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  1. #1

    Unterschied zw. Freeride-Segel und Race-Segel

    Was ist der Unterschied zwischen einem Freeride-Segel und einem Race-Segel?
    z.B. vom technischen Aufbau, Gewicht, Aufriggen, Fahr-Eigenschaften (Handling, Druckpunkt, etc.)

    Aus welchen Gründen ist ein Race-Segel für einen Anfänger eher ungeeignet?

    Im Test "Freeride-Segel 2002" von Surf:
    "mehr Bauch, handlicher, leichter & agiler"

    ...ist damit schon alles gesagt?
    Geändert von ekke (11.09.2015 um 15:48 Uhr)

  2. #2
    http://cdn.neilpryde.com/download/ar...book_lores.pdf

    race segel haben

    1. in der segel mehr segellatten als freeride segel. je mehr latten desto stabiler wird das segel auf windeinflüsse und setzt diesen entsprechend in vortrieb ob
    ->imho mehr gewicht

    2. camber. und zwar nicht nur 2 sondern in der regel 4 aufwärts
    diese sorgen für ein vorgegebenes segelprofil während sich das profil bei segel ohne cambern erst mit wind im segel bemerkbar macht
    daher
    ->läßt sich das cambersegel deutlich schwieriger mit der startshot aus dem wasser ziehen
    ->ist es schwieriger damit einen wasserstart zu machen, sofer das segel auf der falschen seite liegt
    ->aufriggen ist auch schwieriger
    ->das risiko es beim aufriggen zu beschädigen ist auch größer aufgrund der camber
    ->zusätzliche punktuelle belastungen auf den masten durch die camber. kann durchaus mal zum bruch des masten führen. grundsätzlich empflielt man das segel an land auch zu entspannen gerade, wenn es in der sonne liegt. der racer mag daran denken (auch weil seine lange 100% carbonmasten richtg 1000€ kosten), der anfänger eher nicht
    ->die race segel vertragen bei vielen herstellern oftmals nur masten mit hohem carbonanteil (100%, 75%). bei denen mit weniger stimmt mitunter der aussendurchmesser des masten im bereich der camber nicht (da die wandstärke mit zunehmdem carbonanteil abnimmt) und somit sind diese teuren masten oft zwingend (wenn ein anfänger 1000€ für ein vorjahresboard ausgeben soll ist das noch vermittelbar. wenn er 2 oder 3 masten für je 500-1000 wirds dann schwer vermittelbar mit diesem sport überhaupt anzufangen)
    ->nehmen grollt aufgrund der camber auch mehr platz weg
    ->auch die camber bedeuten gewicht. oftmals sind auch noch reissverschlüsse verbaut um an die camber zu kommen.
    ->die latten an sich sind oft auch stärker dimensioniert da sie ja durch die camber zusätzlich belastet werden. auch wieder gewicht (klar teilweise sind sie aus carbon das gleiches wieder etwas aus aber eben nur etwas)

    3. sind in der regel unten recht tief geschnitten
    ->bei häufigen manövern (die du als anfänger zwangsläufig hast während der racer ja eher geradeausfährt) zerschrammst du dir das board mit dem segel bzw das segel mit dem board.
    fährst du wenden wirst du öfter mal mit dem unterliek (unterkante des segels) über das board schleifen

    4. haben oft recht lange gabelbaumlängen (es gibt zwar welche mit verkürzter gabel usw aber das spielt nur indirekt 'ne regel)
    ->erschwert das manöver. das shothorn ist ja recht weit web so das beim shiften das segel einen größeren hebel hat
    ->das längere shothorn wirkt sich halt auch in querkräften beim fahren aus. die raceboards sind daher inzwischen entsprechend breit (bei formula 100cm!) und die finnen entsprechend (gerne mal 70er finne usw)

    5. teurer sind die segel auch. ist halt mehr dran. die camber kosten geld. die eine oder andere innovation fließt hier auch mal zuerst ein. film ist auch mitunter dicker da es sich auch auf die performance (profilstablität) auswirkt. auch wieder ein gewichtsfaktor.

