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  1. #1

    Zu weit dichtgeholt

    Hallo zusammen. In letzter Zeit ist es mir mehrfach gelungen, dass sich die Vorderhälfte meines Bretts (leicht) aus dem Wasser gehoben hat, der Segeldruck ließ aber nicht nach. Ich denke, dass das Brett noch ein ganzes Stück weiter aus dem Wasser kommen muss.

    Auf einem Photo von mir beim Surfen habe ich gesehen, dass ich das Segel viel weniger dichthole als andere Surfer, wenn ich aber auf dem Board stehe fühlt es sich nicht so. Außerdem komme ich beim Dichtholen von meinem Kurs ab und ich verliere den Segeldruck völlig.
    Wie kann ich das abstellen und wie kann ich weiter vorgehen?
    In den Schlaufen stehe ich noch nicht, dazu bin ich noch nicht schnell genug und das Board wird instabil wenn ich weit hinten stehe (wiege 91 kg und das Board hat 148l), Trapezsurfen trainiere ich gerade bei verschiedenen Windstärken. Über Tipps für die nächsten Versuche wäre ich sehr dankbar.

  2. #2
    Member
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    Bei dir steht jetzt der nächste Schritt an: Schlaufen fahren und Gleiten. Wie du vorgehen musst findest du in diesem Forum wie auch in anderen Foren ausreichend beschrieben. Schon viele sind an dieser Schwelle gestanden.

    Hier zwei Links, die ich auf die Schnelle gefunden habe:
    https://www.windsurfen-lernen.de/angleiten.htm
    http://www.surfacademy.org/angleiten/

    Wenn du Mühe hast damit, gönn dir doch 1 oder 2 Privatstunden bei eine Surflehrer. Es geht schneller und es schleichen sich keine blöden Fehler ein.

    Gruss Robert

  3. #3
    Das mit den Stunden habe ich schon in den Urlaub eingepreist. Gelesen habe ich auch schon. Ich möchte es aber auch verstehen: Was läuft schief, wenn ich beim Dichtholen den Segeldruck verliere?

  4. #4
    Member Benutzerbild von Spacecowboy
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    Dichtholen:
    Das Segel muss im optimalen Winkel zum relativen Wind stehen, welcher sich aus dem atmosphärischen ("echten") und dem Fahrtwind ergibt. Dann wird es ideal umströmt und entwickelt am meisten Vortrieb (gewisse Segel sind fehlerverzeihender als andere). Wenn du nicht so schnell wie die anderen Surfer auf dem Wasser bist, hast du auch nicht den gleichen relativen Wind und somit ergibt sich ein anderer Anstellwinkel. Einfach mehr dichtholen bringt da nichts bzw. ist kontraproduktiv.
    Dichtholen und auffieren sollten eigentlich keinen Einfluss auf deinen Kurs haben, sondern nur das Schwenken in der Segelebene (Riggsteuerung).
    Leicht wird das Rigg übrigens erst, wenn du wirklich über der Gleitschwelle drüber bist.

    Angleiten:
    In den Links von Rob ist das Angleiten schön beschrieben. Ein paar Grad abzufallen ist sicherlich einer der wesentlichen Punkte. Ich denke, das wichtigste ist im Moment das sichere Trapez-fahren, damit du viel Druck auf den Mastfuss ausüben kannst und entsprechend weniger Gewicht auf den Füssen hast.
    Auch hinderlich fürs Angleiten könnte in deinem Fall sein, falls du evtl. zu früh nach hinten in Richtung Schlaufen willst, dann bremst das Brett nur.

    Material:
    Auch die richtige Mastfussposition, welche von Segelgrösse, -typ und Board abhängt, hat erheblichen Einfluss auf die Gleitlage und das "Kurs-Verhalten"; wenige Zentimeter vor oder zurück können da entscheidend sein. Auch der Segeltrimm muss natürlich stimmen, damit es vorwärts geht. Was für Material fährst du denn?

    Gruss Phil
    Geändert von Spacecowboy (01.06.2018 um 00:29 Uhr)

  5. #5
    Genau, nicht zu viel und zu schnell dichtholen, viel Gewicht auf das Trapez und den vorderen Fuß. Meine Erfahrung: Mega Körperspannung aufbauen, d.h. deinen Körper bretthart machen. Dann kann die Segelpower durch dich auf das Brett weitergeleitet werden.

