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  1. #1

    Sal (Kapverden) - Warnung vor Mistral Station

    Hallo Surfer!

    Wir, 5 Leute vom Surfstammtisch Lübeck, sind letztens von unserer 2 wöchigen Surfreise nach Sal/Kapverden zurückgekommen.
    Leider lief nicht alles wie erwartet, daher möchten wir euch kurz berichten, um euch die gleichen Überraschungen möglichst zu ersparen.

    Unsere Reisezeit war 22.02.2010 – 08.03.2010. Das Wetter war durchweg schön, Sonne und 25-30°C. Das Wasser war auch über 20°C warm, so dass wir alle ausschließlich im Shorty gefahren sind.
    Der Wind hatte in den 2 Wochen alles von 2 – 7 Bft zu bieten. Letztlich wären ca. 10 Surftage möglich gewesen, 3 Tage waren Flaute.

    Und da sind wir bereits am springenden Punkt: Wir hatten Material an der Mistral Station am Punta Leme gebucht. Leider ist diese Station (ebenso wie die andere Mistral Station am Morabeza) extrem schlecht ausgestattet, und zwar in jeder Hinsicht!!!
    Es gab nur ca. 25 Boards, 20 Gabeln und ca. 40 Segel für ca. 16-20 Surfer. Das führte dazu, dass man selten ein passendes Segel bekam und ich persönlich 3 Tage wegen Segelmangel gar nicht auf’s Wasser kam.
    Dazu waren so gut wie alle Boards (ausgenommen ca. 8 neue Fanatic Boards) 2-3 Jahre alt und bereits beschädigt und nur teilweise geflickt. Uns kam es bei einigen Boards so vor, als hätten sie 2-3 kg über Seriengewicht.
    Ähnliches gilt für die Segel. Alle waren ca. 2-3 Jahre alt, viele notdürftig mit Aufklebern geflickt, und alle so morsch, dass sie teilweise beim normalen Fahren "geplatzt" sind.
    Die Gabeln waren bis zu 5 Jahre alt, teilweise angebrochen, oxidiert, wackelig, etc.
    Startschots, Achter- und Unterliekstampen waren morsch und oft bereits angerissen, Finnen sind teilweise ohne Fremdeinwirkung aus den Brettern gefallen.
    Insgesamt war der Materialzustand so mies, dass ich teilweise Schiss hatte, damit auf’s Wasser zu gehen (Der Wind ist ablandig, nächster Halt Boavista oder Brasilien!!!).
    In den 2 Wochen sind nach meinen Beobachtungen 2 Gabeln, 4 Segel, 3 Finnen, 3 Unterliekstampen, 3 Startschots und 1 Achterliekstampen kaputt gegangen (alles bei recht seichten Bedingungen, und nur das, was ich gesehen habe).
    Solch ein Material würde ich zuhause nie fahren, nicht verkaufen, und erst recht nicht verleihen!!! Die Masse des Stuffs gehörte einfach nur auf den Sperr- bzw. Sondermüll.
    Die Angulo und die 3W Station haben jeweils ca. 3x soviel Material für die gleiche Anzahl Surfer gehabt. Alles nagelneu und top gepflegt. Dazu auch noch ein tolles Ambiente, das nicht mit dem Mistral Bretterverschlag zu vergleichen ist. Und auch, wenn man nicht dort gebucht hatte, wurde man dort freundlich begrüßt und behandelt, was man von der Mistral Station leider auch nicht sagen kann.

    Insgesamt können wir euch vor der Mistral Station auf Sal nur warnen! Nicht nur, dass der Surfspaß auf der Strecke bleibt, es ist regelrecht gefährlich, mit dem dort verliehenen Schrott auf’s Wasser zu gehen!

    Vielleicht noch eine kurze Info zum Revier:
    Der Wind kommt stark ablandig leicht von links über eine Landzunge. Der Einstieg ist ca. 100 Meter breit, Sandstrand mit kleinen Steinen, aber im Wasser liegen dann teilweise richtig große Steine, über die man leicht stolpert und an denen man sich gern die Schienbeine aufschlägt.
    Leider sind in den letzten 3 Jahren auf der Landzunge Appartmenthäuser entstanden, so dass der Wind auf den ersten ca. 300 Metern abgedeckt wird und daher stark böig ist (Bedingungen ähnlich wie die Bucht in Dahab). Danach hat man dann ca. 500m flache Speedpiste, bis dann die leichte Dünung einsetzt.
    Die Dünungswelle läuft aber leider meist so rund, dass sie weder zum Abreiten, noch zum Springen taugt.
    Wenn es einmal Swell gibt, wird der Shorebreak am Einstieg teilweise bis zu 2 Meter hoch. Aber auch kleinerer Shorebreak ist mit Vorsicht zu geniessen, da man ihn kaum kommen sieht und die Wellen erst ganz kurz vorm Strand brechen. Der Stehbereich ist recht klein (ca. 10-20m). Das Reinkommen ist bei Shorebreak noch schwerer, als das Rauskommen. Man muß eine Wellenpause abpassen, oder auf einer Welle direkt auf den Strand fahren, um nicht gewaschen zu werden. Da man die Wellen aber kaum sieht und am Ein- und Ausstiegspunkt fast kein Wind ist, ist das nicht ganz leicht.

