Dahab 2008
Nun, es ist bei weitem nicht mein erster Besuch in Dahab. Und auch das gebe ich zu: Die meisten Hotels dort kenne ich sowohl von außen als auch innen.
Dennoch hat sich dieses mal im Vergleich zu vor 2 Jahren do wieder einiges ge- & verändert.

Als erstes fällt auf, dass die Fraktion der Deutschen (Windsurfer) ihre Vorherrschaft verloren hat. Dieser Platz geht nun unumwunden an die Russen in Dahab. Allerdings, bevor nun ein Stöhnen durch die Reihen geht: Die Russen in Dahab sind in meiner Zeit dort nicht mit denen aus Hurgarda berühmt - berüchtigten Russen vergleichbar. In Dahab scheinen sich diejenigen ihrem Urlaub und dem Surfen zu widmen, die sich wohltuend von den oben genannten Russen und den klassischen Mallorca-Deutschen abheben.

Also: Auch wenn Deutsch nicht mehr die erste Sprache ist, so haben wir doch in unserer Zeit dort nette Kontakte gefunden, und dies über Nationalitäten hinweg.

Unser Setting:
Wir haben versucht Dahab, wie die letzten Male, Pauschal zu buchen. Zuerst über Sun & Fun (Happy ist ja nicht mehr Anbieter), dann über Surf & Action. Allerdings war es den Veranstaltern nicht möglich uns Flug und Zimmer in der benötigten Zeit anzubieten. Auch die Preise waren doch extrem gestiegen in den letzten zwei Jahren.
So haben wir uns vor den Rechner gesetzt und unserer Reise selber zusammen gebucht. Und siehe da: Sowohl Flug als auch Zimmer waren in der gewünschten Zeit vorhanden. Und das alles auch noch günstiger als Pauschal.

So haben wir folgendes schon von Deutschland aus gebucht:

Flug: Air Berlin (ehm. LTU)
Zimmer: Swiss Inn
Station: Ibi & Friends
Flug:
Eines der für mich neuen Probleme war, dass es keine direkten Hin- & Rückflüge mehr nach Sharm el Shaik mehr gab. Entweder wird über Kairo, Hurgarda oder Marsa Alam geflogen, was immer eine Verzögerung um ca. 60 Minuten bedeutet.. mindestens. Allerdings wenn man clever bucht, nur entweder auf dem Hin- oder Rückflug.
Einer der schönen Nebeneffekte unserer eigenen Buchung war, dass wir unser Visum (15 LE/Person (ca. €1,80)) selber kaufen und so schnell die Einreise hinter uns bringen konnten.
Den Transfer hatten wir vorab durch das Hotel bestellt. Allerdings wäre es auch kein Problem gewesen, diesen direkt am Flughafen mit einem Taxifahrer zu organisieren. Aber die Sicherheit, zu wissen, wir werden abgeholt, war uns die Vorabbuchung wert!
Wer mit eigenem Material anreist sollte dies allerdings immer vorab buchen!

Station:
Auch hier haben wir uns vorab über Internet informiert und versucht mit Stationen über E-Mail Kontakt aufzunehmen. Als einzige Station hatte die von Ibi & Kiki (www.ibiandfriends.com) geantwortet, und dies sehr schnell. Vier weitere Dinge sprachen aus unserer Sicht für diese Station:

Das Material, welches angeboten wurde,
Das Preissystem
Die Lage
Meine Erfahrungen mit Ibi und Kiki (5* Dahab & 1* el Naaba)
Material
Was wir vorfanden an Riggs war in den "Dahab"-Größen bis runter zu 4,0qm aktuelles Segelmaterial von 2008. Kleinere Segel waren ein Mix aus guten 2007 und neuen 2008er Segeln. Alles in sehr gutem Zustand. Dies betrifft besonders die Masten, bei denen ich (ich gestehe) doch sehr wählerisch bin. Grade wenn Segel permanent mit gespanntem Vorliek im Regal hängen, ist es oft so, dass die Masten ihr Reflexverhalten negativ verändern. Laienhaft gesagt: Sie sind ausgeleiert. Dies war hier definitiv nicht der Fall. Auch beim 6,9 Duke war das Reflexverhalten sehr gut. Gabeln sind in allen Größen vorhanden und in einem immer noch guten Zustand... für eine Leihstation.

