Montag, 20.Juli 2015 Quelle www.20min.ch (Schweizer Online-Zeitung)

Ein Schweizer Profiwindsurfer trainiert in Santa Lucía (bei Pozo), als es zu einem Unfall kommt:
Sein Brett (Finne) trifft eine Schnorchlerin am Hals, sie stirbt sofort.
(Den Namen des Windsurfers kann man aus Bildern (Segelnummer, Material, Alter) ableiten. Ich möchte aber keine unbestätigten Vermutungen anstellen. Mein Mitgefühl für alle Beteiligten.)

Strand Cueva Laya in Santa Lucía de Tirajana auf Gran Canaria: Es ist Montagnachmittag, als ein professioneller Windsurfer aus der Schweiz für die Weltmeisterschaft übt, die am Freitag in Fuerteventura startet. Gleichzeitig sucht eine 32-jährige Russin zusammen mit ihrem Freund nach Muscheln. Sie befindet sich rund 15 Meter vom Ufer entfernt, wie die Zeitung «La Provincia» schreibt. Das Wasser ist in verschiedene Zonen unterteilt, Schwimmern ist es nicht erlaubt, sich ausserhalb der Badezone aufzuhalten. Als der Schweizer in der für Windsurfer vorgesehenen Zone neue Bretter und Materialien testen will, kommt es zum Unglück.

Das Windsurfbrett des 41-jährigen Sportlers trifft die Russin mit einer extremen Wucht am Hals. Die Schnorchlerin wurde vom Kiel des Brettes derart heftig getroffen, dass sie praktisch geköpft wurde. Laut Zeugenaussagen war die Russin sofort tot, berichtet die Zeitung. Der Schweizer zog den leblosen Körper mithilfe eines weiteren Wassersportlers und eines Badegastes an Land.

Keine rechtlichen Konsequenzen

Nieves García, Mitglied des örtlichen Sicherheitsrates, geht davon aus, dass das Opfer in die Windsurf-Zone geraten war. Die verschiedenen Gebiete seien nicht durch Bojen markiert, am Strand werde aber mit einem Schild darauf hingewiesen. Zeugen sagten hingegen aus, dass sich die Frau nur wenige Meter vom Ufer entfernt befunden habe und bereits vor dem Unfall zweimal in brenzlige Situationen geraten war. Sie habe sich dann bei den Windsurfern bemerkbar gemacht. Die Zeugen beschwerten sich zudem, dass immer wieder Wassersportler in die Schwimmerzone eindringen würden. Eine Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Der Schweizer musste nach dem Unfall psychologisch betreut werden. Medienberichten zufolge erlitt er eine schwere Nervenkrise. Eine Strafverfolgung dürfte ihm laut García nicht drohen. «Das war ein Unfall, bei dem übermässig viel Pech im Spiel war und den wir sehr bedauern», sagt sie zur Zeitung. Allerdings wurde mittlerweile eine Sitzung einberufen, um die Sicherheit am Strand zu erhöhen.