    Wer Wellen zum Einstieg ins Waveriding sucht, ist hier leider auch falsch. Bei Swell bilden sich zwar teilweise nette, hohle Wellen (siehe auch Bericht und Foto in der surf), allerdings nur ca. 5-10 Meter vom Lavasteinufer entfernt! Wir haben uns da jedenfalls nicht rein getraut, zumal Schäden im Shorebreak nicht von der Materialversicherung gedeckt werden.
    Ein weiteres Manko: Der Rest der Landzunge wird vermutlich in den nächsten 2-3 Jahren auch komplett zugebaut sein. Viele in der Wirtschaftskrise gestoppte Bautätigkeiten sind bereits wieder aufgenommen worden, und die Bauschilder auf der Landzunge stehen bereits. Wenn das passiert ist, ist das Revier unserer Meinung nach so gut wie unbrauchbar.

    Hang Loose,
    Stefan

  2. #2
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    ja, das ist nicht schön, wenn man solche (material)-zustände vorfindet. hattet ihr im vorfeld gebucht oder erst vor ort?

    bei so viel bruch wie du schreibst, sollte das material doch irgendwann automatisch einmal durchgetauscht sein, oder?

  3. #3
    Leider hatten wir im Voraus gebucht. Vor Ort hätten wir uns sicher niemals für diese Station entschieden, sondern wären zu Angulo oder 3W gegangen (nachher ist man immer schlauer).

    Die kaputten Segel wurden keinesfalls entsorgt, vielmehr wurden sie erneut mit Aufklebern und selbstklebender Folie geflickt (Beweisfotos dafür gibt's), also nix mit neuem Material.
    Bei Abreise gab's 2 neue Gabeln, allerdings dürfte daran der Besuch eines Club Mistral Bosses nicht ganz unschuldig gewesen sein. Zu diesem denkwürdigen Anlass (den wir wohl verpasst haben) gab's auch eine brandneue Fahne und einen selbstgebastelten Vorhang im Bretterverschlag... äh, Verzeihung, in der Umkleidekabine.

    Ich kenne es von allen namhaften Stationen so, dass man aktuelles Material hat. Früh im Jahr kann es sicher mal passieren, dass das neue Material noch nicht da ist, aber das ist ja kein Problem.

    Ich hätte grundsätzlich auch kein Problem mit Material, das 2-3 Jahre alt ist, wenn es denn in Ordnung wäre. Das Material dort war aber extrem ungepflegt und insgesamt in miserablem und für den Nutzer sogar gefährlichem Zustand.

    Also falls jemand auf die Kapverden fahren möchte: Bucht Angulo oder 3W, da sind Auswahl und Zustand des Materials TOP (oder bucht erst vor Ort und sucht euch das passende aus).

    Gruß,
    Stefan
    Geändert von Killefit (18.03.2010 um 22:09 Uhr)

  4. #4

    Reaktion von Club Mistral

    Für diejenigen, die's interessiert, ist hier die Reaktion vom Club Mistral:

    Hallo Markus,

    ich habe mit Rene gesprochen, der ja auch gerade in Sal war.

    Wo wir den Kunden absolut Recht geben ist, dass nicht ausreichend Material zur Verfügung stand.
    Das werden wir so schnell wie möglich ändern.

    Um zu zeigen, dass wir ihre Beschwerde und Anregungen ernst nehmen, und dass das was sie vorgefunden haben definitiv nicht der Club Mistral Standard ist, bieten wir ihnen 50% auf ihre nächste Windsurfmiete an (bei Buchung über Surf & Action).
    Die Gutscheine für die beiden findest du im Anhang.

    With best regards / Mit freundlichen Grüssen

    Katja Bertram
    Club Mistral Windsurfing GmbH
    Keine wirkliche Entschuldigung und kein Wort zu den katastrophalen Materialzuständen, die für mich ein wirkliches Sicherheitsrisiko darstellen und weitaus schwerer wiegen, als die dürftige Materialauswahl.

    Gruß,
    Stefan

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