'n Rigg gekauft: 5,3 qm + Mast + Gabelbaum alles Neil Pryde (genau, für die echten Sturmtage).

Falls Du jetzt meinst ich hab den Geldscheisser: das Zeug ist alles Messe, Auslaufmodell, Sondernagebot etc. Wenn man ein bischen rumschaut und nicht so fixiert ist gibts gutes Zeug auch für den mittleren Geldbeutel.

Mein Rat wäre also demnach folgender:
- Brett ca. 130 Liter, wenn neu dann einen breiten Freerider also Starboard Carve, Mistral E-motion, Fanatic X-ray oder F2 Powerglide II.
- 2 Riggs: 8.0 und 6.5 qm (später nach unten erweitern)

Zur Board- und Riggwahl gibts übrigens auch hier eine gute Tabelle die mir sehr geholfen hat: http://www.surf-magazin.de/_service/basics_kaufber.html

Hoffe geholfen zu haben
Carlo

Gast
25.11.2003, 15:51
hey danke!
ihr zwei habt mir echt schon voll geholfen!!
jetzt brauch ich nur noch etwas mehr geld =)

@carlo...du meinst also, dass ich zum beispiel auf der boot in düsseldorf was finden würde!?
aber gibt es auf messen nicht immer nur neue sachen????

aloha....lara

Gast
25.11.2003, 19:28
Hallo Lara,

auf Messen gibts neue Sachen, aber auch viele Stände mit Restposten aus 2003 oder 2002, da hab ich auch mein Zeug her.
Ich geh immer nach Friedrichshafen auf die Interboot. Mein diesjähriger Einkauf dort:

+ Starboard Carve 131
+ Segel North expression 5,3
+ Mast North X3
+ Gabelbaum North Progression
+ Boardbag
+ Riggbag für 3 Masten, Segel und Gabelbäume
+ Mastverlängerung
+ 2 x Mastfuss
+ Kleinteile (Trapeztampen etc.)

Listenpreis zusammen ca. : 2200 Euro
Auf der Messe: 1160 Euro

Eigentlich wollte ich nur ein Segel und einen Mast, aber weils so billig war....

Ich nehme an auf der Boot gibts ähnliche Rabatte. Mein Tip: am letzten oder vorletzten Tag hingehen weil die Jungs das Zeug nicht gerne wieder mitnehmen. Der mögliche Rabatt wird normalerweise umso attraktiver je mehr man auf einmal kauft. Allerdings sollte man genau wissen was man will, die Beratung ist da immer sehr verkaufsorientiert, will heissen: wenn Du keine Ahnung hast wirst Du übern Tisch gezogen. Nimm Dir also am besten einen kompetenten Berater mit falls Du Dich selbst noch unsicher fühlst.

Viel Spass
Carlo

Gast
03.12.2003, 13:28
was genau sind eigentlich camber? und was bewirken sie??