    6. oftmals hohe trimkräfte. geht ganz schön auf den rücken die mit hand und fuß vernünftig durchzutrimmen.
    die meisten kaufen sich noch eine trimmrolle oder eine trimratsche (north power xt). auch wieder ein kostenfaktor

    -----------
    alles in allem:
    es ist unsinn als anfänger oder aufsteiger mit einem solchen segel zu hantieren.
    die segel sind auf performance ausgelegt und nicht auf easy surfing.

    nimm ein freeride segel.

    Nimm auch mal die Kataloge der Segelhersteller (Gun Sails, North Sails, Neilpryde, Gaastra) usw haben ihre Kataloge online und ließ da mal munter durch und auch quer.
    Da ist viel Marketinggeschriebs drin aber auch ganz konkrete informationen was das eine Segel vom anderen Segel unterscheidet, welches Segel welchen Einsatzbereich hat usw.
    Die Segeldaten (größe, vorlieklänge, boomlänge, lattenanzahl, camberanzahl) sind dort auch vermerkt.
    Zumindest bei Neilpryde waren auch Jahrelang die Gewichte mit drin.
    --------
    genauso ist übrigens ein wave oder freestylesegel unnsinn.
    die sind eher auf manöver ausgelegt. sprich entsprechend nervös im fahrgefühl.
    das on/off dieser segel wirds einem anfänger einfach erschweren auf entsprechend gleittempo zu beschleunigen um die fußschlaufen erreich zu können.
    davon ab gibts die segel natürlich auch nur bis zu gewissen größen (und der anfänger geht ja bei eher wenig wind und wellen lieber raus als eben bei 6 windstärken aufwärts und entsprechend welle. da braucht es führ ihn halt auch entsprechend große segel)
    Geändert von newt3 (26.10.2015 um 20:16 Uhr)

  3. #3
    von neilpryde gibs auch 'ne art matrix dazu.
    das sind 'nur' die flachwassersegel von pryde.
    das ryde ein freeride segel ohne camber
    das hellcat ein freerace/freeride segel ohne camber
    das hornet ein freerace segel mit cambern:
    http://www.neilpryde.de/images/stori..._flatwater.jpg

    für dich ist ganz klar das manöverhändling vordergründig.

    nimmt man nun noch race segel mit rein wie das rs-slalom oder rs-racing oder wie sie halt inzwischen heißen wird das ganze nochmal deutlicher. die bieten nochmal deutlich mehr power aber eben bei nochmal schwierigerem manöverhändling.
    irgendwo dort bewegt sich dann auch das von dir im anderen thread erwähnte gun segel.

    -----
    stell dir das einfach vor du bist fahranfänger und möchtest autofahren lernen:
    ein brot und butter auto wie den golf kann jeder fahranfänger irgendwann bewegen.
    ein sportwagen dagegen bietet mehr power und besseres händig aber du wirst dich ggf beim ein und auskuppeln schon blöd anstellen, spurwechsel wird durch die tiefe sitzpostion auch schon vordernder und wenn du irgendwo eng einparken muß wirst schlicht und einfach ein problem mit der übersichtlichkeit und ggf auch dem wendekreis haben. vielleicht fährst du dir beim einparkmanöver auch ganz simpel am vorderen boardstein die tiefe stoßstange ab oder am hinteren die ausladende abgasanlage und die felgen mit den niederquerschnittsreifen werden vermutlich auch recht schnell ihre schmarren davontragen.
    du wirst mit dem sportwagen in der stadt nicht zurechtkommen und auf landstraße mal richtig gasgeben kannst du zwar probieren aber das kann richtig schnell in die hose gehen. auf der autobahn oder rennstrecke dagegen kannst auch du die vorteile des sportwagens am besten erfahren - dennoch gehört der fahranfänger dort gar nicht erst reingesetzt, er soll ja erstmal fahren lernen.

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