Boards waren hauptsächlich Fanatics von 2008 und 2007. Einige wenige ältere Bretter waren auch dabei. Bei allen Brettern war der Zustand – Standbelag, Pads, Schlaufen & Gewicht - sehr gut. Alleiniger Punkt war, dass der Abstand der Fußschlaufen oftmals zu eng war für meine 45er Füße. Hier sollten einige Bretter vielleicht auch für "big guys" vorbereitet sein!

Ebenfalls waren einige Hifly Bretter da. Dies waren zwar "Test-Bretter", allerdings waren sie sehr oft benutzt, was wohl, grade bei den Mad's für ausgewogene Fahreigenschaften spricht.
Für die "Beginner" waren ca. 10 Boards in unterschiedlichen Größen, Hersteller und Alter vorhanden, die auch alle (grade vom Standbelag) in gutem Zustand waren.

Preissystem
Bei Ibi and friends konnten wir zwischen 3 Preissystemen wählen:

Stunden-/Tagespreis
Surfall (Flatrate)
Ibi&friends Surfsystem
Grade das letzter ist in windärmeren Zeiten sehr gut: Einmalig € 80,- und dann für jeden Surftag € 20,-. In unseren Augen eine sehr gute Idee!

Die Lage
Hatte Ibi früher die Happy Station vor dem Ganet Sinai, so hat er diese nach der Trennung von Happy an Five Squares (russische Kunden) verkauft und ist an den äußersten Platz nach Lee gezogen. Für alle Surfer, die vor allem nicht in der Bucht sondern in Speedy surfen wollen, ist diese Lage perfekt. Man kann hier mit einem Halb- bis leichtem Amwindkurs rausfahren und kommt gleitend Halbwind bis Raumschots an die Station zurück! Nur die Station von Harry Nass vor dem Dahabeya bietet einen ähnlichen Luxus!

Dazu kommt, dass die Station eben nicht vor einem Hotel liegt. Somit liegen auch keine Badegäste vor der Station, die sich unter Sonnenschirmen auf Liegen braten lassen und sich über Surfer aufregen!
Die Lage am Ende des Strands verhindert auch, dass Touries permanent am Wasser vor einem vorbeilaufen und einen begaffen, wenn man mal selber in der Sonne liegt und liest!

Das Drumherum!
Ibi versucht vieles, damit seine Station den "alten Surf Style" aufrecht erhält. Zum eine ist es nicht wie an den meisten anderen Stationen so, dass Ibi sich auf eine Nation konzentriert. Während wir an der Station waren, trafen wir Russen (klar!), Österreicher, Deutsche, Spanier, Italiener. Allen war gemeinsam, dass sie offen waren für Gespräche und nicht in ihren Nationen-Cliquen abgekapselt lebten. Ganz anders, als ich es vor zwei Jahren bei Planet kennengelernt hatte, als ich als Deutscher nicht in die UK-dominierte Surfclique hereinkam und schließlich um Asyl bei Happy nachfragte.

Freies WiFi für Internet, kostenlose Tee-Bar, preiswerte Getränke, Chillout, Shisha, Kletterwand, Volleyball und gemeinsame Abende runden den Service ab. Dass die Dinge, die zu einer Surfstation eh dazugehören wie Toiletten, Aufbewahrung von Anzügen und privaten Dingen, Betreuung, etc, keinen Anlass zu irgendeiner Beschwerde gaben, will ich nicht weiter erwähnen!
Um den Anschein zu vermeiden, dass ich für Ibi & Kiki hier Werbung machen will: Wir haben uns in den 11 Tagen an der Station einfach wohl gefühlt und gut betreut.


Bilder unter http://jens.gersdorff.de/jalbum/Urla...hab/index.html