  6. #6
    Danke für die hilfreichen Tipps. Das mit dem Mastfuß ist mir auch schon aufgefallen. Ich fahre ein BIC Core 148 und ein Pro Limit Power HD mit 5,5 qm, bei weniger Wind habe ich aber noch ein 6,5 qm Segel. Für die min. 35 km/h Wind bei meinem letzten Nachmittag auf dem Wasser war das für mich erst mal völlig okay.
    Ich bin gerade dabei das Trapezfahren zu üben. Mache das bei unterschiedlichen Windstärken, hatte aber überlegt, ob es vielleicht günstiger ist erst das Angleiten zu lernen und im Gleiten einzuhaken, weil ich mit der Trapezfahrerei vielleicht zu viele Baustellen gleichzeitig aufmache. Wenn du aber meinst, dass es Hilft den Druck auf den Mastfuß zu lenken, dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. Zuletzt hatte ich meinen Mast ein paar cm zum Bug verschoben, weil ich gelesen hatte, dass man so mehr Kontrolle hat und das Brett flacher auf dem Wasser liegt. Den Effekt habe ich gemerkt, wurde aber auch um einiges langsamer, weshalb ich wieder zu meinem Mittelsetting zurückgekehrt bin.
    Auch das zu frühe nach hinten gehen habe ich schon gemerkt. Will beim nächsten mal probieren so lange am Mast zu bleiben, bis ich einen ganz klaren Unterschied merke.

  7. #7
    Zitat Zitat von Gugu Beitrag anzeigen
    Meine Erfahrung: Mega Körperspannung aufbauen, d.h. deinen Körper bretthart machen. Dann kann die Segelpower durch dich auf das Brett weitergeleitet werden.
    Also weniger "hang loose". Von einem Kollegen hatte ich den Tipp bekommen mich wie einen "nassen Sack" an das Segel zu hängen.

  8. #8
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    Zitat Zitat von kurtmievielle Beitrag anzeigen
    Von einem Kollegen hatte ich den Tipp bekommen mich wie einen "nassen Sack" an das Segel zu hängen.
    Ist der Kollege nicht Kiter?

  9. #9
    Zitat Zitat von Surf Maniac Beitrag anzeigen
    Ist der Kollege nicht Kiter?
    Nee. Könnte man meinen, was?

  10. #10
    War heute mal wieder draußen und habe versucht die Tipps umzusetzen. Ging schon ganz gut. Auf Raumwindkurs hatte ich sogar eine Strecke von vielleicht 50 Metern, auf denen ich es hinter mir gurgeln hörte und die Wellen vorne laut unter das Brett klatschten. Dann war die Böe vorbei und ich fiel rückwärts ins Wasser. Trapezfahren konnte ich noch nicht üben, weil meine Tampen viel zu kurz eingestellt waren.
    Ich werte das trotzdem mal als Erfolg. Eine NAchfrage hätte ich: Wenn ich mich bei ordentlich Wind voll reinhänge und auf Halbwindkurs oder gar Raumwindkurs bin, das Segel ordenlich dicht geholt ist und ich trotzdem langsam rückwärts ins Wasser falle, ist dann mein Segel zu klein? Mir hat auch mal jemand den Tipp gegeben, ich solle mich hinsetzen, wie auf einen Barhocker der neben dem Brett im Wasser steht. So kann ich doch aber nicht die nötige Körperspannung halten. Um es kurz zu machen: Lag mein Sturz daran dass mein Segel zu klein ist (5,5 qm bei 28 km/h Wind und 90 kg Körpergewicht) oder an meiner Körperhaltung?

  11. #11
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    Also 28 km/h sind 15 Knoten, obere 4 Beaufort, da bräuchtest du gute 2 Quadratmeter mehr und auch eher bauchigere Freeridesegel *. Die Frage ist aber immer, wie genau stimmt dieser Wert, der meistens von irgendeiner Messstation an Land stammt, mit dem tatsächlichen Wind auf dem Wasser überein und wie stark sind die Böen. Vielleicht warst du mit dem 5.5er tatsächlich schon knapp an der Gleitschwelle in dieser Böe. Ich würde dir empfehlen, dich immer an den Segelgrössen der anderen Surfer zu orientieren (vom alleine surfen würde ich auf deiner momentanen Könnerstufe abraten). Nun wird das aber ohne Trapez nicht viel länger als 10 Minuten funktionieren, daher solltest du deinen Fokus wirklich erstmal dort ansetzen anstatt Gleiten um jeden Preis. Auch das finden der richtigen Tampenlänge ist wichtig, wie du ja schon herausgefunden hast.

    Auch wenn man unterpowert unterwegs ist, d.h. mit zu kleinem Segel, fällt man nicht rückwärts runter, denn es gibt immer den Balancepunkt zwischen Segeldruck und Haltekraft durch Hinauslehnen. Bei Dümpel-Wind steht man dann halt quasi aufrecht auf dem Brett und das Rigg ist nach Lee geneigt. Wichtig: Arme immer gestreckt halten.

    Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht generell immer zu viel dichtholen möchtest. Das Segel soll den Wind nicht wie bei einem Spinnaker einfangen, sondern soll wie ein Flugzeugflügel von vorne um den Mast umströmt werden. Viel Segeldruck heisst nicht automatisch viel Vortrieb sondern primär mal hohe Querkräfte, die auf Finne und Leekante wirken.
    Ein Segel funktioniert aber auch immer nur dann, wenn der Trimm stimmt; es könnte sein, dass du zuviel Schothornspannung hast.

    Gruss und weiterhin viel Erfolg, Phil

    * Ergänzung: ich habe gerade mal noch dieses Pro Limit Power HD gegoogelt. Ich würde - vorsichtig ausgedrückt - wahrscheinlich nicht zuviel von diesem Rigg erwarten. Evtl. hast du nur schon ein AHA-Erlebnis, wenn du dir mal ein anderes Rigg ausleihst von einer Station oder einem Kollegen.
    Geändert von Spacecowboy (07.06.2018 um 10:47 Uhr)

  12. #12
    Member Benutzerbild von Spacecowboy
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    In diesem Zusammenhang übrigens noch: Bei einer Böe muss man im ersten Moment etwas auffieren, da sich ja durch die Zunahme des atmosphärischen Windes die Richtung des relativen Windes ändert. Erst mit der Umsetzung in höhere Fahrgeschwindigkeit kann man dann wieder mehr zumachen.

  13. #13
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    Falls du die Möglichkeit hast, ein Video online zu stellen, könnten Probleme hier vielleicht erkannt werden.

  14. #14
    Zitat Zitat von Spacecowboy Beitrag anzeigen
    Also 28 km/h sind 15 Knoten, obere 4 Beaufort, da bräuchtest du gute 2 Quadratmeter mehr und auch eher bauchigere Freeridesegel *. Die Frage ist aber immer, wie genau stimmt dieser Wert, der meistens von irgendeiner Messstation an Land stammt, mit dem tatsächlichen Wind auf dem Wasser überein und wie stark sind die Böen. Vielleicht warst du mit dem 5.5er tatsächlich schon knapp an der Gleitschwelle in dieser Böe. Ich würde dir empfehlen, dich immer an den Segelgrössen der anderen Surfer zu orientieren (vom alleine surfen würde ich auf deiner momentanen Könnerstufe abraten). Nun wird das aber ohne Trapez nicht viel länger als 10 Minuten funktionieren, daher solltest du deinen Fokus wirklich erstmal dort ansetzen anstatt Gleiten um jeden Preis. Auch das finden der richtigen Tampenlänge ist wichtig, wie du ja schon herausgefunden hast.

    Auch wenn man unterpowert unterwegs ist, d.h. mit zu kleinem Segel, fällt man nicht rückwärts runter, denn es gibt immer den Balancepunkt zwischen Segeldruck und Haltekraft durch Hinauslehnen. Bei Dümpel-Wind steht man dann halt quasi aufrecht auf dem Brett und das Rigg ist nach Lee geneigt. Wichtig: Arme immer gestreckt halten.

    Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht generell immer zu viel dichtholen möchtest. Das Segel soll den Wind nicht wie bei einem Spinnaker einfangen, sondern soll wie ein Flugzeugflügel von vorne um den Mast umströmt werden. Viel Segeldruck heisst nicht automatisch viel Vortrieb sondern primär mal hohe Querkräfte, die auf Finne und Leekante wirken.
    Ein Segel funktioniert aber auch immer nur dann, wenn der Trimm stimmt; es könnte sein, dass du zuviel Schothornspannung hast.

    Gruss und weiterhin viel Erfolg, Phil

    * Ergänzung: ich habe gerade mal noch dieses Pro Limit Power HD gegoogelt. Ich würde - vorsichtig ausgedrückt - wahrscheinlich nicht zuviel von diesem Rigg erwarten. Evtl. hast du nur schon ein AHA-Erlebnis, wenn du dir mal ein anderes Rigg ausleihst von einer Station oder einem Kollegen.
    Vielen Dank für die Tipps. Wenn ich nicht alleine surfe, dann würde ich nahezu nie surfen. Das ist keine Option. Das macht aber auch das Filmen ein wenig schwierig. Ich habe das Gefühl mit den youTube-Tutorials und den Hinweisen hier komme ich schon ganz ordentlich voran.
    Da ich zuvor ganz schön zu kämpfen hatte bei ein wenig mehr Wind mit dem 6,5 qm Probleme hatte überhaupt vernünftig auf das Board zu kommen, habe ich mir das kleinere Segel gekauft.

  15. #15
    Zitat Zitat von Surf Maniac Beitrag anzeigen
    Falls du die Möglichkeit hast, ein Video online zu stellen, könnten Probleme hier vielleicht erkannt werden.
    Ich schaue mal ob ich mal jemanden zum Filmen überreden kann.

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